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Full text: 27, 1904

Prof. Dr. J. Schneider: Die tägliche Luftbewegung über Hamburg in den einzelnen Monaten. 
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halbjahres. Die kleinste Größe für die Resultierende findet sich im Dezember um 4" und 4 iJ mit 3 cm; der 
größte aller ihrer Werte ist 123 cm und gehört den Mittags- und Mitternachtsstunden des August an. Die 
Zahlen der letzten Kolonne geben uns ein Bild von der mittleren täglichen Aenderung der Resultierenden. 
Sie läßt die Entstehung eines Maximalwerts zwischen 9 und 10 Uhr vormittags und abends, sowie den Ein 
tritt eines Minimums zwischen 3 und 4 Uhr morgens und nachmittags als wahrscheinliches Ereignis voraus 
sehen. Im Laufe eines Tages ändert sich der Wert der Resultierenden durchschnittlich von 46 bis zu 58, 
also im ganzen um 12cm. Für Januar ist diese Schwankung am kleinsten, nämlich nur lern; für Mai ge 
winnt sie mit 51 cm ihr Maximum. 
Welche Werte infolge der halbtägigen Schwankungen der W- und S-Windkomponenten von den Re 
sultierenden derselben angenommen werden müssen, vermag uns die Tab. XX darzutun. Nach ihr ist das 
jährliche Mittel dieser Resultierenden 24 cm. Es kommt demnach noch nicht der Hälfte des Gesamtmittels 
von den Resultierenden der einfachen ganztägigen Periode gleich. Die Mittelwerte der einzelnen Monate 
liegen zwischen 13 und 34 cm. Sie scheinen jährlich zwei Maxima und zwei Minima zu erreichen. Das 
erste Maximum tritt mit 28cm im April, das zweite mit 34cm im August ein. Im Laufe eines Jahres 
bilden sich also zwei Resultanten - Maxima aus: das erste schwächere bald nach der Früh 
lings-Tag- und Nachtgleiche, das zweite stärker ausgesprochene kurz vor der Ilerbst-Tag- 
und Nachtgleiclie. Das erste tiefe Minimum findet sich mit 13 cm im Januar, das zweite weniger scharf 
gekennzeichnete mit 24cm im Juni. Die jährlichen Resultanten-Minima gehören hiernach nahezu 
den Zeiten des höchsten und tiefsten Sonnenstandes a.n. Nach der letzten Kolonne sind die Tages- 
maxima mit durchschnittlich 31 cm Größe um 1 und 7 Uhr vor- und nachmittags, die entsprechenden Minima 
im Betrag von 17 cm zwei bis drei Stunden später zu erwarten. Die mittlere tägliche Schwankung der 
Resultierenden umfaßt 14 cm. Während sie im Januar auf 6 cm herabgeht, steigt sie im Juni wieder auf 
30cm. Wie bei der gesamttägigen und einfachen ganztägigen Aenderung, so sind auch bei 
der halbtägigen die Schwankungen während eines Tages im Sommerhalbjahre beträcht 
licher als im Winterhalbjahre. Von Bedeutung ist es noch, daß sich die infolge der halbtägigen 
Schwankungen vorkommenden Werte der Resultierenden fast ausnahmslos über den mittleren Fehler der 
Tab. XXII erheben. 
Anders steht es mit den Zahlen der Tab. XXI. Diese übersteigen nur ausnahmsweise den mittleren 
Fehler. Deswegen bleibt auch ihr Gesamtmittel mit 7 cm merklich unter der erwähnten Genauigkeitsgrenze. 
Es ist darum nicht angezeigt, allgemeine Folgerungen aus den Werten dieser Tabelle zu ziehen, um so 
weniger als sich dieselben ohnehin das ganze Jahr über durch recht unregelmäßiges Verhalten auszeichnen. 
Um das Zahlenmaterial der letzten Tabellen besser überblicken zu können, sind mit Benutzung des 
selben ebenfalls Diagramme konstruiert worden, die sich in den Figuren 7, 8 und 9 wiedergegeben finden. 
Dabei haben jedoch nur die Zahlen, die das Ergebnis der doppelten harmonischen Analyse bilden, Berück 
sichtigung erfahren. Von der graphischen Darstellung der dritteltägigen Periode wurde ihrer Unsicherheit 
wegen wiederum ganz abgesehen. Entsprechend den früheren Diagrammen ist auch hier bei den ganz- und 
halbtägigen Aenderungen der Resultierenden, die eigentlich Doppelperioden umfassen, an der Wiedergabe 
für den ganzen bezw. halben Tag festgehalten worden. 
In dem ersten und letzten Diagramm sind die Kurven, für deren Punkte die Resultierenden 50, 100 
oder 150 cm werden, in dem zweiten die Linien, für deren Punkte die Resultierenden die Werte von 20 und 
40 cm annehmen, eingezeichnet. Außerdem enthalten die Diagramme noch die Linien, welche sich durch 
Verbindung der größten bezw. kleinsten Resultantenwerte für die einzelnen Monate ergeben haben. Die 
Maximalinien wurden durch Striche und Punkte, welche regelmäßig miteinander abwechseln, die Minima- 
Linien durch Striche mit je zwei folgenden Punkten markiert. In jedem der beiden ersten Diagramme sind 
die Maxima- und Minimalinien ganz gleichlaufend und müssen es auch nach der Art der Wertberochnmig sein. 
Bei der letzten Figur dagegen, die gewissermaßen durch Uebereinanderlagerung der zwei ersten gewonnen 
worden ist, kann ein einfacher Zusammenhang in dem Verlauf beider Linienarten nicht erkannt werden. 
Aus der Figur 7 sei folgendes entnommen. Die beiden Kurven für den Wert von 50 cm verlaufen ge 
trennt von einander nahezu in der Richtung der Monatsgeraden. Die eine zieht längs der Aprillinie meist 
im Märzgebiet, die andere zwischen den September- und Oktobergeraden dahin. In den Wintermonaten 
kommt also der Betrag der Resultierenden niemals über 50 cm hinaus; im Mai, Juni, Juli und August da 
gegen kann ihr Wert auf 100 cm und mehr steigen. Für die beiden erstgenannten Monate ist dies morgens
	        
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