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Full text: 27, 1904

Prof. Dr. J. Schneider: Die tägliche Luftbewegung über Hamburg in den einzelnen Monaten. 
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Diagramme für die Windrichtung der 
Geschwindigkeits-Resultierenden. 
Fig. 10. Einfache ganztägige Periode. 
0“ 
4 
6 
8 
10 
12 
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4 
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Fig. 11. Halbtägige Periode. 
au.p J. F. M. A. M. J. J. A. S. O. N. D. 
0 m—— —H — n 
12 
Fig. 12. Tägliche Gesamtperiode. 
Linie des Auf- u. Untergangs der Sonne. 
Die halb- und dritteltägigen Drehungen der Resultierenden 
erfolgen jedoch nach den Angaben der Tab. XXV und XXVI in 
allen Monaten ausnahmslos im Sinne der scheinbaren täglichen 
Bewegung der Sonne. 
Der Ueberblick über die Zahlen der Tab. XXIV, XXV und 
XXVII dürfte wesentlich erleichtert werden durch die mit ihrer 
Hilfe konstruierten Diagramme der Figuren 10, 11 und 12. 
Zur Erläuterung sei bemerkt, daß in allen diesen Diagrammen 
diejenigen Punkte verbunden sind, für welche die Richtung der 
Resultierenden durch die Winkel 0, 90, 180 und 270° gegeben 
wird. Ihre Kurven enthalten demnach alle Zeitpunkte, in denen 
die Resultierende, wie es die beigeschriebenen Buchstaben an 
deuten, als reiner W-, S-, E- oder N-Wind auftritt. In dem 
Diagramm der Fig. 12 sind außerdem noch die Linien für den 
Auf- und Untergang der Sonne in der bisherigen Weise ein 
gezeichnet. 
Wir betrachten zuerst den Verlauf der Kurven für die ein 
fache ganztägige Richtungsänderung. Derselbe erscheint als 
ein sehr eigenartiger dadurch, daß eine gegenseitige Durchkreuzung 
der Isoplethen zustande kommt. Von den vermerkten Linien 
zeigen die des S- bezw. N-Windes ein regelmäßigeres Verhalten 
als die für den E- bezw. W-Wind. Erstere bewegen sich zwischen 
den Zeitgeraden für 4 und 7 Uhr beider Tageshälften. Der Süd 
wind tritt im Januar um 4“, vom Februar bis Juni etwa um 6", 
im Juli, August und September ungefähr um 7", von Oktober 
an wieder etwas früher ein. Der Nordwind dagegen erscheint 
jedesmal zwölf Stunden später. Für die Monate des Sommer 
halbjahres beschränken sich die Ost- bezw. Westwindkurven auf 
den Raum zwischen den Zeitgeraden für 1 und 2 Uhr vor- und 
nachmittags. Im Januar und F'ebruar aber zeigen sie einen steilen 
Abstieg, der noch übertroffen wird von dein Abfall, welcher sich 
von September bis November ereignet. Der Windungsbereich 
beider Kurven umfaßt infolgedessen nahezu einen Zeitraum von 
zehn Stunden. — In der ersten Hälfte des Sommerhalbjahres 
wiederholen sich die Luftströmungen nach den Haupt-Himmels 
richtungen im Laufe eines Tages folgendermaßen: um 1" weht E-, 
um 6“ S-, um 1^ W- und um № N-Wind. Während im Juli, 
August und September inbezug auf das Einsetzen aller dieser Winde 
eine Verspätung von ungefähr einer Stunde stattfindet, ist dasselbe 
im Januar und Februar bis zu zwei Stunden früher als in den 
erstgenannten Monaten zu erwarten. Danach ergibt sich ungefähr 
folgende tägliche Aenderung der Windrichtung: Von März bis 
Oktober ist um Mitternacht NE-Wind vorhanden. Dieser geht 
eine oder zwei, im Oktober sogar beinahe vier Stunden nach 
Mitternacht in reinen E-Wind über. Nachdem darauf etwa fünf 
Stunden SE-W T ind geherrscht hat, stellt sich um 6 oder 7 Uhr 
morgens reiner S-Wind ein. Diesem folgt sieben Stunden lang 
SW-Wind, welcher um l* 5 oder 2'P reinem W-Wind weicht. So 
dann weht während einer Dauer von etwa fünf Stunden nur NW- 
Wind, bis um 6P oder 7P reiner N-Wind auftritt. Nachdem hierauf 
wieder ungefähr sieben Stunden lang der NE-Wind zur Plerrsclmft 
gekommen ist, beginnt mit dem Einsetzen des E -Windes das Spiel 
Archiv 1904. 4. 
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