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Full text: 41, 1923

l'J'-'X Xr. 1. 
j(; Ans dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 
dann innerhalb der Zone des Tiefenwassers, dort treten die beiden Maxima der Stabilität auf. Die Werte 
sind bemerkenswert groß, wesentlich größer als z. B. in der Gibraltarstraße in der Übergangszone 
zwischen dem ausströmenden Mittelmeerwasser und dem einströmenden atlantischen Wasser. In der 
I teckschicht und der mediären Deckschicht selbst, ebenso im Muldenwasser sind die Werte der Stabilität 
wesentlich kleiner. 
Die Verteilung des Sauerstoffs und der Kohlensäure zeigt die schon angedeuteten Eigentümlich 
keiten. Am markantesten lieht sich die Zone des Tiefenwassers durch starke Sauerstoffahnahme und 
Zunahme der freien Kohlensäure hervor. Im Muldenwasser sind die Gradienten der Mengen beider 
Gase nur klein. Innerhalb der Oberschicht weisen die Sauerstoffgradienten einen bemerkenswerten 
Charakterzug auf, indem bis zur Zone des Temperaturminimums hin beträchtliche positive Werte auf- 
treten. Bei den Kohlensäuregradienten ist der Einfluß des Temperatursturzes beim Übergang zwischen 
den beiden Schichten der Oberschicht aus zwei Gründen nicht so deutlich zu erwarten, denn die Menge 
der gelösten Kohlensäure ist viel geringer, sodaß der Einfluß des veränderten Absorptionskoeffizienten 
des Wassers für Kohlensäure sich quantitativ viel weniger bemerkbar macht, außerdem vermindert das 
Phytoplankton noch die Menge der freien Kohlensäure. Trotzdem ist auch bei den Kohlensäuregradienten 
der Einfluß der starken Temperaturabnahme unterhalb der Deckschicht unverkennbar. Im Muldenwasser 
ist sowohl die Sauerstoffabnahme wie die Kohlensäurezunahme mit der Tiefe nur gering.- Die Gradienten 
der Wasserstoff zahlen zeigen das nach der Verteilung der freien Kohlensäure zu erwartende Verhalten, 
nämlich ein Maximum im Tiefenwasser, darunter und darüber sind Änderungen vergleichsweise gering. 
Die geschilderten Änderungen der hydrographischen Faktoren treten uns in noch klarerer Form 
entgegen, wenn wir die Mittelwerte der Gradienten sämtlicher Stationen aus der Gotlandmulde bilden. 
Tül». 9. Mittlere vertikale Gradienten der hydrographischen Faktoren in der Gotlandinulde 15. VII 1. VIII. 1922. 
Tiefeninlervall ,,,2 At 
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Az 
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A z 
Az 
0-20 ü —23.9 
+ 1.4 
-3600 
+ 5.4 
0.4 
+ 1.0 
20—40 || —35.2 
2.0 
3900 
+ 3.6 
+ 1.2 
+ 3.6 
4^ 
O 
O 
1 
O 
-4 
2.4 
+ 2000 
—8.5 
+3.7 
8.2 
60 -80 | -7.2 
-9.2 
+ 7100 
—17.6 
-9.4 
+ 21.6 
80—100 1] -¡-1.1 
■4.4 
3500 
—3.6 
-t-1.5 
+ 2.4 
Die Werte sind auf Tafel 5, Nr. 2 dargestellt. Die Kurven zeigen die erwähnten Züge in ausgeprägter 
Weise, besonders die starke Änderung aller hydrographischen Faktoren zwischen CO und 80 m Tiefe. 
Beim Übergang von der Ober- zur Unterschicht tritt fast plötzlich eine völlige Änderung der hydro 
graphischen Bedingungen ein, eine Tatsache, die wohl noch stärker hervortreten würde, wenn aus 
kleineren Tiefenintervallen Beobachtungen zur Verfügung ständen. 
Wenn sich in den Hauptzügen die Gotlandmulde auch als ein hydrographisch sehr einheitliches 
Gebiet erweist, so treten in Einzelheiten doch recht charakteristische regionale Verschiedenheiten aul. 
ln der östlichen Hälfte der Gotlandmulde (Station Almagruncl bis Alfh. 83) lag nach den Beobachtungen 
1922 das Temperaturmininium in 60 m Tiefe. Bis dahin waren, wie die Tabelle S. 15 und auch die folgende 
Zusammenstellung zeigt, die Temperaturgradienten negativ und die Salzgehaltsgradienten nur klein, die 
Stabilität war von 40 bis 60 m vergleichsweise gering und auch die Sauerstoff-, Kohlensäure- und 
Wasserstoffzahlgradienten waren nur klein. Westlich von Gotland dagegen lag das Temperaturminimum 
höher und entsprechend war das Verhalten der übrigen Faktoren und ihrer Gradienten. Die Temperatur- 
und Salzgehaltszunahme von 40 bis 60 m Tiefe war recht beträchtlich, auch die übrigen Gradienten unter 
schieden sich in charakteristischer Weise von denen in entsprechender Tiefe östlich Gotland, sodaß 
also i m S o m m er 1922 die nahezu homohaiine Oberschicht westlich Gotland i m 
M i 11 e 1 bis etwas unterhalb 40 m Tiefe, ö s 11 ich Gotland aber bis etwa 60 m Tiefe 
reichte. Es liegt nahe, einen Zusammenhang mit der Tiefe der von der Bornholm-Mulde trennenden 
Schwellen zu vermuten, denn es ist die Schwelle nördlich der Mittelbank etwa 48 m, südlich davon aber 
75 m tief und man könnte annehmen, daß hei der letzten Überflutung der nördlich der Mittelbank ge 
legenen Schwelle der benachbarte, also westlich Gotland gelegene Teil der Gotlandmulde mit schwerem
	        
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