Die geogrüphisehe Verbreitung der monatlichen Bnrometersellwaukungen.
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alaskische hat seinen Schwerpunkt im ßeringsmeerc, das isländische lagert S-förmig über dein Nord-
atlantischen Ozean, während das sibirische in der Gegend der neusibirischen Inseln zu suchen sein wird.
Oie größten Oszillationen auf der südlichen Halbkugel hat die Station Kerguelen in 49° S Br. mit
40 nun, während an zweiter Stelle Laune Island mit 43 mm steht. Wir sehen somit, daß diese Größen denen
der Nordheinisphäre im Winter wenig nachstehen. Das antarktische Festland fällt jedoch außerhalb des
Bereichs dieser größten Bewegungen des Barometers. Die Maxima, deren Bezirke wir hier nicht näher
fixieren können, weil einerseits nur festländisches Material benutzt ist und andererseits von den sikl-
atlantischen und südindischen Inseln keine Beobachtungen vorliegen, scheinen also auf dieser Halbkugel
die Meere zu beherrschen. Punta Arenas mit 35 mm bleibt noch etwa 10 mm unter den durchschnittlich
größten Beträgen. Nach alledem gehen wir wohl nicht fehl, wenn wir die Wasserzone zwischen dem
50. und 60. Breitenparallel, wie dies im Eingänge schon erwähnt ist, als das Gebiet der größten Unruhe des
Barometers auf der südlichen Halbkugel, ja vielleicht der ganzen Erde ansehen. Bezüglich der Schwankungs-
minima haben die von mir für die Karte 1 aufgestellten noch Bestand. Jedoch tritt in dieser Saison- auch
Afrika mit geringen Schwankungen auf den Plan, so namentlich die Küsten der Bucht von Guinea. Die
tropischen Schwankungszonen haben sich nunmehr nach Norden verschoben. Die 4-mm-Schwankungs-
linie schneidet in ca. 24 0 N. sogar die Bahamainseln. Die Gegensätzlichkeit der Küsten Nordamerikas
ist jetzt stark vermindert, das relative Golfmaximum hat jedoch Bestand. Im Innern des Kontinentes
machen sich größere Druckschwankungen geltend, die etwa mit denen der atlantischen Küste korrespon
dieren, während südlich von den Seen die Schwankungen niedriger sind, so daß die isobarometrischen
Linien den Kontinent in einer Doppelwelle durchsetzen.
Ostwärts zeigen sie wieder die Tendenz, höhere Breiten zu gewinnen, wodurch besonders die 20 mm-
Linie sich auszeichnet. Der meridionale Verlauf der Linien in Ostasien hat auch in dieser Saison statt.
Auf der südlichen Halbkugel zeigen die drei Südkontinente übereinstimmend die größeren Druck
schwankungen im Innern. In Südamerika haben die Linien nicht den so scharfen meridionalen Verlauf
wie im Winter, doch machen sich im Innern größere Bewegungen gegenüber der Ostkliste geltend. Die
Gegensätze der Küsten bleiben bestehen, wennschon im Süden in der Gegend des 40. Breitcnparallels
ein Ausgleich ziemlich angestrebt wird. Auch Afrika weist im Innern größere Schwankungen auf als an
den Küsten. Eine auffallend niedrige Schwankuugsgröße fiat Tananariva. In Australien sind die Gegen
sätze zwischen Küste und Innerem gleichfalls scharf ausgeprägt. Der Verlauf der Linien ist hier im ganzen
ein dem des Nordwinters analoger.
Überblicken wir nun den Verlauf der isobarometrischen Linien auf beiden Karten, so kommen wir
leicht zu dem Schluß, daß die unregelmäßige Verteilung der Schwankungsgrößen auf der Erde nur durch
die eigenartige Gruppierung der festen und flüssigen Oberfläche bedingt sein kann. Wir haben soeben ge
sehen, daß im Südwinter die Südkontinente in höheren Breiten kleinere Schwankungen haben als die
Ozeane. Das gilt natürlich auch für die Nordheinisphäre, speziell, im Nordwinter. Dagegen ist bemerkens
wert, daß in den niederen Breiten die Kontinente eine größere Unruhe der Atmosphäre zeigen als die
Ozeane. Was für den Winter zutrifft, gilt, aneli für den jeweiligen hemisphärischen Sommer, nur treten
im hemisphärischen Winter diese Gegensätze schärfer hervor. Ein paar Beispiele hierfür lassen sich leicht
finden. So haben Madeira, die Azoren und Island größere Schwankungen als die östlich davon gelegenen
Kontinente in gleicher Breite im Nordwinter, im Südwinter die Seychellen und St. Helena kleinere, Juan
Fernandez dagegen größere. Klarer wird diese Tatsache noch, wenn man die mittlere monatliche Schwankung
des Barometers für jeden Zehntelgrad der Breite für Ozeane und Kontinente getrennt berechnet, wie dies in
nebenstehender Tabelle 3 geschehen ist. Man ersieht daraus, daß bis zum 20. Grad der Breite im Winter
und bis zum 30. Grad der Breite im Sommer die Ozeanschwankung kleiner ist als die Fcstlandschwankung,
dann aber mit wachsender Breite erster» rasch das Übergewicht gewinnt. Diese aus Meridianschnitten ge
wonnenen Werte gestatten weiter auch zu berechnen, für welchen Grad der Breite die isobarometrischen
Linien als normal gelten können. Diese Normalen sind von mir berechnet und auf den Karten ge
strichelt eingetragen. Mittelst Schnittpunktbestimmungen dieser Normalen mit den isobarometrischen Linien
gewinnt man dann die Isanomalen, welche rot ausgezogen sind und die Gebiete zu hoher resp. zu
niedriger Barometersehwankungen prägnant hervorheben.
Nun tritt hei Betrachtung der Karte 1 der relativ stärkste Schwankungsbezirk der Nordhemisphäre,
nämlich die Ostküste Nordamerikas, deutlich hervor. Die Isanomale + 8 findet sich auch nur an dieser
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