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Full text: 44, 1927

Dr. Heinrich Seil köpf: Grundzüge der Flngmeteorologie de« Luftweges nach Ostasien. 
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lagernden, anhaltenden und sehr häufigen Nebel des Ochotskischen Meeres ein berüchtigtes 
Schiffahrtshindernis. Starke Temperaturunterschiede zwischen See und Land, kräftiger Transport 
warmer Luftmassen durch den Monsun, kühle, südwärts setzende Meeresströmungen schaffen die 
Vorbedingungen für die Nebelhäufigkeit des Pazifischen Küstengebiete®. 
2. Jahreszeitliche Verteilung des Nebels. 
Während die Vergleichbarkeit der Nebelbeobachtung zweier Stationen untereinander gewisse 
Schwierigkeiten bietet, ist die Vergleichbarkeit der Nebelbeobaehtungen einer Station in sich viel 
größer. Allerdings brauchen Beobachtungsreihen derselben Station nicht in sich homogen zu sein, sei 
es durch Wechsel des Beobachters, sei es durch Wechsel der örtlichen Stationslage, wie sie in jedem 
Beobachtungsnetz öfter Vorkommen. Aber innerhalb einer Stationsgruppe werden die dadurch gege 
benenfalls auftretenden Fehler sich gegenseitig aufheben. So bietet die Betrachtung der jahreszeitlichen 
Verteilung des Nebels weniger in den Beobachtungsreihen selbst enthaltene Fehler als die der räum 
lichen Verteilung. Beobachtungsstellen, die bei der Diskussion der örtlichen Verteilung unberücksich 
tigt bleiben mußten, können noch zur Feststellung des jährlichen Ganges der Nebelhäufigkeit herange 
zogen werden, denn etwaige Beobachtungsfehler dürften sich über das ganze Jahr verteilen. 
An dem von Mitteleuropa nach Ostasien führenden Luftwege lassen sich zwanglos folgende 
Typen der jahreszeitlichen Nebelhäufigkeit unterscheiden: 
Herbstnebel. Sie sind, wie Hellmann") bereits gezeigt hat, zunächst für das deutsche Binnen 
land charakteristisch. Sie treten aber auch im russischen Streckenahschnitt bis zum Ural auf. Der 
Höchstwert des jährlichen Ganges fällt hei der Mehrzahl der deutschen Binnenstationen der Strecke 
auf den Monat November, der auch noch in Smolensk und Ufa als der nebelreichste Monat erscheint. 
Sonst -ist im mittleren Rußland (Moskau, Nisobne Novgorod, Kosmodemiansk) bereits der Oktober durch 
größte Nebelhäufigkeit ausgezeichnet. Am Ural ist der Höchstwert hei den Stationen Krasno-Ufimsk 
und Tscheljabinsk auf den September, bei Swerdlowsk sogar auf den August verschoben; bei letzterem 
Ort kann man daher nicht mehr von Herbstnebeln reden. Sehr bemerkenswert ist in diesem Zusam 
menhänge aber, daß sich auch in Hellmanns Mittelwerten am Nordwestrande der deutschen Mittelge 
birge bei einer Reihe von Beobaohtungsstationen von Herford über Arnsberg, dem Fulda- und Lahn 
gebiet bis zum Mittelrhein -die gleiche Verschiebung des Maximums auf den September zeigt. 
Frühjahrsnebel sind bei den von den Streckenstationen am weitesten auf die Ostsee vor 
geschobenen Beobaohtungsst ationen Heia und Pili au mit einem ausgesprochenen Märzmaximum f est 
zustellen. Ein sekundäres Maximum im März findet sich bereits von der Linie Deutsch-Krone—Stolp- 
münde nordostwärts gehend an; wie Hellmann hervorhebt, ist es auch im Inneren Ostpreußens erkenn 
bar. Koppen 23 ) hat den Höchstwert der Nebelhäufigkeit im März sodann für die äußeren Küstenstriche 
der haitischen Randstaaten, Finnlands und Schwedens und die offene Ostsee überhaupt nachgewiesen 
und die im Frühjahr lange kaltbleibende See hierfür verantwortlich gemacht. Die Beobachtungen des 
russischen Streckenabschnittes zeigen aber, daß es sich bei den Frühjahrsnebeln um eine weit allge 
meinere Erscheinung handelt. Das sekundäre Märzmaximum läßt sich nach Osten zunächst bis Nischne 
Novgorod verfolgen. Kosmodemiansk und das Observatorium Engelhardt haben ein allerdings schwaches 
sekundäres Aprilmaximum. In Kasan zeigt der März überhaupt den Höchstwert des Jahres. Am Ural 
treten bei Tscheljabinsk und Swerdlowsk Nebenmaxima im März auf, während die Stationen im west 
lichen Sibirien bis Taiga einschließlich mit Ausnahme von Barabinsk wieder die häufigsten Nebel im 
März überhaupt haben. Umgekehrt zeigen Kasan, Kurgan und Omsk sekundäre Häufigkeitsmaxima im 
Herbst. 
Sommer ne bei. Weiter östlich sind Sommernebel bei weitem vorherrschend. Krasnojarsk 
hat noch im September die meisten Nebel, Kansk jedoch bereits im August. Das Angaratal mit Irkutsk 
2S ) a. a. O. S. 908. 
5S ) a. a. 0. S. 246.
	        
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