Di - . L. Steiner: Der tägliche Gang der erdmagnetischen Elemente in Kingua-Fjord.
9
Archiv 1904. îi.
Täglicher Gang der Inklination
Täglicher Gang- der Total-Intensität
berechnet aus allen Tagen in Bogenminuten.
berechnet aus allen Tagen in Einheiten von 10 ‘"’C.G.S.
Febr./Mai
Juni/Sept.
Febr./Mai
Juni/Sept.
Febr./Mai
Juni/Sept,
Febr./Mai
Juni/Sept.
1"
-HO
\P
+U2
+ 1.'0
1«
+31
+30 ,!
-70
-84
2
-0.4
-0.6
2
+0.2
-0.1
2
+30
+33
2
-79
-97
3
+0.1
-0.3
o
O
-0.6
-0.8
3
+32
+40
3
—77
-94
4
+0.5
+0.4
4
-1.4
— 1.5
4
+37
+49
4
—64
-80
5
+ 1.0*
+1.3
5
-2.1
-2.1
5
+45
+60
5
-47
-61
€
+ 1.8
+2.5
6
-2.7
-2.7
6
+51
+69
6
-30
-41
7
+2.7
+3.6
7
-3.0
-3.2
7
+52
+72 1'
7
-14
-23
8
+3.5
+4.4
8
-3.1
-3.7
8
+45
+66
8
0
- 7
9
+4.0
+4.6
9
-3.0
-3.7
9
+29
+48
9
+12
+ 7
10
+3.8
+4.2
10
-2.7
-3.3
10
+ 6
+ 18
10
+22
+18
11
+3.1
+3.2
11
-2.3
-2.6
11
-22
-20
11
+28
+25
12
+2.1
+2.1
12
-1.6
-1.8
12
-50
-57 I,
12
+31
+28
Ich habe die Aufzeichnung des täglichen Ganges der Inklination und Total-Intensität unterlassen, um
die Anzahl der Zeichnungen nicht übermäßig zu häufen. Aus demselben Grunde ist auch der jährliche Gang
der Koeffizienten in den Reihen-EntWickelungen, wovon im folgenden Abschnitt einiges noch Erwähnung
finden wird, nicht graphisch dargestellt worden.
IV.
Auf Grund der bisherigen Entwickelungen lassen sich folgende Sätze aussprechen, welche teils die
Resultate ähnlicher Untersuchungen bekräftigen*), teils einiges Neue bieten. — Die folgende kurze Zusammen
fassung der Resultate wurde aus auf Grund der Reihen-Entwicklungen**) zusammengestellten verschiedenen
tabellarischen Uebersichten abgeleitet, deren größter Teil hier unterdrückt wurde.
1. Deklination. Beim täglichen Gange der Deklination an Normaltagen ist am Haupt-Maximum und
-Minimum hauptsächlich die Welle w x beteiligt, die Neben-Extreme werden durch die übrigen Wellen, be
sonders aber durch ipj beeinflußt. Der Einfluß des letzteren ist ausgesprochener beim Maximum als beim
Minimum. In April/Mai treten die Neben-Extreme ganz in Hintergrund. Bei sämtlichen Wellen ist die
Amplitude im Sommer im Durchschnitt größer als im Winter. Das Verhältnis der Amplitude im Sommer
zu jener im Winter ist bei den einzelnen Wellen 2.3, 1.9, 1.4, 1.2. — Der jährliche Gang der Amplitude
ist bei W\ und w-i gut ausgesprochen, weniger bei w :t und nicht zu erkennen bei w±. — Die Haupt- und
Neben-Minima scheinen in den Sommermonaten im Vergleich zum Winter ihre Plätze zu tauschen.
Beim täglichen Gange aus allen Tagen ist der jährliche Gang der Amplituden ganz verwaschen. Es
erscheint sogar im Durchschnitt ein entgegengesetzter Gang, wie hei normalen Tagen. Es sind nämlich die
Verhältnisse der Amplituden:
Sommer
0.92
1.04 0.43
1.21.
WTnter
Die Neben-Extreme verschwinden. An den Extremen beteiligt sich hauptsächlich die Welle Wt, doch
hat beim Minimum die Welle w 2 einen erheblichen Anteil, heim Maximum aber nur im Winter. Vom Winter
auf den Sommer verschiebt sich nämlich die Phase der Welle w 2 im Durchschnitt um 8.1 Stunden.
2. Horizontale Intensität. An den Normaltagen sind neben den Haupt-Extremen auch solche zweiter
Ordnung zu erkennen, aber bei weitem nicht so ausgesprochen, wie bei der Deklination und auch nur
größtenteils in den Wintermonaten. Die Haupt-Extreme werden hauptsächlich durch die Welle w v beein
flußt, das Haupt-Minimum aber ganz hervorragend durch w% auch. Der Gegensatz im Verhalten der Welle w>
*) G. Sack: Ein Beitrag zur Untersuchung der täglichen Variation der erdmagnetischen Inklination und Total-
Intensität. Lübeck 1901.
A. Nippoldt jr.: Die tägliche Variation der magnetischen Deklination. A. d. Archiv d. D. Seewarte. 1903, No. 3.
**) Alle bisherigen Reihen-Entwickelungen haben die Form:
u t stn(Oi-hx) + ujsm{ßt+‘2x)+u ) sin(Ui+^x) + u i si»(Ui+ix) = 4-n - s f wj-f-« - j