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Full text: 41, 1923

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Aus ik'iu Archiv der Deutschen Socwarle. — J02Ü. Nr. 3. 
peratur und Salzgehalt keinen Erfolg versprach, die Beziehung zwischen den absoluten Mengen 
der Gase zu betrachten, wurde von den Abweichungen der gefundenen von den ursprünglich 
vorhandenen Gasmengen ausgegangen. Hierbei wurde vorausgesetzt, daß sich das Wasser ursprüng 
lich mit gleicher Temperatur und gleichem Salzgehalt, wie er in situ festgestellt wurde, an der Ober 
fläche im Gleichgewichte mit der Atmosphäre befunden hat. 
An der Oberfläche ist das Wasser im Durchschnitt in bezug auf Stickstoff, Sauerstoff und Kohlen 
säure im Gleichgewichtszustände mit der Atmosphäre, zwar kommen Über- und Untersättigungen 
vor, doch bewegen sich diese z. B. beim Sauerstoff im allgemeinen nur zwischen 95 und 105%. 
Außerhalb dieses Bereiches liegende Werte sind selten und sind als Ausnahmen anzusehen, sie spielen 
für die folgende Betrachtung kaum eine Holle. 
Sinkt nun dieses mit Luft gesättigte Wasser in die Tiefe, so kann es sich mit dem dort befind 
lichen Wasser vermischen und und nach der Untersuchung von J. Gehrke kann dadurch, auch ohne daß 
sich der absolute Gehalt an Sauerstoff ändert, der relative Sauerstoffgehalt größer oder kleiner werden. 
Zwischen der Unter- und Oberschicht aber ist das Wasser in den Becken der Ostsee scharf geschichtet, 
die Stabilität in den Grenzschichten ist sehr groß und man wird vielleicht annehmen können, daß im 
Mittel bei den neu in die Unterschicht vor allem in das Muldenwasser der Ostsee gelangenden Wasser 
massen die Mischung für die folgende Betrachtung keine große Holle spielen wird, besonders da die uns 
aus diesen Schichten bekannten Temperaturschwankungen sehr gering sind. Anders ist es bei der Ober 
schicht, bei den dort vorhandenen großen Temperaturdifferenzen wird durch Mischung und auch durch 
Wärmeleitung besonders die Temperatur sehr stark verändert werden können und allein hierdurch 
schon ohne Einwirkung der Organismen in bezug auf die Komponenten der Luft ein vom Gleichgewicht 
mit der Atmosphäre erheblich abweichender Zustand erzeugt. 
Nehmen wir also an, daß das Wasser bei dtn jetzt Vorgefundenen Werten von Temperatur und 
Salzgehalt ursprünglich mit der Atmosphäre im Gleichgewicht gewesen ist, wie wir es ja stillschweigend 
bei jeder Berechnung des relativen Sanerstoffgehaltes tun, so sind wir in der Lage, die ursprünglich im 
Wasser vorhandenen Mengen von Sauerstoff und Kohlensäure und auch die Menge des verbrauchten 
Sauerstoffs und der erzeugten Kohlensäure zu berechnen bei Benutzung der Sauerstofftabellen von 
Jacobsen und der Absorptionskoeffizienten für Kohlensäure von Fox bei einer Annahme des Partial 
drucks der Kohlensäure in der Atmosphäre von Atm. Die sich ergebenden Werte sind in den 
Zusammenstellungen des Beobaehtungsinaterials gegeben unter den Bezeichnungen: normaler Sauerstoff 
gehalt (O/), normaler Gehalt an freier Kohlensäure (CO/), Anomalie des Sauerstoffgehalts, meist Sauer- 
stoffdefizit genannt (A 0/, Anomalie des Gehalts an freier Kohlensäure, meist bedeutet diese einen Zu 
wachs an freier Kohlensäure (A C0 2 ). Außerdem ist das Verhältnis zwischen den Anomalien der freien 
Kohlensäure und dos Sauerstoffs bestimmt worden und in den Tabellen als Kohlensäure-Sauerstoff- 
quotient 
/ /COA 
V J0t) 
gegeben. 
Betrachten wir zunächst die in der Unterschicht der Ostseebecken auftretenden Verhältnisse. Es 
handelt sich dabei um die in Tabelle 23 zusammengestellten Werte. 
Da bei den niedrigen Werten der freien Kohlensäure geringe Analysenfehier sehr ins Gewicht 
fallen und dies umsomehr der Fall ist, je kleiner der Zuwachs der freien Kohlensäure ist, wurden für 
die folgende Tabelle nur die Fälle berücksichtigt, bei denen ACO. größer als +0.50 cem/L war. Von den 
auf der Nautilusfahrt gewonnenen Werten wurden drei, die offensichtlich abnorm waren, ausgeschlossen, 
sie sind in obiger Tabelle eingeklammert. Bei den oben zusammengestellten Werten für 
sich ACo 2 zwischen +0. s und 5.,. ccm/L und A0 2 zwischen —0. 7 „ und —6.,,,, ecm/L. 
/CO, 
./CO., 
./O, 
bewegt 
Die Werte für 
JOi 
schwanken zwischen 0. 1# und 0. s ,„ in den meisten Fällen aber in weit engeren 
Grenzen, so. daß die Bildung eines Mittelwerts berechtigt erscheint. Aus den in der Ostsee im engeren 
Sinne gesammelten Beobachtungen ergibt sich für :/ ^ der Wert —0 M!m , für den Bottnischen und 
./ 0 ; ,
	        
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