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Die vertikale Temperatur Verteilung zwischen dem Erdboden und 3000 m über Hamburg.
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der Inversion bezeichnet werden; sein Wert ist durch Intensität und vertikale Entwicklung ohne weiteres
bestimmt, soll aber im folgenden noch eingehender behandelt werden.
Keineswegs ist der Gradient innerhalb einer Inversion konstant, und besonders bei intensiveu und
ausgedehnten Gebilden kommen augenfällige Ungleichmäßigkeiten in derselben Schicht vor. Ihre genauere
Untersuchung ist mit gewissen praktischen Schwierigkeiten verbunden. da der Temperaturanstieg häufig
so plötzlich vor sich geht, daß innerhalb der kurzen Zeitspanne, während der der Drache die Inversion
in der Regel durcheilt, die Thermometerkurve allzu steil ansteigt. Ihr Verlauf ist dann im einzelnen mit
dem entsprechenden Teile des Barogramms nur schwer zu identifizieren. Nur
Instrumente mit großer Zeit- und Druckskala, wie sie in letzter Zeit bei den Auf
stiegen in Großborstel zum eingehenden Studium markanter Temperaturumkehrungen
meist benutzt werden, vermögen brauchbare Daten zur Erforschung der inneren Struktur
der Inversionen zu geben. Dagegen sind bei den regelmäßigen Auswertungen der
Jahre 1904—1909, auf die sich diese Arbeit stützt, im wesentlichen nur Angaben über
den tiefsten und höchsten Punkt der Inversion gemacht, ohne auf Einzelheiten Rück
sicht zu nehmen. Der typische Verlauf einer Temperaturumkehr wird durch bei-
stellende Skizze erläutert. Der Beginn ist in den weitaus meisten Fällen sehr scharf
ausgeprägt und durch starkes Ansteigen der Temperatur charakteristisch, der Gradient
besitzt hier seinen größten Wert. Im weiteren Verlauf nimmt er mehr und mehr
ab und geht sogar häufig für eine größere Strecke auf Null herab, so daß eine
Isotliermie den Abschluß der Inversion nach oben zu bildet. Jedenfalls aber
nimmt die Temperatur nach anfänglicher, fast sprunghafter Steigerung im
oberen Teile der Inversion nur noch langsam zu und geht erst allmählich zur normalen Abnahme über.
Es ist hiernach einleuchtend, daß die Auswertung der Registrierkurven für den tiefsten und höchsten
Punkt der Inversion nur die Ableitung eines mittleren Gradienten für die ganze Schicht zuläßt. Dieser
wird bei den großen Inversionen beträchtlich kleiner sein können als der die Schiehtbildung in der Regel
einleitende Anfangswert. Für Vergleichungen bieten indessen auch die in Tabelle 17 niedergelegten Mittel
werte wertvolles Material.
Die geringsten Gradienten linden wir in den kleinen, 1° nicht überschreitenden Temperaturumkehrungen.
Sie sind in ihrer Größe denen der normalen Temperaturgefälle vergleichbar. Aber schon die dritte Gruppe
Temperatur, ansteigend.
Fig. 8.
Tabelle 17. Mittlere Temporaturgradienten in den Inversionen.
Monat
0.1° bis
1.1° bis
2.1° bis
4.1 »bis
0.1 0 bis
0.1» bis
12.1° bis
1.0°
2.0°
4.0°
0.0°
9.0»
12.0°
15.0°
> 4.0°
Dezember
0.49
0.58
0.86
1.45
1.96
(1.78)
(4.88)
1.84
Januar
0.45
0.58
1.04
0.98
1.93
(1.24)
—
1.34
Februar
0.32
1.17
0.77
1.59
(1.70)
—
—
1.63
März
0.51
0.74
1.28
1.42
—
1.42
April
0.28
1.38
1.13
1.57
2.63
(3.30)
—
2 12
Mai
0.49
1.01
1.00
(1.00)
—
—
(1.06)
Juni
0.44
0.79
1.39
2.04
_
—
—
2.04
Juli
0.59
0.73
1.13
3.30
(4.76)
—
—
3.39
August
0.01
1.08
1.10
1.82
(6.00)
—
2.20
September
0.53
0.84
0.87
1.95
(3.08)
—
2.13
Oktober
0.40
0.75
1.12
1.22
1.24
(4.56)
(1.80)
1.43
November
0.52
0.82
1.20
1.44
1.35
(2-72)
1.81
1.56
Winter
0.40
0.09
0.89
1.28
1.89
1.45
(4.88)
1.58
Frühling
0.42
0.99
1.30
1.42
2.63
(3.30)
—
1.70
Sommer
0.53
0.83
1.22
2.40
(5.25)
—
2.65
Herbst
0.47
0.80
1.04
1.43
1.39
(3.48)
1.81
1.56
Jahr
0.45
0.79
1.08
1.51
1.80
1.92
2.04
1.67