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Full text: 27, 1904

W. Koppen: Versuche über den Stau und Sog etc. 
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Fläche ähnlich, wie bei Fig. 50 und 32, auf einen rundlichen Fleck beschränkt war und im übrigen ebenso, 
wie bei Fig. 50 und 48, das Druckdiagramm dieser unteren Platte, d. li. die Differenz zwischen Stau und Sog 
an ihr, auf eine nach vorn zugespitzte schmale Fläche begrenzt war. Wie die Strichelung andeutet, tritt 
übrigens dieser rundliche trockene Fleck auch in Fig. 50, genau wie bei Fig. 32, nicht hei allen Versuchen 
hervor; bei den übrigen ist er durch Benetzung, vielleicht nur gegen Schluß des Versuches, verwischt, was 
auch für den labilen, brandungsartigen Charakter dieser Erscheinungen spricht. Die Druckdiagramme der 
oberen Platte sind gerade bei diesen beiden Versuchsreihen außerordentlich groß, und da ein Grund dafür 
in den übrigen Umständen der Versuche nicht zu erkennen ist, so möchte man daraus auf eine besonders 
günstige Wirkung gerade dieser mittleren Treppen-Anordnungen auf das Steigen von Drachen schließen. Da 
aber die Einrichtungen so primitiv waren und die Versuche sich über den Zeitraum von etwa 10 Monaten 
verteilten, ist keine genügende Sicherheit dafür gegeben, daß nicht die Geschwindigkeit der Bewegung bei 
diesen Versuchsreihen doch etwas größer, als bei den übrigen war. 
Setzt man die beiden Platten in dieselbe Ebene hintereinander, und zwar in dem gleichen Verhältnis der 
Breite der Platten zur Breite des Zwischenraums, wie im Marvin-Drachen, so erhält man das Diagramm Fig. 56 
(im Profil der Raumersparnis wegen zusammengeschoben). Der Sog am vordem Ende der vordem Platte 
ist vergrößert; ebenso, jedoch weniger, der Stau am Hinterende beider Platten; alles Übrige ist etwas ver 
kleinert. 
Läßt man nicht, wie beim Treppen-Drachen, die obere, sondern die untere Platte vorspringen (immer 
im Sinne ihrer Lage im fliegenden Drachen gesprochen), wie die Figuren 51—53 dieses zeigen, so erhält 
die untere Platte den vollen Druck, sogar mit vergrößertem Stau, während bei der oberen der Stau fast ver 
schwindet und auch der Sog sich mehr oder weniger reduziert zeigt. Aus diesen Versuchen geht bereits die 
Gestalt des Wellentals hinter der „unteren“ Platte ziemlich deutlich hervor: die „obere“ Platte liegt in Fig. 52 
in dessen Mitte, so daß sogar an ihrer Vorderseite der Wasserstand, namentlich in der Mitte, niedriger als 
normal ist; auf Fig. 53 aber staut sich beim Vorderrande, auf Fig. 51 beim Hinterrande der „oberen Platte“ 
das Wasser bereits über die Ruhelage auf. 
Genauer werden diese Verhältnisse durch die Versuchsreihen Fig. 57 bis 68 beleuchtet, bei denen um 
die eine größere (etwas über 50 mm breite) Platte herum abwechselnd je eine kleine Platte (33 mm) zur Ver 
wendung kam, um so die ganze Umgebung der größeren Platte zu untersuchen. Die verschiedene Größe 
der Platten gestattet bis zu einem gewissen Grade deren Wirkungen auseinander zu halten. Die größere 
Platte erweist sich nur wenn die kleinere die Stellungen 57, 58 und 64—67 einnimmt, erheblich beeinflußt, 
in der schon bekannten Weise. Die kleinere dagegen liefert nur in den Stellungen 57, 65 und 66 ungefähr 
das volle Druckdiagramm, wie bei ihrer Alleinbewegung. Am größten ist ihre Beeinflussung, wie man sich 
dieses auch denken konnte, bei den Stellungen 59—63, und zwar ist bei 59 und 60 die kleine Platte ganz im 
Wellental der großen, das bei 59 an ihrem hinteren, bei 60 an ihrem vorderen Rande vor und hinter ihr 
gleich tief ist, sodaß diese Teile der kleinen Platte gar keinen Druck bei der Bewegung erfahren, offenbar, 
■weil das Wasser an dieser Stelle mit derselben Geschwindigkeit von der großen Platte mitgeschleppt wird, 
mit der die Platten selbst sich bewegen. Wie bei Fig. 58 und 61 der Stau auf die vordere bezw. hintere 
Hälfte der kleinen Platte beschränkt ist, gerade so auf Fig. 67 und 68 der Sog, der hier durch den von 
der großen Platte abprallenden Strom, bezw. deren Stau, vernichtet wird. 
Wurde in denselben Schlitz, der bei den eben besprochenen Figuren die große Platte aufnahm, eine 
kleine so eingesetzt, daß sie nur den vordem Teil des Schlitzes einnahm, so ergab sich mit kleiner Platte 
im Schlitz 61 die Fig. 54, mit solcher im Schlitz 62 die Fig. 55, die sich von Fig. 61 und 62 wesentlich nur 
darin unterscheiden, daß entsprechend der geringeren Größe der vordem Platte die Beeinflussung der hintern 
geringer ist. Die eingehende Untersuchung dieser Anordnung der Flächen geschah deshalb, weil dieselbe 
gerade damals für gewisse Drachen von Interesse war. 
Die Figuren 69 bis 72 stellen, wie aus den Profilen zu ersehen ist, Versuche mit geknickten Flächen dar, 
und zwar 69 und 70 in Verbindung mit einer ebenen Fläche, Fig. 71 und 72 in Verbindung untereinander; 
dabei Fig. 69 — 71 in der kleinsten verwendeten Entfernung V:t h 72 in der doppelten 2 / a l. Die gestrichelt 
hinzugefügten Linien für ebensolche isolierte Flächen sind den Figuren 2 und 11 entnommen. Die gegen 
seitige Beeinflussung der Flächen zeigt bei Fig. 69 und 70 die Züge von Fig. 26, bei Fig. 71 und 72 die 
jenigen von Fig. 21, entsprechend der „Hargrave-Anordnung“ bei den letzteren und der „gemäßigten Treppen-
	        
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