K. K u 1> 1 b i‘o (11: Klimatologie und Meteorologie von Mazedonien.
Die absolute Jahresschwankung beträgt im Durchschnitt 58—54° im Hinterland, 42—43- au der
Küste. In Trikala beträgt sie noch fast 50°, etwa 1° weniger als in Vranje. Die Jahresschwankung'
nimmt im Innern der Halbinsel in der Richtung von Norden nach Süden kaum ab und entspricht der
jenigen des östlichen Mitteleuropa. Sie fällt an der Küste jedoch um 10—12°. Das Ergebnis von Prilep
aus den Kriegsjahren paßt sich den Werten der anderen Orte gut an. Die Monatsschwankung ist teils
im Sommer, teils im Dezember am geringsten; Januar, Februar, April haben die größte. Ein sekundäres
Maximum besteht für den Herbst. Dieser jährliche Gang ist nach den früheren Ausführungen ver
ständlich. Im Durchschnitt beträgt die Monatsschwankung im Hinterlande 24 , in Saloniki 20 , in
Kavalla etwas weniger. Die Rolle des Dezember ist wieder mit seinen ausgeglicheneren Verhältnissen
charakteristisch.
Einen Schluß auf die Größe der täglichen Wärmeschwankung lassen schon die Werte der drei
Tagestermine in Tab. 9 zu. Wir erhalten einen genaueren Einblick in die tägliche Amplitude und ihre
Änderung im Laufe des Jahres, wenn wir sie aus mittleren Extremen der Tab. 13 ableiten.
Tabelle 15. Mittlere (unperiodische) tägliche Schwankung der Lufttemperatur.
1
II
IM
IV
V
VI
vir
VIII
IX
X
XI
XU
.1 alir
Monastir (1896—1911) ....
8.0
8.7
9.8
10.8
12.6
13.3
14.5
14.5
13.0
10.5
8.3
6.4
10.9
Saloniki (¿nljc.) (1896—1911) .
7.1
7.6
7.7
9.0
9.8
10.4
110
10.8
9.6
8.0
7.0
a.H
8.6
Saloniki (Osten .) (1891 1908)
8.0
8.8
9.1
9.7
10.4
10.9
109
10.8
9.8
8.7
7.5
7.1
9.3
Kavalla (1906—11)
6.4
6.2
6.5
7.1
7.8
7.6
8.3
8.2
8.0
7.1
6.5
6.0
7.2
Prilep 1-Vr .1. (1916—1918) . .
8.0
7.8
8.8
11.2
11 1
13.0
13.9
15.2
14.2
10.4
7.8
6.8
10.6
Im Dezember ist die Tagesamplitude am geringsten, und zwar überall etwa gleich groß (6—7°). Im
Sommer steigt die Amplitude in Kavalla nur auf 8° und etwas darüber, in Saloniki auf ll c , in Monastir
(Prilep) dagegen bis 15Ä (Wien Sommer 9.9 j. Die tägliche Temperaturschwankung sowohl im
Jahresmittel wie besonders im Sommer ist im mazedonischen Bergland sehr groß. Die südliche Lage
des Landes (hoher Sonnenstand), die relativ große Seehöhe, die geringe Bewölkung (im Sommer
besonders nachts meist wolkenloser Himmel) bedingen eine große Wärmeein- und -ausstrahlung.
Hierzu kommt die große Trockenheit der Luft, der trockene, überwiegend nackte Fels- und Sandboden,
die Oberflächenform (eingelagerte Ebenen, Täler). Alle diese Umstände verursachen bei Tage eine
rasche und intensive Erwärmung der unteren Luftschichten, bei Nacht umgekehrt eine starke Ab
kühlung.
An den Heereswarten wurden die Temperaturen mit Aßmannschen Aspirationspsychrometern im
7-b2~j-7 7+2+2X9
Freien bestimmt. Die Mittelbildung geschah bis Mai 1916 aus 1 darauf aus 1_1 Es
können (unter geringer Reduktion bei Drama) die Monate September 1916 — August 1918 für die drei
Warten zusammengefaßt wurden.
Tabelle 16. Monats- und Jahresmittel der Lufttemperatur (2 Jahre).
1
h
.
III
IV.
V
VI
VII
VIII
IX
X
XI
XU
.Talir
mittl. Jalires-
scliwankung
Prilep
2.9
1.1
5.5
10.9
15.1
18.7
22.2
22.8
17.6
12.8
8.9
4.3
12.0
21.7
Hudova
5.5
4.7
8.8
13.6
18.1
22.4
264
26.3
21.0
16.3
11.5
7.1
15.2
21.7
Drama
5.0
f,>
8.1
13.1
17.7
22.0
25.2
25.9
20.4
16.1
11.1
6.7
14.7
20.4
Im Mittel ist Hudova um 3.2 ° wärmer als Prilep. Das würde, wenn man die Differenz zwischen den See-
höhen der beiden Warten von 580 m in Betracht zieht, eine vertikale Temperaturabnahme von 0.55° für
100 m ergeben (normal). Im Sommer ist der Wärmeüberschuß von Hudova gegen Prilep etwas größer
(im Mittel 3.7°), im Winter und Frühjahr etwas kleiner (3.0°). Hudova und Drama haben dieselbe See
höhe. Obgleich Drama dem Meere näher liegt, ist es um / ° kühler als Hudova. Letzteres ist im Sommer