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Full text: 27, 1904

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1904 No. 4 — 
des ganzen Jahres täglich ungefähr 2 l /j Stunden lang vorhanden und ihnen folgen dann jedesmal schwächere 
Drehungen, die Stunden anhalten. Am frühesten treten bestimmte Größen-für den Drehungswinkel im 
Dezember und Januar oder im Mai und Juni ein, merklich später im Februar und März sowie im August 
und September. Die stündlichen Drehungen, welche infolge der halbtägigen Periode sich er 
geben müssen, zeigen zur Zeit der Aequinoktien gegenüber den gleichen Drehungen zur 
Zeit der Solstitien eine Eintrittsverspätung von 1 bis 2 Stunden. 
Nunmehr sei noch auf eine Beziehung aufmerksam gemacht, die zwischen den Figuren 8 und 14 besteht. 
In der letzteren sind zwar die Linien der Punkte, in denen die größten und kleinsten Drehungen stattfinden, 
nicht eingezeichnet, deren Lage kann jedoch aus der Gestaltung der Diagrammflächen entnommen werden. 
Die Maximalinien durchziehen nämlich die Mitte der schraffierten, die Minimalinien die der weißgebliebenen 
Felder. Dies vorausgeschickt, ergiebt ein Vergleich der erwähnten Diagramme, daß die Maxima- und Minima 
linien der Drehungswinkel einen ganz entsprechenden Verlauf erkennen lassen, wie die Minima- bezw. Maxima 
linien der Resultierenden. Das Gleiche gilt auch von den Figuren 7 und 13. Die Linien für die Maxima- 
werte in der ersteren stimmen mit den Kurven für die Minimawerte der anderen Figur ebenso gut überein 
wie die Maximakurven der letzteren mit den Minimalinien der ersteren. Wir können dies Ergebnis, wie folgt, 
zum Ausdruck bringen: Je mehr die Resultierenden wegen ihrer einfachen ganz- und halb 
tägigen Aenderungen abnehmen, um so.größer werden die stündlichen Drehungen derselben 
und umgekehrt: Je mehr die Resultierenden wachsen, desto stärker verringern sich ihre 
stündlichen Drehungen. Die hier festgestellte Tatsache steht im Zusammenhänge mit einem in der 
Met. Zeitschr. von 1903, S. 397 und 398 ausgesprochenen Satze. 
Teilweise gilt die erwähnte Beziehung auch für die tägliche Gesamtperiode der Resultierenden und 
ihrer Drehungen, also für die Linien der Fig. 9 und 15. Hierfür spricht insbesondere der ähnliche Verlauf 
zwischen der Maximalinie der Resultierenden und der Minimalinie der Drehungen um die Mittagszeit, sowie die 
gute Uebereinstimmung zwischen der Minimalinie der Resultierenden und der Maximalinie ihrer Drehungen 
für die Nachmittagsstunden. Zwischen den übrigen Kurven dieser Art kann jedoch kein so offenkundiger Zu 
sammenhang erkannt werden; denn obwohl hier und da ein bruchstückweises Zusammengehen entsprechender 
Kurven zu beobachten ist, so weist doch jede der beiden Figuren auch Linien auf, die der anderen völlig 
fremd sind. Abgesehen von diesen Beziehungen zu früheren Ergebnissen, können aus der Fig. 15 noch andere 
beachtenswerte Resultate hergeleitet werden. Aus ihr ersehen wir nämlich weiter, daß die stärksten stünd 
lichen Drehungen von 30 und mehr Grad nachmittags in der Zeit von 1 bis 6 Ohr Vorkommen, ebenso in 
den Wintermonaten auch am Vormittag von 7 Uhr ab. Die beiden Maximalinien, welche durch die eben 
erwähnten Gebiete größter Richtungsänderung der Resultierenden gezeichnet sind, verraten gewisse Abhängig 
keiten von dem Sonnenstände. Die Kurve für die Nachmittagsmaxima der Drehungen zeigt die Form einer 
einfachen Wellenlinie, die im Juni und Dezember ihre höchsten, im Februar bezw. im August und Se23tember 
ihre tiefsten Punkte besitzt, sodaß wir unter Berücksichtigung der möglichen Fehler wohl behaupten dürfen: 
Die während des ganzen Jahres in den Naclimittagsstunden eintretenden maximalen Rich 
tungsänderungen der Resultierenden werden zu den Zeiten der Tag- und Nachtgleichen um 
etwa zwei Stunden früher erreicht als zu den Zeiten der Sonnenstillstände. Die andere 
Maximalinie in den Vormittagsstunden passt sich, wie ein Blick auf das Diagramm lehrt, namentlich in den 
Sommermonaten ziemlich gut der Aufgangslinie der Sonne an. Darnach erscheint der Satz berechtigt: 
Tag für Tag tritt etwa drei Stunden nach Sonnenaufgang ein Maximum für die Richtungs 
änderung der Resultierenden ein. — Zwischen beiden Bereichen stärkster Drehungen ist ein Gebiet von 
schwachen Richtungsänderungen der Resultierenden eingelagert, welches die Mittagsstunden ausfüllt. Die 
dasselbe durchziehende Linie der Minimaldrehungen entspricht in ihrem Verlaufe auch einigermaßen der 
Aufgangslinie der Sonne. Das Vorhergehende läßt sich deshalb durch folgenden Zusatz ergänzen: Ungefähr 
sechs bis sieben Stunden nach Sonnenaufgang wird täglich ein Minimum bei den Drehungs 
winkeln der Resultierenden bemerkbar. Für die Monate des Sommerhalbjalires kommen außerdem noch 
eine, Maxima- und zwei Minimalinien in Betracht, von denen aber keine eine besonders charakteristische Form 
aufzuweisen hat. Die erste Linie entspricht ungefähr der Mitternachtszeit; die letzteren gehören den frühen 
Morgen- bezw. den Abendstunden an. Hiernach gibt uns das Diagramm noch darüber Aufschluß, daß 
wenigstens in den Monaten von März bis Juli dreimal täglich je ein Maximum und je ein Minimum für die 
Richtungsänderung der Resultierenden zu verzeichnen sind. Im März und April etwa um Mitternacht, im
	        
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