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In den drei Poisson’schen Gleichungen:
X' = X+aX+bY+cZ+P
T = Y+äX+eY+fZ+Q
Z' — Z+gX+liY+lcZ+B,
bedeuten die Glieder aX-\-b Y-\- cZ, dX + eY-\-f Z und gX-\-hY-\-kZ die Wirkung des im Schiffseisen
induzirten flüchtigen Magnetismus auf den Kompass und zwar nach den 3 Dimensionen des Schiffes: Länge,
Breite und Tiefe. Lassen wir die letztere Dimension, welche, wie wir gesehen haben, bei den bisherigen
Untersuchungen — wo wir ja immer annahmen, das Schiff liege auf ebenem Kiel — für die entsprechende
Deviation ausser Acht blieb, vorläufig unberücksichtigt, so bezeichnet uns aX-{-bY-\- cZ den in der
Längsschiffs - Richtung, dX-\- eY-\-f Z den in der D warsschiffs- Richtung von allen 3 Komponenten
des Erdmagnetismus, d. h, von der Gesammtkraft desselben, induzirten flüchtigen Magnetismus.
Stellen wir uns nun vor, dass eine Linie (unendlich dünne Stange)
genau in der Längsschiffs-Richtung sich befindet und durch den Mittel
punkt des Kompasses geht (der ganze Kompass eigentlich als Punkt
betrachtet), und es könnte eine solche Linie durch den Erdmagnetismus
induzirt werden, so würde die in ihr induzirte magnetische Kraft pro
portional der Komponente X desselben, also etwa = aX sein. aX ist
daher die durch die Komponente X in einer längsschiffs horizontal ge
richteten, durch den Kompass gehenden Linie eventuell induzirte mag
netische Kraft, a der Induktions-Koeffizient einer solchen Linie.
In Bezug auf aX sind nun aber 2 Fälle zu unterscheiden, ent
weder können beide Pole an einer Seite des Kompasses liegen, wie in
Fig. 4a (beide vor oder beide achter dem Kompass), oder es kann der
eine Pol vor, der andere achter dem Kompass liegen wie in Fig. 4b.
bY ist die in der Längsschiffs-Richtung durch die Komponente Y
des Erdmagnetismus induzirte Kraft des flüchtigen Magnetismus. Denken
wir uns also, es gehe von der Längsschiffs-Richtung aus eine Linie genau
dwarsschiffs, und es könnte wiederum eine solche Linie vom Erdmagne
tismus induzirt werden, so würde die in ihr induzirte Kraft proportional
der Komponente Y, also etwa b Y sein, b ist also der Induktions-Koeffi
zient einer solchen Linie. Wiederum sind 2 Fälle möglich, wie aus Fig. 5
ersichtlich.
Fig. 6.
+
cZ
, •
3
(a)
JL
CZ
s
_
cZ
(b)
s
9
cZ
—i
cZ ist die in der Längsschiffsrichtung durch die Komponente Z
des Erdmagnetismus induzirte Kraft des flüchtigen Magnetismus. —
Denken wir uns also, es gehe von der Längsschiffslinie aus eine
Linie genau vertikal, und es könnte wiederum eine solche Linie vom
Erdmagnetismus induzirt werden, so würde in derselben etwa cZ
als Kraft’ des flüchtigen Magnetismus entstehen und c der Induktions-
Koeffizient dieser Linie sein. Die beiden möglichen Fälle sind in
Figur 6 dargestellt.