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Die Mer gegebenen Zahlen sind nicht unmittelbar mit jenen zu vergleichen, die in dem Berichte iür
1884, Seite 24, gegeben sind, da dort nicht sämmtliche zu den Beständen der Deutschen Seewarte gehörigen
Instrumente aufgeführt erscheinen, sondern nur die Barometer, und zwar nach einzelnen Gattungen der
Konstruktion eingetheilt. Die Aneroid-Barometer wurden dort ganz weggelassen, während sie in den
früheren Jahres-Berichten aufgeführt sind. In der vorstehenden Aufzählung sind sämmtliche meteorologische
Instrumente aufgenommen.
Auch während des Berichts-Jahres wurden — wie früher — die meteorologischen Begistrir-Apparate
wiederum von der Ahtheilung II beaufsichtigt, mit Ausnahme des Sprung’schen Barographen, dessen Auf
zeichnungen in den täglichen Berichten veröffentlicht und zu diesem Behufe von Herrn Dr. A. Sprung
reduzirt wurden, und der Anemometer, die zum Theil von Abtheilung III, zum Theil auch von dem Hilfs
arbeiter des Direktors beaufsichtigt wurden. Der selbstregistrirende Regenmesser (Jahres-Bericht VII,
Seite 23) wurde gleichfalls von Dr. Sprung bedient.
Die Reduktionen des Schreiber’schen Apparates und des Thermographen von Hipp wurden täglich
ausgeführt, so dass eine sofortige Vergleichung ermöglicht werden konnte. Die im vorigen Berichte in
Aussicht gestellte (Jahres-Bericht VII, Seite 24 und 25) umfassende Diskussion der Aufzeichnungen beider
Apparate konnte leider noch nicht zum Abschlüsse gebracht werden, da das Personal der Abtheilung stets
durch dringende Arbeiten vollauf in Anspruch genommen war.
Das regelmässige Funktioniren der Apparate wurde nur durch kurze und unwesentliche Störungen
unterbrochen, so dass erhebliche Lücken in den Aufzeichnungen während des Berichts-Jahres nicht vor
handen sind.
2. Die Beschaffung und Prüfung astronomischer und magnetischer Instrumente.
Im Laufe des Berichts-Jahres wurden grössere astronomische und magnetische Instrumente nicht er
worben, dagegen wurde der von dem Mechaniker G. Hechelmann, Hamburg, angefertigte vollständige
Pendel-Apparat, bestehend aus dem Stativ für das Pendel, der Beobachtungsuhr und den verbindenden
Theilen zwischen Uhr und Stativ mit Projektions-Linse, Koinzidenz-Fernrohr mit Stativ, Chronograph,
Komparator mit Maassstab und endlich dem Pendel, in den unteren Räumen der Seewarte zur Aufstellung
gebracht. Gleichzeitig sind allenthalben, wo es erforderlich war, die elektrischen Leitungen gelegt worden.
Die Prüfung der astronomischen und magnetischen Instrumente wurde im Berichts - Jahre ebenso wie
in den früheren, nach den festgesetzten Regeln und Methoden vorgenommen, und zwar an:
ä) Sextanten und Oktanten 177 . . . (155)
b) Kompassen und Kompassrosen .... 49 . . . (53)
c) Kompensations-Magneten 140 . . . (174)
d) Deviations-Magnetometern 2 . . . (1)
Weiterhin wurden noch untersucht 2 Prismen-Kreise, so dass im Ganzen 370 nautisch-magnetische
Instrumente einer Prüfung unterzogen wurden; es war sonach die Zahl der geprüften Apparate im Berichts
jahre nur um 14 geringer als im Vorjahre, welche Abnahme ihren Grund in der geringeren Anzahl von
geprüften Kompensations-Magneten hat.
Wie aus obigen Zahlen zu ersehen, ist die Anzahl der geprüften Sextanten und Oktanten eine erheb
lich grössere gewesen im Berichts-Jahre, wie im Vorjahre. Dabei muss erwähnt werden, dass wiederum
eine Reihe von Instrumenten dieser Art wegen grober Mängel in ihrer Konstruktion oder Ausführung
zurückgewiesen werden musste. Da es im Interesse der Vervollkommnung dieser Instrumente liegt, den
Grund ihrer Abweisung zu erfahren, so mag derselbe hier angegeben werden, indem die einzelnen Instru
mente in der Reihenfolge, in welcher dieselben eingeliefert worden sind, unter Hinzufügung der Namen der
Verfertiger p. p. aufgezählt werden:
J.-No.
Instrument
Einlieferer
ïfame auf dem Instrument
Fehler
13853.
Sextant. . .
Schulz, Lübeck
Norie, London
Lose Axe und schlechtes Fernrohr.
13861.
Oktant . ..
W. Campbell & Co...
Campbell & Co., Hambg.
Grosser Spiegelfehler, Durchbiegung
der Axe.
13863.
13877.
JJ ’ ’ *
Sextant. . .
jj * •
B. Bromander, Hambg.
JJ JJ
9
Spiegel weder plan noch parallel.
Mehrfache Mängel in der Konstruktion.