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Full text: 18, 1895

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1895 No. 1 — 
In den Annalen der Hydrographie etc. 1878 pag. 578 und besonders 1891 pag. 22 sind Heine Auszüge 
veröffentlicht. Sehr wichtig für die Verhältnisse nördlich von Neu-Guinea ist ferner das Journal S. M. S. 
„Louise“, Komm. Korv.-Kapt. Ditmar, geführt auf einer Reise von Sydney nach den Sulu-Inseln Mai—Juni 
1876, veröffentlicht in den Annalen der Hydrographie 1876 pag. 495, und Hoffmann: Mechanik der Meeres 
strömungen pag. 94 und 95. Für den Nordrand unseres Gebietes siehe Annalen der Hydrographie etc. 1878 
pag. 448. 
Die Maikarte der „Charts showing the Surface Temperature etc.“ (siehe oben pag. 4) ist unserer Iso 
thermenkarte sehr ähnlich, nur muss man die südlich vom Aequator zwischen 120° und 130° W. Lg. liegende 
von der 80°-Isotherme umschlossene, unmögliche Figur in die Isotherme von 80° (— 26.7° Cels.) mit ein 
beziehen. 
Juni und. Juli. 
Diese beiden Monate können wieder zusammengefasst werden, da in dem Bilde, das die Strömungs 
und. Temperaturverhältnisse bieten, kaum Unterschiede zwischen beiden Monaten Vorkommen. 
Nur in der Lage der Passatgrenzen sind grössere Unterschiede zwischen beiden Monaten vorhanden. 
Im Juni ist auf der westlichen Hälfte des Ozeans der NE-Passat nur um weniges zurückgegangen, seine 
Südgrenze liegt unter etwa 6°N.Br., im Osten dagegen, östlich von 150° W.Lg., reicht er nur noch bis 
11° N. Br. nach Süden. Im Juli ist der Passat noch beträchtlich weiter zurückgegangen, auf der ganzen 
Linie etwa um 2°—3°; 'der Monsun dringt schon häufig in das Gebiet zwischen den Philippinen und den 
Marianen ein, doch der Passat steht noch oft durch, je weiter nach Norden und Osten zu, um so häufiger. 
Oestlich von 120°W. Lg. hört von Juni an der Passat völlig auf, indem er den von Juni bis Oktober herr 
schenden, veränderlichen Winden Platz macht, unter denen die westlichen bis nordöstlichen vorherrschend, 
die südlichen bis östlichen aber fast ganz ausgeschlossen sind. 
Der SE-Passat ist im Westen in demselben Verhältniss vorgerückt, wie der NE-Passat zurückgegangen ist; 
also im Juni um 1°, im Juli um weitere 2°; im Osten dagegen, östlich von 150°W.Lg., hegt seine Nord 
grenze im Juni unter 7°N.Br., östlich von 120°W.Lg. geht sie bis auf 5°N.Br. herab; im Juli über 
schreitet er diese Grenze auch kaum, höchstens um einen halben Grad. 
Zwischen beiden Passaten haben sich die monsunartigen, südwestlichen Winde wieder eingestellt, die 
für die abgelenkte Fortsetzung des SE-Passats angesehen werden können, da sie mit grosser Regel 
mässigkeit am Nordrand des Passats durch Süd drehend in die SW-Winde übergehen; sie wehen dann im 
Juni bis etwa 10°, im Juli bis 12° N. Br.; diese Erscheinung tritt aber nur in der östlichen Hälfte unserer 
Zone in dieser Regelmässigkeit auf, in der westlichen herrschen in der Kalmenregion ganz veränder 
liche Winde. — In und vor dem Golf von Panama herrscht von Juni ab wieder regelmässig der SW- 
Monsun. 
Der Verlauf der Isothermen ist wieder ganz der für drei Viertel des Jahres charakteristische: Die Kälte 
zunge, die im Mai sich wieder herausbildete, aber noch schmal war, wird breiter und streckt sich weiter vor; 
im Juni erstreckt sich die Isotherme von 25° erst bis etwa 125°W.Lg., im Juli schon um 10°—15° weiter nach 
Westen. Im Juni scheint (soweit man überhaupt in unserer beiderseits vom Aequator liegenden Zone, wo 
die eine Hälfte immer etwa soviel an Wärme einbüsst, wie die andere gewinnt, von einem Wärmemaximum 
reden kann) unsere Zone am wärmsten zu sein: Die Kältezunge ist noch nicht sehr weit vorgerückt, wäh 
rend doch die Isothermen der NE-Passattrift in sehr starkem Rückgang begriffen sind, so dass die Isother 
men von 27° schon wieder einen breiten Gürtel einschliessen; ganz im Westen hat die Isotherme von 29° 
einen sehr grossen Raum inne, der die Nordgrenze unserer Zone überschreitet und von der Südgrenze nicht 
weit zurückbleibt (vielleicht aber ist diese Fläche in der Mitte zerrissen in dem Nordrande des südlichen 
Aequatorialstromes, denn S. M. S. „Gazelle“ und andre deutsche Kriegsschiffe haben hier nördlich von Neu- 
Guinea nur Temperaturen von 27.5°—28.5° gefunden). Im Laufe des Juni und Jxdi wird infolge der starken 
Temperaturerhöhung im Golf von Californien, die Temperaturscheide an der Küste von Nordamerika wieder 
vom Kap Corrientes nach dem Kap San Lucas verlegt. 
Die Strömungsverhältnisse stimmen in beiden Monaten fast ganz überein: D*er südliche Aequatorial- 
strom nimmt wieder an Stärke zu, der nördliche ah; letzterer setzt sich im Juni noch ganz gut, im Juli
	        
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