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Full text: 5, 1882

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Am häufigsten sind nach dieser Tabelle die nach Norden gerichteten (13), dann die nach Nordosten (8), 
Süden (6), Westen (5) gerichteten Bahnen, am seltensten die nach Südwesten (2) führenden. Dieses stimmt 
mit einer Zusammenstellung, welche CI. Ley (im Journal of the Scottish Meteorolog. Society, T. IV)*) für eine 
Zeitepoche von 9 Jahren (800 Tagen) für Nordwest-Europa giebt, und wir hier reproduziren wollen. Es sind 
in dieser Tabelle noch angegeben die Lage der grössten Gradienten, die Fälle, in welchem das Minimum 
nicht mehr als 60 Meilen in den folgenden 24 Stunden zurückgelegt hatte (stationäre Minima) und ausserdem 
sind auch die Fälle noch aufgeführt, in welchen die Bewegungen eine östliche Komponente hatten. 
Tabelle XVI. 
Stationäre 
Grösster Gradient Fälle des Fortschreitens der Depress. nach Depressionen 
Lage 
Zahl 
NE 
E 
SE 
S 
SW 
W 
NW 
N 
E 
38 
4 
2 
3 
— 
2 
1 
5 
15 
6 
SE 
236 
129 
38 
11 
— 
— 
— 
13 
39 
6 
S 
214 
80 
93 
10 
— 
— 
— 
3 
25 
3 
SW 
149 
19 
64 
34 
8 
— 
— 
3 
11 
10 
w 
64 
. 6 
12 
15 
12 
1 
— 
1 
6 
11 
NW 
35 
5 
2 
3 
8 
1 
— 
— 
3 
13 
N 
29 
— 
3 
9 
1 
— 
3 
1 
1 
11 
NE 
25 
7 
2 
3 
2 
3 
2 
3 
3 
10 
Summe 
790 
250 
216 
88 
31 
7 
6 
29 
103 
68 
Es ist jedenfalls sehr bezeichnend, dass nach Tab. XV die nach Norden gerichteten Bahnen fast aus 
schliesslich in den Sommer fallen (die Bahn vom 25—27. Februar 1879 nähert sich der Zugstrasse Vj,) und 
dagegen die nach S gerichteten dem Winter angehören. Diese Thatsache findet sofort ihre Erklärung in dem 
Umstande, dass im Winter der Westen wärmer, im Sommer kälter ist, als der Osten. Die Tabelle von 
CI. Ley bestätigt ferner, dass bei den nordwärts gerichteten Bahnen der Gradient auf der Ostseite, bei 
den südwärts gerichteten der Gradient auf der Westseite in den meisten Fällen am steilsten ist. Merk 
würdiger Weise erwähnt CI. Ley die Temperatur-Vertheilung bei seinen Erklärungsversuchen nicht. — Es 
sei noch erwähnt, dass die nach Süden sich fortpflanzenden Depressionen an Tiefe ausserordentlich ab 
nehmen. 
„Ueber den britischen Inseln“, bemerkt CI. Ley, „sind die Depressionen, welche direkt nach S gehen, 
selten. Jedoch je weiter wir in Europa nach E gehen, desto zahlreicher werden derartige Fälle. Fast in 
allen diesen Fällen befindet sich der steilste Gradient im westlichen Segment.“ Der erstere Theil dieser 
Bemerkung trifft mit unserer Tabelle nicht zu. 
Loomis theilt nach der Publikation des Signal Office die Fälle, in welchen die Sturmbahnen am 
meisten von ihrer mittleren Richtung abweichen, in zwei Kategorien: 1) in jene, in welchen die Sturmbahn 
nach N abwich, und 2) in jene, in welchen die Abweichung südlich war und ungefähr von N nach S verlief. 
Er fand nun, dass in den ersteren Fällen die mittlere Geschwindigkeit der südlichen Winde um 10% grösser 
war als die der nördlichen, und in den zweiten Fällen die nördlichen Winde eine ungefähr doppelt so grosse 
Geschwindigkeit hatten, als die' südlichen. Hiernach wären die Gradienten im Falle 1 auf der Ostseite der 
Depression, im Falle 2 auf der Westseite am steilsten, was mit den Verhältnissen in Europa übereinstimmt 
(vergl. Loomis Contrib. to Meteor. XI. Paper und Oesterr. meteorol. Zeitschrift 1880, S. 239, vergl. auch 
XIV. Paper und Oesterr. meteorol. Zeitschrift 1881, S. 309). 
XXIII. Form der Depressionen. 
Die Isobaren, welche die Depressionen umgeben, haben, wie bekannt, durchschnittlich die Form von 
mehr oder weniger regelmässig ausgebildeten Ellipsen. In 77 Fällen wurde die Richtung der längeren Axe, 
sowie das Verhältnis der längeren Axe zur kürzeren bestimmt. Hierdurch wurde folgende Tabelle erhalten: 
*) Vergleiche Oesterreichische Meteorologische Zeitschrift 1866, Seite 265.
	        
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