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Full text: 2, 1879

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„bestimmt. Dieser Ausdruck hat nun ersichtlicherweise seinen kleinsten Werth für 0 = § u, also für eine 
„stets nach nach Westen stattfindende Bewegung; dagegen seinen grössten absoluten Werth für eine Be- 
„wegung nach Osten.“ Später, nachdem in Anwendung auf in der Natur vorkommende Bewegungen aus 
geführt ist, dass der nördlich vom Aequator auf das rechte Flussufer wirkende Druck für alle Azimuth 
den aus den Deduktionen Babinet’s, Delaunay’s, Combe’s, Brasch mann’s u. A. gefolgerten Werth 
48) nur in dem Falle annimmt , dass die Strömungskurve eine der kürzesten Linien der Erdoberfläche 
bildet, oder sich wenigstens mit der letzteren oskulirt, heisst es (pag. 25): „In allen anderen Fällen ist jener 
„Werth nur als ein angenäherter zu betrachten. Bei einem in konstantem Azimuth strömenden Flusse hat 
„dieser Seitendruck den Werth 48) nur für sin 0 = 0, also für einen konstant nördlichen oder südlichen 
„Lauf des Flusses, und zwar ist dieser Werth nur ein Mittelwerth, denn es hat, was meines Wissens noch 
„von Niemandem erwähnt wurde, der Druck pi, Gl. 47) oder 49) seinen grössten Werth für eine längs des 
„Parallelkreises nach Osten stattfindende Strömung, dagegen seinen kleinsten Werth für einen konstant 
„westlichen Flusslauf.“ Es ist schwer verständlich, weshalb auf diesen Umstand soviel Gewicht gelegt 
wird. Wodurch sollte denn auf der Erdoberfläche eine Tendenz der Flüsse oder Luftströmungen, längs 
eines Parallelkreises, oder überhaupt mit konstantem Azimuth (in einer Loxodrome) zu fliessen bewirkt 
werden? Der Verfasser scheint eine solche allerdings vorauszusetzen, denn pag. 20 findet man Folgendes: 
„Eine besondere Beachtung verdient der Fall, in welchem sich der Körper m stets in demselben Azimuth & 
„bewegt, wie es der Fall ist bei einem Lufttheilchen, wenn der Wind stets von derselben Richtung der 
„Windrose weht.“ (Wenn, wie es scheint, hier angenommen sein sollte, dass die Unveränderlichkeit der 
Richtung am Orte auf eine loxodromische Bewegung der Lufttheilchen schliessen lässt, so sei auf die 
Witterungsvorgänge im December 1876 verwiesen, welche in der von der Deutschen Seewarte herausge 
gebenen monatlichen „Uebersicht der Witterung“ für December 1876, Seite 10 etc. besprochen und durch 
ein Diagramm illustrirt sind). 
Während die vorstehende Diskussion des Werthes der Kraft fn hinsichtlich ihrer azimuthalen Aen- 
derung dem Wortlaute nach wenigstens streng richtig erscheint, wenn auch ohne wesentliche Bedeutung, 
geht aus der Einleitung jener Abhandlung (pag. 4 und 5) hervor, dass der Beurtheilung des Gliedes 
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in 47) in der Tliat eine irrthümliche Anschauung zu Grunde liegt. Dort findet man: 
„Es ergiebt sich unter Anderem das überraschende Resultat, dass selbst dann, wenn das Azimuth 
„der Bewegungsrichtung sich nicht ändert, der nach rechts gerichtete Seitendruck nicht, wie die Anhänger 
„des Baer’schen Gesetzes annehmen, für eine Bewegung längs des Meridians am grössten ist, aber auch 
„nicht streng genommen für alle Azimuthe den obcitirten Werth [48)] habe, sondern “ (wie im Vor 
stehenden mehrfach ausgeführt). 
„Als analoge Erscheinungen seien hier nebenbei ausdrücklich erwähnt die von Respighi in Bologna*) 
„durch genaue Pendelversuche mit einem 42 Meter langen Foucault’schen Pendel konstatirte Thatsache, 
„dass die Abweichung der Schwingungsebene merklich grösser sei bei einer Bewegung von West nach Ost 
„als bei Schwingungen in der Richtung des Meridians, ferner die von Oberst Wiegrebe und Major Da- 
„rapsky in Berlin**) gefundenen Resultate, dass bei Schusslinien-Azimuthen der östlichen Quadranten mit 
„dem Wachsen der Azimuthwinkel eine fortwährende Steigerung der Rechtsabweichung der Geschosse ein- 
„trete, bis letztere bei dem Schiessen nach dem Ostpunkte zum Maximum wird, bei Schusslinien-Azimuthen 
„der beiden westlichen Quadranten aber mit dem Wachsen dieser Azimuthe eine fortwährende Verminderung 
„der Geschoss-Röchtsabweichung eintrete, die beim Schiessen nach Westen ein Minimum wird.“ Zunächst 
ist zu bemerken, dass die vorstehenden zwei Behauptungen wesentlich verschiedener Art sind, indem in der 
letzteren entgegengesetzt gerichtete Bewegungen im Breitenkreise, in der ersteren die Bewegungen im Breiten 
kreise denen im Meridian gegenüber gestellt sind. 
Sollten die hier erwähnten Versuche wirklich die in Rede stehenden Erscheinungen ausser Zweifel 
stellen, was kaum anzunehmen ist (leider sind mir jene Abhandlungen nicht zugänglich), so wäre eine Er 
*) Mem. dell’ Acad. di Bologna. Y, 81—100, und Krönig, Fortschritte der Physik im Jahre 1854, p. 73—75. 
**) Darapsky: „Ueber den Einfluss der Erdrotation auf die Abweichung der aus gezogenen Bohren abgeschossenen Pro 
jektile.“ Dingler’s Polytechnisches Journal, 186. Band, 1867 p. 98 und ff.
	        
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