i)r. 1$ r ii n i) X t- li h 1 llydmjir. Unters., Ik'soihIcis über «Ion Durchliiltungszustuiid in der Ostsee im Jahre 1922. \7
Tab. 1«. Mittlere vertikale Gradienten der hydrographischen Faktoren in der Gotlandmulde westlich und
östlich Gotland im Juli 1922.
I. westlich Gotland (Alfli. 90, Kl. 110, Landsort Tief) II. östlich Gotland (Kl. 96, 105, Alfli. 96, 93, 83)
0—20 m
20—40 m
40—60 in
60—80 m
0—20 m
20—40 m
40—60 m
60—80 m
Az
—21.8
—29.4
-- 4.15
+ 5.0
—27.1
—36.0
—3.0
+ 8.2
+ 1.0
+ 1.5
+ 4.1
+ 6.7
+ 1.5
+ 2.2
+ 1.4
+ 10.7
10 8 ^
Az
2600
2800
3300
5300
4800
4200
1200
8400
10“ A . 0i
Az
+ 6.0
+ 3.5
—16.3
—16.6
+ 4.8
+ 5.1
—4.9
—16.9
AOO-2
Az
-r0.3
+ 1.1
+ 7.5
+10.1
+ 0.4
+ 1.2
+ 1.8
+ 9.6
10 f
Az
+ 1.1
+ 3.7
+ 14.6
+ 21.8
| +0.9
+ 3.7
+ 5.0
+ 20.5
Wasser der Unterschicht bis zur Schwellentiefe angefüllt worden ist. Die Tiefenlage der Grenze
zwischen Ober- und Unterschicht ist in diesem Gebiet jedoch sehr wechselnd. Auf der schwedischen
Expedition im Jahre 1877 lag das Temperaturminimum bei A. 90 in etwa 50 m Tiefe, bei allen anderen
Stationen aber in 60 m, die Verhältnisse waren also ähnlich wie 1922. Auf der Fahrt des „Poseidon“
im Jahre 1907 aber lag das Temperaturminimum in 70 m Tiefe, also sehr viel tiefer, das gleiche war der
Fall bei der Station Kl. 110. —
Die in der Zone des Temperaturminmums festgestellten Temperaturen lagen in zwei Fällen,
nämlich bei Landsort-Tief und Alfli. 93, unter 2° (1 .. JU und 1°.. J0 ). Bei der erstgenannten Station hatte die
Deckschicht eine recht geringe Mächtigkeit, bereits in 20 m Tiefe wurden nur 3\ 05 festgestellt, auch die
Deckschicht selbst war vergleichsweise kühl.
Das Muldenwasser war recht gleichmäßig erwärmt. Wenn wir von den Stationen Alfli. 83, 83a, 75
abselien, wo später zu behandelnde Störungen auftraten, bewegten sich die Temperaturen zwischen 4
und 4 j . 7 , schwankten also nur um 0°. 4 . Obgleich die Extreme so sehr nahe beieinander lagen, läßt sich
doch eine regelmäßige Änderung der Temperatur des Muldenwassers feststellen, die Temperatur nahm
von Alfh. 93 nach Norden um die Insel Gotland herum bis Alfh. 90 langsam ab, eine Ausnahme machte
nur das im Landsort-Tief von 150 m Tiefe ab lagernde Wasser, zwischen 80 und 100 m Tiefe fügen sich
die Temperaturen dagegen auch hier der allgemeinen Gesetzmäßigkeit. Ebenso läßt sich innerhalb der
Schicht des Muldenwassers für den Salzgehalt eine gesetzmäßige Abnahme in gleicher Richtung fest
stellen, wenn wir gleiche Tiefen betrachten, nur bei Landsort -Tief weicht der in 100 m Tiefe fest-
gestellte Salzgehalt etwas von dieser Regel ab, desgleichen im Störungsgebiet bei Alfh. 75 und 83. Auch
in der Oberschicht waren die Salzgehalte bei Landsort -Tief verhältnismäßig hoch, allgemein fand sich
aber hier die Regel, daß die Salzgehalte in der Oberschicht sowohl östlich wie west
lich von Gotland nach Norden abnahme n, bei der nördlichsten Station (Almagrund) traten
innerhalb der Oberschicht die niedrigsten Salzgehalte auf, im Gegensatz hierzu nahmen die
Salzgehalte im Muldenwasser von der Schwelle südlich der Mittel-Bank links
um Gotland stetig ab bis zur Öland-Riff-Sch welle.
In bezug auf den Sauerstoff- und Kohlensäuregehalt ist festzustellen, daß im Juli 1922 innerhalb
des Muldenwassers der Durcblüftungszustand in derselben Richtung, in der die Temperatur und der Salz
gehalt abnahmen, immer schlechter wurde. Am schlechtesten war er im Muldenwasser der ersten nördlich
der Oland-Riff-Schwelle genommenen Station (Alfli. 90). Dort waren am Boden der relative und absolute
Sauerstoffgehalt 18% und 1.56ccm/L, die entsprechenden Werte für die freie Kohlensäure waren 1360%
und 5.7ccm/L! Bei Landsort-Tief war in 150 m Tiefe und darunter der Durchlüftungsziistand etwas
besser als in 100 m Tiefe. Das Gebiet nördlich der südlichen Schwelle zur Gotlandmulde zeigte auch in
bezug auf die Durchlüftung abweichendes Verhalten (vergl. Tafel 3).
Die Verteilung der Wasserstoffionenkonzentration war ganz bestimmt durch die großen Schwan
kungen in der Menge der freien Kohlensäure. Bei Landsort-Tief wurden in 100 und 150 m Tiefe ver-