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Full text: 43, 1925

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Die wirtschaftlichen Schäden der tropischen Wirbelstürme, 
Bedeutung dieser Wirbelstürme ist wenigstens in den Hauptschlaglichtern offenkundig. Unsere Aufgabe 
vereinfacht sich aber nun dadurch, daß dort, wo die Existenz tropischer Wirbelstürme überhaupt noch 
umstritten ist, natürlich auch von einem wirtschaftlichen Schaden nicht geredet werden kann. 
Verfolgen wir den mutmaßlich zusammenhängenden Wirbelsturmgürtel von den Mauritius-Orkanen 
aus östlich, so kommen wir zunächst in ein Gebiet (bis etwa 110° ö. L.), in dem die Wirbelstürme als 
regelmäßige Erscheinung nicht festgestellt sind 1 ), eine Zone, die weder von bedeutenden Wirtschafts 
linien durchquert wird, noch — abgesehen von den Cocosinseln — menschliche Ansiedlungen aufweist. 
Anders dagegen ist es in der Nähe des australischen Kontinents. Für das Gebiet zwischen 110° und 
160° ö. L. gibt Visher 23 Wirbelstürme, darunter 5 echte Hurricanes als Jahresdurchschnitt an s ). Sie 
lassen sich auf ein ziemlich enges Gebiet lokalisieren. Im Westen ist ein Küstenstreifen von Derby bis 
Onslow stärker heimgesucht, in Queensland die Gegend von Cooktown bis Mackay 8 ). Das Maximum an 
Intensität fällt in beiden Gebieten auf die heißesten Monate, und zwar ist der Januar besonders für die 
Westküste, der März für die Ostküste verderbenbringend 8 ). Die Sturmbahnen sind fast durchweg 
parabelförmig. Dieser Umstand bringt es an der Westküste mit sich, daß sich sehr viele Wirbelstürme 
weit landeinwärts fortsetzen. Hier ist zunächst ihre Wirkung als Regenbringer eine sehr erfreuliche 4 ). 
Doch scheinen sie sich nach Abgabe ihres Niederschlages nicht selten in gefürchtete Staubstürme zu 
verwandeln. Die Schäden halten sich in sehr mäßigen Grenzen. Die Landwirtschaft bleibt von ihnen 
anscheinend unbeeinträchtigt. Nur gelegentlich richtet sie unter den Herden Verwirrung an. Die Ver 
wüstungen beschränken sich also lediglich auf Gebäulichkeiten, Hafenanlagen und die Beeinträchtigung 
der Schiffahrt in der Nähe der Küste. Auf diese Weise fallen ihnen auch öfters eine größere Anzahl 
von Menschenleben zum Opfer, z. B. gingen 1899 in der Bathurst Bay mit der Perlfischerflotte auch 
300 Menschenleben zugrunde. Die bedeutenderen Hafenplätze Australiens sind orkanfrei. 
Etwas mehr ist über die Wirbelstürme Ozeaniens zu sagen, wenngleich auch diese noch nicht 
genügend bekannt sind, ja, durcli die großen Abstände zuverlässiger Beobachtungspunkte kaum in dem 
Maße bekannt werden können, wie etwa die westindischen Hurricanes. Gegenwärtig ist man der Ansicht, 
daß man es in der Südsee mit einem Orkangebiet von hoher Intensität zu tun habe 5 ). Am häufigsten 
sind die Wirbelstürme in dem Raume zwischen Neu-Caledonien und den Samoa-Inseln, besonders bei 
den Fidschi- und Tonga-Inseln 8 ). Es ist eine weitverbreitete Ansicht, daß in Ozeanien die Wirbelstürme 
eher in der Nähe des Landes zu erwarten sind, als in einiger Entfernung davon; einerseits befördern 
die Korallen die Verdunstung, andererseits wird die beständige breite Luftströmung, die die Bildung von 
Wirbeln nicht zulassen würde, durch die Anwesenheit der Inseln gestört 7 ). Den Orkanherd gibt das 
Segelhandbuch folgendermaßen an 7 ): „Verbindet man die Südspitze von Neu-Caledonien mit Tutuila, 
einer der Samoa-Inseln, und zieht in 350 Seemeilen Abstand eine Parallele durch Mallicollo, Rotuma und 
Oatasu, so gehen von diesen Streifen ß A aller Bahnen aus.“ Wie die Tabelle zeigt, weisen mehrere 
Inselgruppen abhängig von den beiden Solstitien deutlich zwei Maxima auf. In den übrigen Jahreszeiten 
fehlen die Wirbelstürme nahezu vollkommen. 
Die Schäden der Orkane äußern sich nicht auf allen häufiger betroffenen Inseln im gleichen Umfang. 
Neu-Caledonien wird am häufigsten heimgesucht, am meisten in seinen nördlichen Teilen. Doch werden 
oft die Wirbelstürme durch die Gebirge zu einem Ausweichen nach Süden gezwungen, so daß trotz ihrer 
großen Ausdehnung oft die ganze Insel von ein und demselben Orkan berührt wird 8 ). Der Süden 
ist aber bereits ziemlich orkanfrei. Bei größeren Katastrophen (z. B. März 1890, Februar 1917) wird das 
Wirtschaftsleben der Insel ziemlich aus dem Gleichgewicht gebracht. Abgesehen von der Verwüstung 
der Ansiedlungen leidet dann auch die Landwirtschaft (Kaffee- und Kokosnußplantagen) und die Küsten- 
schiflährt erheblichen Schaden. Bei dem Orkan von 1917 wurde er mit 3 Millionen Franken angegeben, 
ein Betrag, der bei den ungünstigen finanziellen Verhältnissen der Insel um so bedeutender in die 
Wagschale fällt 9 ). 
1 ) Ncwnhatn (83). * *) (132) S. 139. 8 ) Taylor (123) S. 211, 4 ) S. 11. (113) S. 280. 8 ) Ncwnham (83) und Visher ',132). 
*) Met. 7.. (1923 S. 313. ') S. 11. (114 S. 215 ff. „Bei weitem die meisten Orkane (104 von 124) wurden zuerst bei den 
Hauptinsclgruppen beobachtet: Neu-Caledonien. Neue Hebriden, Kidschi-Sainoa-Tonga-Inseln.“ *) Newnham ,83) S. 327. *) Le 
Temps 1. III. 1917.
	        
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