Prof. Dr. J. Schneider: Die tägliche Luftbewegung über Hamburg in den einzelnen Monaten.
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Diagramme
■für die stündliche Richtimgs-Aenderung der
Geschwindigkeits-Resultierenden.
Fig. 13. Einfache ganztägige Periode.
Fig. 14. Halbtägige Periode.
au.p J. F. M. A. M. J. J. A. S. O. N. D.
Fig. 15. Tägliche Gesanitperiode.
Stündliche Drehungen in Fig. 13 u. 15:
\ 1 von 0° bis 15° von 0° bis —15°
mm > 15° » 30° » -15° » -30°
gS » 30° u. mehr g||ggi > —30° und mehr
Für Fig. 14 sind die Winkel zu verdoppeln.
•— Linie der Maxima der Drehungen.
v, » Minima » »
3» des Aufgangs der Sonne.
Gestalt. Für die erste Hälfte desselben treten die Drehungen
von einer bestimmten Größe vier bis fünf Stunden früher ein als
in seiner zweiten Hälfte. So beginnen z. B. in den Monaten Mai
und Juni die größeren Drehungen bereits eine Stunde vor Mitter
nacht und bleiben vorhanden bis etwa 4 Uhr morgens. Von da
an sinken sie unter den stündlichen Durchschnitt herab, um dann
gegen 11 Uhr vormittags wieder stärkeren Drehungen Platz zu
machen. Für die Nachmittagsstunden ist der Verlauf gerade so
wie in den entsprechenden Vormittagsstunden. Im August und
September ist es mit einer gewissen Verspätung in bezug auf den
Eintritt der einzelnen Drehungen ganz ähnlich. Die stärkeren
Drehungen setzen erst mehr als drei Stunden nach Mitternacht
ein und dauern bis gegen 9 Uhr vormittags. Nachdem von hier
ab bis etwa um 3 p schwächere Drehungen vorhanden gewesen
sind, wiederholt sich das Gleiche für die Nachmittagsstunden wie
in der Vormittagszeit. W ährend in fast allen Monaten des Sommer
halbjahres je fünf Stunden mit größerer Drehungsgeschwindigkeit
etwa sieben Stunden mit entsprechend kleinerer folgen, tritt im
Oktober insofern eine Veränderung ein als die stärkeren Drehun
gen sich auf einen kleineren Zeitraum zusammenschieben und
darum so intensiv werden, daß sie noch den doppelten stündlichen
Durchschnitt überschreiten. Der Raum für die schwächeren
Drehungen muß dann demgemäß vergrößert erscheinen. Gegen
Ende Oktober bewegt sich der Wert der Drehungen auf Null
herunter. Im November, einem großen Teil des Dezember und
selbst noch stellenweise im Januar werden die Drehungen sogar
negativ. In den eben angeführten Monaten sind von 3 bis 6 Uhr
vor- und nachmittags starke Drehungen entgegen der scheinbaren
täglichen Bewegung der Sonne vorhanden; während der übrigen
Tageszeit erheben sich dieselben nicht über den stündlichen Durch
schnitt, nämlich nur bis zu höchstens 15° in der Stunde. Wie
die Drehungen gegen den Jahresschluß hin von denen des Sommer
halbjahres abgesondert erscheinen, so haben auch die Drehungen
für den Beginn des Jahres das Bestreben, sich von letzteren los
zulösen ; die Einschnürung, welche die Fläche für starke Drehlingen
im Märzgebiet erkennen läßt, bekundet dies auf das deutlichste.
Von Mitte Januar ab sowie im Februar erfolgen die Drehungen
sämtlich in positivem Sinne d. h. entsprechend der scheinbaren
täglichen Bewegung der Sonne. Die Drehungen von einer be
stimmten Größe setzen jedoch wesentlich früher ein als in den
übrigen Monaten, so z. B. noch drei Stunden vor denen im Mai
und Juni. Daher kommt es auch, daß die schwachen positiven
Drehungen im Januar und Februar ziemlich gut den starken nega
tiven Drehungen im November und Dezember entsprechen und
umgekehrt.
Im Gegensatz zu den einfachen ganztägigen Drehungen der
Resultierenden macht sich bei den halbtägigen Drehungen der
selben, wie sie in der Fig. 14 zur Darstellung gekommen sind,
eine deutlich ausgesprochene Regelmäßigkeit bemerkbar. Die
stärksten stündlichen Drehungen treten von April bis August so
wie im Oktober auf; sie können über 60° betragen. Drehungen
von 30 bis 60° finden sich in allen Monaten. Sie sind während