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Full text: 2, 1879

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Bezeichnen wir demnach die horizontalen Komponenten des zurückgebliebenen (remanenten) Magnetis 
mus analog denen des permanenten Magnetismus mit p und q, so würde man als Ausdruck für dieselben in 
die Formel zu setzen haben: 
Längsschiffskomponente 
Querschiffskomponente 
p 1 
- y 5 
— ll 
~ X H"' 
■ •••(!) 
....(2) 
Wie nun die Grösse der Längsschiffskomponente P im direkten Verhältnisse zu der am Bauorte des Schiffes 
vorhandenen Totalintensität der erdmagnetischen Kraft multiplizirt mit dem eosinus, Q im direkten Ver 
hältnisse zur Totalintensität multiplizirt mit dem Sinus des Baukurses, £ 0 *), stehen wird, so werden wir 
auch p und q proportional der an dem betreffenden Orte der Induktion wirkenden Totalintensität, multipli 
zirt mit dem eosinus respektive sinus des Schiffskurses oder vielmehr des Winkels zwischen der Lage der 
jeweiligen Südrichtung des magnetischen Meridianes nnd der Kielrichtung des Schiffes nach vorn, setzen 
müssen, wo der Steuerbordswinkel wie überall in den Formeln das Vorzeichen + erhält. Wir erhalten 
also, wenn T die Totalintensität und £j, den vorher gesteuerten Kurs des Schiffes von Norden durch Osten 
herum gerechnet, bedeutet: 
p = —vTcos£p 
q = +v' Tsin£ p 
wo v und v Konstanten sind, deren Grösse von der Molekularbeschaffenheit des Eisens, seiner Vertheilung 
um den Kompass und dem Aufstellungsorte des Kompasses abhängen. Diese Werthe in (1) und (2) einge 
setzt, erhalten wir als Ausdruck für die Wirkung des remanenten Magnetismus auf den Kompass unter Be- 
T 
rücksichtigung, dass — sec J ist 
und es ist demnach jetzt 
Längsschiffskomponente — — ^-secJ.costp.. 
Querschiffskomponente = + ^j-$ecJ.sin£ P . ■. 
....(3) 
....(4) 
....(5) 
....(6) 
Die Koeffizienten c, P, v, resp. f, Q, v' enthalten das Maass für die drei Arten, der die halbkreis 
artige Deviation des Kompasses hervorrufenden Kräfte, die wir nach unserer Auffassung jetzt unterscheiden, 
nämlich: 
1) c, / die Koeffizienten des flüchtigen (transienten) Magnetismus, 
Folge leicht beweglicher magnetischer Moleküle; 
2) P, Q die Koeffizienten des dauernden (permanenten) Magnetismus, 
Folge festliegender, nicht beweglicher magnetischer Moleküle; 
3) v, v' die Koeffizienten des zurückgebliebenen (remanenten) Magnetismus, 
Folge schwer beweglicher magnetischer Moleküle. 
Bevor die Anwendung der Formel und die Berechnung der obigen Koeffizienten aus beobachteten 
Werthen von 33 und ß möglich sein wird, handelt es sich noch um die Feststellung von d. h. des Zeit 
raumes, den das Schiff auf einem bestimmten Kurse gelegen haben muss, damit ein Maximum der Wirkung, 
gleichsam ein Sättigungszustand für den nach der Sichtung der erdmagnetischen Kraft durch gewisse Er 
schütterungen hervorgerufenen Magnetismus, sowie ebenfalls das Verschwinden desselben nach Aufhören der 
Kraft, eintreten kann. Diese Zeit wird im Allgemeinen je nach der Stärke der Erschütterungen, der 
Molekularbeschaffenheit des Eisens, der Temperatur, auch für dasselbe Schiff etwas verschieden ausfallen. 
*) Mit So bezeichnen wir denjenigen Winkel, den die Kielrichtnng nach vorn mit der Südriehtung des magnetischen 
Meridianes, während das Schiff auf Stapel liegt, einschliesst.
	        
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