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Full text: 2, 1879

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Da sich die ¡Schätzungen auf die Zeitpunkte 4“, 8“ etc. beziehen, die Distanzen auf die vorhergehen 
den 4 Stunden, so sind die Zeitpunkte und zugehörigen Mittelwerthe der Windstärke nach Fahrt und 
Schätzung folgende: 
3“ 7" 11" 3P 1P IIP 
4.08 4.10 4.08 3.95 4.02 4.06 
DieUebereinstimmung dieser Werthe mit denjenigen, welcheDr. Hann in der oben citirten Abhandlung 
pag. 49 als Resultat von Zusammenstellungen im Meteorological Office zu London mittheilt, ist ganz uner 
wartet gross. Zum Vergleich reproducire ich letztere: 
4“ 8“ Mittag 4P 8 P Mitternacht. 
4.0 4.0 4.0 3.8 3.95 4.0 
Zum Schlüsse sei mir gestattet, auf eine Konsequenz der von Dr. Köp p en aufgestellten Hypothese hinzuweisen. 
In der Regel stimmt die Strömungsrichtung auch der verhältnissmässig niedrigen Wolken mit derjenigen 
des Unterwindes nicht überein, sondern weicht von letzterer nach rechts ab (falls man in der Strömung 
das Gesicht dorthin wendet, wohin sich die Luft bewegt); d. h. der Ablenkungswinkel a ist in der Höhe 
grösser als unten. Offenbar muss nun aber hei dem Heruntersteigen der Luft bis zu einem gewissen Grade 
nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch die Richtung erhalten bleiben, es müsste also um die Mittags 
zeit eine Ablenkung des Unterwindes in dem angegebenen Sinne eintreten. 
Dieselbe Konsequenz ergiebt sich aber auch dann schon, wenn angenommen wird, dass die untere und 
obere Strömung gleiche Richtung haben, wie von Guldberg und Mohn (pag. 59 des XII. Bandes der öster 
reichischen Zeitschrift) vorausgesetzt wird. Im Folgenden halten wir an dieser Voraussetzung fest. Be 
zeichnet man die Beschleunigung der Gradientkraft mit y*), den Ablenkungswinkel mit «, die tangentielle 
und normale (d. h. von hinten nach vorn, und von rechts nach links gerichtete) Komponente von y be 
ziehungsweise mit yt und y„, so sind die Relationen dieser Grössen folgende: 
ysma = y n 
ycos « = y t 
Der vollständige Werth von y n ist 2vw sin <p-\ (siehe pag. 14, Theil I). Wir setzen zunächst eine gerad- 
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linige Bewegung voraus (Krümmungsradius p — oo), und haben demnach folgende Gleichungen: 
i) 
y sifl a ~ 2VW sincp 
y COS V. = y t 
Durch Quadrirung und Addition dieser Gleichungen erhält man 
2) y 2 = {2vmsincp) 2 -\-y t 2 
woraus ersichtlich ist, dass der Bedingung eines unveränderten Gradienten bei 
vergrösserter Geschwindigkeit v dadurch genügt werden kann, dass yt gleich 
zeitig abnimmt, wobei aber, wie die beistehende Figur unmittelbar, ebenso 
aber die folgende, aus 1) gewonnene Gleichung 
2 vw sin cp 
3) tanga 
yt 
erkennen lässt, der Ablenkungswinkel a zunehmen muss. Sobald aber yt den 
Werth Null, a also 90° erreicht hat, kann nach Gleichung 2) für einen 
konstant bleibenden Gradienten (y) ein weiteres Anwachsen von a durch 
neue Verringerung der nun negativ werdenden Komponente yt nicht kom- 
pensirt werden, da hierbei yt 2 wieder nach der positiven Seite hin wächst. Hat sich also in der 
angedeuteten Weise die Ablenkung des Windes bei unverändertem Gradienten auf 90° gesteigert, so 
erfordert eine weitere Ablenkung des Windes, d. h. also: ein Hinübertreten der Luft vom Gebiet niederen 
in dasjenige höheren Druckes, welches durch neue Vergrösserung von v etwa veranlasst werden könnte, 
eine gleichzeitige Verstärkung des Gradienten y. Werden also die Luftmassen der untersten Schicht bei 
*) Es ist y = — 
m 
fl ti 
m ’ 
(Theil I pag. 14), wenn m die Masse der Volumeneinheit, d. i. die Dichtigkeit bezeichnet.
	        
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