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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 45. Bd. Heft 1.
= (aoA) — 0 zu setzen. Darüber hinaus bedingt die Verwendung der statistischen Vorhersage „kein Ge
witter“, daß als statistische Vorhersage nur b', aber nicht a' Vorkommen kann, daß mithin (a'a'a') =
— (b'a'a') = (a’a’b’) — (b'a'b') = o wird; ferner wird (a'b'a’) = (aoa), (b'b’a') = (boa), (a'b’b’) = (aob),
(b'b’b’) = (bob). Bei Einsetzung dieser Werte bleiben die Formeln (8 11 ), (9 U ), (10 11 ) unverändert; hin
gegen werden (10 u a) und (11«) in (10«A) und (11«A) übergeführt. — Bei Zulassung der Wetterdienst-
Vorhersage „Gewitterneigung“ ist stets (aaA) — (abA) — (acA) — (a’a'A’) = (a'b'A') = (a'c'A') = (aoA) = o.
Darüber hinaus bedingt die Verwendung der statistischen Vorhersage „Kein Gewitter“, daß als statisti
sche Vorhersage nur c’, aber nicht a’ und // Vorkommen können. Mithin werden außer den am Schluß
des vorigen Absatzes angeführten Größen noch (a’a'a’) — (a'a'c') — (c’a’a’) = (c’a'c') = o. Ferner wird
(a'c'a') = (aoa), (a'c’c') — (aoc), (c'c'a') = (coa), (c’c'ti) — (coc). Bei Einsetzung dieser Werte bleiben die
Formeln (12 n ), (13 11 ), (14 11 ) unverändert; hingegen werden (14 IT a) und (15«) in (14 n A) und (15 TI A) über
geführt.
4c bis 4e) Tau nebst Reif, Frosttage, Sommertage.
Die beiden ersten Voraussetzungen der Abschnitte 4al und 4aII dieser Arbeit sind erfüllt bei den
Vorhersagen c) für Tau und Reif, — d) für Frosttage (Minimum-Temperatur unter 0° C), — e) für
Sommertage (Maximum-Temperatur über 25° C).
Bei diesen drei Vorhersagen kann nämlich stets festgestellt werden, ob die Vorhersagezeit eine
Ereigniszeit oder eine Fehlzeit ist. Ferner können Umschlags- und Beharrungszeiten unterschieden wer
den, wobei ich für Tau- und Reif tage die Festsetzung empfehle: „Ein auf einen Reif - oder Tau
tag folgender Reif- oder Tautag ist stets eine Beharrungszeit, gleichgiltig
wieviel Stunden Pause zwischen dem Eintreten dieser Ereignisse an beiden
Tagen liegen.“ Bei der Prüfung der Vorhersagen für Frost- und Sommertage kann wegen des täg
lichen Ganges der Temperatur überhaupt nur die Festsetzung in Frage kommen „Ein auf einen
Sommertag folgender Sommertag bzw. ein auf einen Frost tag folgender Frost
tag ist stets eine Beharrungszeit.“ Ferner bleiben die Schwellwerte stets unverändert.
Die beste statistische Vorhersage für diese meteorologischen Faktoren dürfte in den meisten Ge
genden aus der Neigung des Wetters zur Erhaltung seines Zustandes abzuleiten sein, so daß bei Be
nutzung eines Schwellwertes die Formeln (8 n ), (9 n ), (10«), (10«a), (ll 11 ) zu verwenden sind. Immerhin
ist aber für jeden Kontrollort die beste statistische Vorhersage erst aus einem hinreichenden Beob
achtungsmaterial abzuleiten. Sollte sich als beste statistische Vorhersage ergeben „Das Ereignis tritt
nicht ein“, oder „Das Ereignis tritt stets ein“, welch letzterer Fall für die Vorhersage von Sommer
tagen in sehr heißen Gegenden in Frage kommen könnte, so sind bei Benutzung eines Schwellwertes
die Formeln (8 11 ), (9«), (10 11 ), (10«A), (11«A) zu verwenden.
Der Ausdruck „Reifneigung" oder „Tauneigung“ kann aus entsprechenden Gründen wie die Vor
hersage „Gewitterneigung“ nur bei der Wetterdienst-Vorhersage verwandt werden; ist aber als teilweise
Ereigniszeitlich nicht verwendbar. Je nach der als beste anzuwendenden statistischen Vorhersage „Ab
leitung aus der Neigung des Wetters zur Erhaltung seines Zustandes“ oder aber „Kein Reif bzw. kein
Tau“ sind die Formeln (12«), (13«), (14«), (14«a), (15«) oder aber (12«), (13«), (14«), (14«A), (15«A)
zu benutzen.
Hingegen kann unter „Frostneigung“ eine Minimum-Temperatur von z. B. 0° bis weniger als 1° C
verstanden werden, unter „Sommertagneigung“ eine Maximum-Temperatur von z. B. mehr als 23° bis
25° G. Es können somit die Begriffe Tage mit Frost- oder Sommertagneigung als teilweise Ereigniszeiten
unzweideutig bestimmt werden. Je nach der als beste anzuwendenden statistischen Vorhersage „Ableitung
aus der Neigung des Wetters zur Erhaltung seines Zustandes“ oder aber „Kein Frost bzw. kein Sommer
tag“ sind die Formeln (12ia), (12%), (l.T), (14i), (14%), (15 1 ) oder aber (12%), (12%), (13i), (14*), (14IA), (15IA)
zu benutzen.