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Full text: 41, 1923

Aus ¿iom Archiv der Deutschen Seowurlo. — 1923. Nr. 1. 
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säure in der Gesamtkohleusäure enthalten, auch diese ist in einigen Fällen an Wasser aus der 
Unterschicht bestimmt worden. Doch bevor hieraus der Zuwachs an Kohlensäure abgeleitet werden kann, 
ist die Frage zu untersuchen, wie groß die Gesamtkohlensäure einer Meerwasserprobe, deren Salzgehalt 
und Alkalinität bekannt sind, im Gleichgewichtszustände mit der Atmosphäre ist. 
II, Beziehung zwischen Salzgehalt und Gesamtkohlensäure in gut durchlüftetem Wasser der Ostsee bei 0°. 
Besonders in den ersten Jahren nach Organisation der „Internationalen Meeresforschung“ ist ein 
reiches, bislang unverarbeitetes Material über die Größe der Gesamtkohlensäure im Wasser der Ostsee 
gesammelt worden. Aus dem gesamten vorliegenden Material mit Einschluß der 1921 und 1922 ge 
sammelten Werte wurden alle Beobachtungen von der Oberfläche ausgewählt und außerdem auch alle 
jene Werte, bei denen gleichzeitige Sauerstoffbeobachtungen einen relativen Gehalt von 95 % und 
darüber ergeben hatten, also nur Werte der Gesamtkohlensäure aus gut durchlüftetem Wasser. Diese 
sind aber noch nicht vergleichbar, weil das Meerwasser zur Zeit der Entnahme der Proben ganz ver 
schiedene Temperaturen hatte. Nach den von A. Hamberg und A. Krogh 1 ) angeführten experimentellen 
Untersuchungen hängt die Gesamtkohlensäure nämlich in hohem Maße von der Temperatur ab. Hamberg 
fand bei dem unveränderten Koblensäuredmck von 2.7 • 10 - 4 Atin. bei drei Meerwasserproben mit ver 
schiedenen Werten des Salzgehalts und der Alkalinität folgende Werte für die Gesamtkolilensäure: 
Tab. 24. Größe und Änderung' der Gesamtkohlensäure (ccm/L) hei dem unveränderten Kohlensäuredruck 
von 2. 7 .10" 4 Atin. hei ■wechselndem Salzgehalt und verschiedener Temperatur. 
Gesamtkohlensäure bei einer Temperatur von: 
0° 
10° 
20° 
I. Salzgehalt = 35.®/oo, Alkalinität = 26.9g ecui CO2/L 
49.22 
47.12 
44.49 
11. „ — 26.5« °/oo, „ — 20.20 „ „ 
37.40 
36.30 
35.23 
TU. „ — 17.78°,ÖO, „ -13.47 „ 
25.98 
24.92 
24.23 
Änderung der Gesamtkohleusäure hei einer Temperatursteigerung von: 
0° bis 10° 
10° bis 20° 
0 3 bis 20° 
T 
-2.10 
-2.63 
-4.73 
II 
-1.10 
-1.07 
-2.17 
-1.06 
-0.69 
-1.75 
Die Größe der Änderung der Gesamtkolilensäure mit der Temperatur ist auf Tafel 5, Nr. 3a 
graphisch dargestellt, daraus läßt sich mit hinreichender Genauigkeit entnehmen, welche Korrektion 
an einem Wert der Gesamtkohlensäure anzubringen ist, um ihn auf eine Wassertemperatur von 0° zu 
reduzieren. Bei den hier in Betracht kommenden Salzgehalten und Alkalinitäten ist die Korrektion 
meist O.j ccm/L bei 1° Temperaturänderung, also von durchaus in Betracht kommender Größenordnung. 
Die sämtlichen ausgewählten Werte der Gesamtkolilensäure, aus der Ostsee im engeren Sinne, 
insgesamt 74, wurden auf 0 reduziert und in ein Koordinatennetz mit der Gesamtkohlensäure als Ordi 
nate und -dem Salzgehalt als Abszisse eingetragen. Durch graphische Ausgleichung wurde für die 
Salzgehalte zwischen 7 und 18%,, folgende Beziehung aufgestellt: 
A CO. ss 26.6 + 0.724 ' S ccm CO. pro Liter, S = 7—18 % 0 . 
Der Salzgehalt und nicht die Alkalinität wurde als Unabhängige gewählt, weil von fast allen 
Proben nur der Salzgehalt bekannt war und dies außerdem auch in allen Fällen, wo die Beziehung an 
gewandt wurde, der Fall war. Da aber die Abhängigkeit der Alkalinität vom Salzgehalt für die Ostsee 
bekannt ist, die Gleichung lautet: 
A = 1.17 + 0.08667'S im mäqu./L oder 
A = 13.104 + 0.4107' S in ccm CO./L, 
') Vergl. A. Krogh, On the Tension of Cnrbonic Aeid nsw. S. 352.
	        
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