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Ans dem Archiv der Deutschen Seewarte — 11)04 No. 1
Ordnung sehr erheblich größer ist, als bei der Anordnung nach Hargrave. Treppendrachen brauchen zum
Steigen weniger Wind, als Hargrave-Drachen, selbst wenn ihr Gewicht für den Quadratmeter Tragfläche
größer ist, als das der letzteren. Eine messende Bestimmung ist nur für den bei Drachen gewöhnlich be
nutzten Flächen-Abstand von 3 / 3 l ausgeführt worden. Die wie oben bei den Einzelflächen angegeben aus
geführte Wägung der Diagramme hat deren Größe in denselben Einheiten wie dort folgendermaßen ergeben
(als „obere“ und „untere Platte“ ist die dem beim Fluge oben und unten befindlichen Segel entsprechende
bezeichnet):
Hargrave-
Anordnung.
Gemäß. Treppen-
Anordnung.
Extreme Treppen-
Anordnung.
langsame
Bewegung
obere Platte
untere »
. (Fig. 23) 296
do. 299
(Fig. 28) 389
do. 310
(Fig. 33) 405
do. 298
Summe . . .
(Fig. 23) 595
(Fig. 28) 699
(Fig. 33) 703
schnelle
Bewegung
obere Platte
untere »
. (Fig. 38) 433
do. 430
(Fig. 42) 584
do. 406
Summe . ■
. (Fig. 38) 863
(Fig. 42) 990
Dieselben Einflüsse der Anordnung der Platten, die in Fig. 21 — 35 für Platten von 50 mm Länge und
langsame Bewegung in systematischer Weise dargestellt sind, werden in Fig. 36-47 für andere Plattengröße
oder schnellere Bewegung in ausgewählten Beispielen vorgeführt, um die dort gewonnenen Ergebnisse zu
kontrolieren und zu vervollständigen.
Die Diagramme der ersten beiden Kolumnen der Fig. 36—47 sind völlig analog denjenigen der beiden ersten
Kolumnen von Fig. 21—35, aber mit schneller, statt mit langsamer Bewegung gewonnen. Da sie infolgedessen
größer sind, als diese, so sind die mit dem größten Platten-Abstande = 5 / 3 l gemachten Versuche hier fort
gelassen; die Figuren 39 und 43 unterscheiden sich also von Fig. 24 und 29 nur durch die schnellere Be
wegung der Platten. Auch in den Figuren 36—43 entsprechen die gestrichelten Kurven den Benetzungs
grenzen bei einer isoliert bewegten Platte, um die gegenseitige Beeinflussung der Platten in der Kombination
erkennen zu lassen. Auffallender Weise zeigt sich dieselbe bei schneller Bewegung in den geringen Abständen
geringer, als bei langsamer Bewegung. Ein Vergleich der Figuren 36, 37, 40, 41 mit den Figuren 21, 22,
26, 27 ergibt dies unzweifelhaft, vorausgesetzt, daß die Bedingungen der Versuchs-Anstellung im Übrigen so
gleich waren, wie dies erstrebt wurde.
Dies unerwartete Resultat wird auch durch den Vergleich der Fig. 44 und 46 sowie 45 und 47 bestätigt,
die mit den größeren Platten (l' — 66 mm), in gleichen Abständen gestellt, langsam und schnell ausgeführt
wurden. Wahrscheinlich ist es dadurch zu erklären, daß die durch das Hindernis hervorgerufenen Wirbel
bei schneller Bewegung weiter fortgeführt werden und die Nebenplatten dadurch weniger beinflussen. Im
Übrigen ergeben diese größeren Platten wesentlich dasselbe, wie die kleineren auf Fig. 21—24 und 36—39,
nämlich, daß vor allem der Sog der unteren Platte durch den Stau der oberen reduziert wird, so daß er bei
langsamer Bewegung und kleinem Abstande (Fig. 44) in der Mitte der Hinterfläche fast null wird, und daß
der Stau der oberen an deren Hinterrande seinerseits durch den Sog der untern vernichtet wird, während er
an ihrem Vorderrande z. T. noch größer ist, als bei einer isoliert bewegten Platte.
Die Figuren 48 - 50 ergänzen die für die Treppen-Anordnung von Platten gewonnenen Ergebnisse durch
einige Specialfälle; Figur 51 — 68 sind einer vielseitigeren Untersuchung der gegenseitigen Beeinflussung von
Platten in allerlei Stellungen — indessen durchweg unter dem einen gewählten Neigungswinkel —gewidmet;
Fig. 69—72 endlich geben einige von den Versuchen mit gebrochenen Flächenpaaren wieder, während die am
Schluß zu besprechenden Figuren 73 bis 78 Versuchen mit Flächen verschiedener Krümmung gewidmet sind.
Alle auf den Figuren 48—78 dargestellten Versuche sind mit der geringen Geschwindigkeit gemacht.
Fig. 48 stimmt mit Fig. 81 und 32 überein und bestätigt für längere Platten die an den 50 mm langen
Platten gefundenen Erscheinungen. Fig. 49 und 50 zeigen Zwischenstufen der Treppen-Anordnung zwischen
Fig. 26 und 31. Die obere Platte springt bei Fig. 26 nur um 5mm, bei Fig. 31 um 36 mm vor; dagegen
bei Fig. 49 um 14 mm, bei Fig. 50 um 18 mm. Trotz dieses geringen Unterschiedes nähert sich sichtlich
Fig. 49 sehr der Fig. 26 und Fig. 50 der Fig. 31. Aus Fig. 49 sehen wir, daß bei einem Teil der Versuche
die Hinterfläche der unteren Platte auf einem ähnlich großen dreieckigen Raume am Vorderrande trocken
blieb wie bei den in Fig. 26 dargestellten Versuchen, während allerdings bei einem andern Teil diese trockene