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Full text: 2, 1879

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zwischen den beobachteten und den nach der Formel berechneten Werthen einen augenscheinlichen Zusammen 
hang mit dem vorher gesteuerten Kurse des Schiffes und zwar in der Weise, dass in dem Werthe Beobach 
tung weniger Rechnung beim Koeffizienten B nach südlichen Kursen das positive, nach nördlichen Kursen das 
negative Zeichen, beim Koeffizienten C nach östlichen Kursen das positive, nach westlichen Kursen das nega 
tive Zeichen überwog. Es zeigte sich ferner, dass im Mittel aus mehreren Reisen diese Differenzen auf 
höheren magnetischen Breiten beträchtlicher waren, als in der Nähe des magnetischen Aequators. Beides 
zusammen lässt, wie auch schon früher anerkannt wurde, eine Nachwirkung der induzirenden erdmagnetischen 
Kraft auf das Eisen des Schiffskörpers, hervorgerufen durch die Erschütterungen, denen das Schiff auf der 
Reise ausgesetzt ist, erkennen. Das heisst: Zu dem an irgend einem Orte durch die Totalintensität des 
Erdmagnetismus momentan inducirten Magnetismus kommt noch bei fortdauernder Wirkung der Kraft in 
Folge der Erschütterungen, durch welche magnetisch gesprochen auch schwerer zugängliche Moleküle in 
gleicher Weise beeinflusst werden, ein Theil hinzu, welcher auch nach Aufhören oder nach veränderter 
Richtung der induzirenden Kraft noch für eine Zeitlang zurückbleibt, also für diese Zeit einen quasi- 
permanenten Charakter annimmt. Nach dieser Erklärung muss die Wirkung dieser Art von störenden Kraft, 
die wir nach Analogie des anderen Ausdruckes (permanent) mit remanentem Magnetismus bezeichnen 
wollen, auf den Kompass in derselben Weise erfolgen, wie die des permanenten Magnetismus, also, wenn 
wir sie in der Formel zur Darstellung bringen wollen, von derselben Form sein, wie das zweite Glied 
P 1 Ql 
X H resp - IH 
Da die induzirende Wirkung des Erdmagnetismus ebenso als Ursache des flüchtigen Magnetismus an 
zusehen ist, so hat man vielfach den Versuch gemacht, einen Theil der Nachwirkung mit auf den Formel- 
£ -f 
Ausdruck -r-tangJ resp.~'--tanq J zu übertragen, indem man zur Darstellung der Koeffizienten B und C 
K k 
vorschlug, die magnetische Inklination nicht für den Ort der Beobachtung, sondern für einen um mehrere 
Tage zurückgelegenen Schiffsort auszunehmen. In dem schon öfters zitirten Aufsatze in den „Annalen der 
Hydrographie und Maritimen Meteorologie“ 1877 wurde pag. 398 ebenfalls von mir versucht, gewisse Aender- 
ungen im Koeffizienten B der Kompasse der Dampfer der südamerikanischen Linie, die sich indess später 
theilweise auf andere Ursachen, theilweise auf Beobachtungsfehler zurückführen Hessen, in derselben Weise 
auszudrücken. Vom mathematischen Standpunkte aus darf dies Verfahren indess nicht als völlig korrekt 
angesehen werden, indem einerseits c und f nach der mathematischen Theorie nur die Koeffizienten der 
momentanen Induktion durch die vertikale Komponente des Erdmagnetismus bezeichnen, andererseits 
die induzirende Wirkung der horizontalen Komponente in dieser Weise gar nicht zum Ausdruck gelangt. 
Man hat zwar ebenfalls versucht, einen Theil der Nachwirkung der Induktion in der horizontalen Komponente 
dadurch in Rechnung zu ziehen, dass man die Schiffe langsam schwaite, um auf diese Weise den Koeffizienten 
der viertelkreisartigen Deviation D zu vergrössern; doch wenn auch die mathematische Voraussetzung, nach 
welcher die in weichem Eisen induzirten magnetischen Kräfte momentan entstehen und ebenso momentan 
wieder verschwinden oder geändert werden, wenn das Schiff eine andere Lage annimmt, physikalisch nicht 
völlig zutreffen mag, so wird eine Nachwirkung der horizontalen Induktion auf alle Fälle im Koeffizienten D 
doch höchstens in ganz beschränktem Maasse zum Ausdruck gelangen können, indem bei einer nennens- 
werthen Dauer der Nachwirkung, welche eine eben so lange Zeitdauer des Verschwin 
dens bedingen würde, der zurückgebliebene Theil in der Wirkung sich sofort als halb- 
kre isartige Deviation zu erkennen geben muss.*) Will man also jegliche Art der magnetischen 
Nachwirkung mathematisch ausdrücken, so kann es nur in der oben angegebenen Weise geschehen. 
*) Die Beobachtungen der Seewarte haben im Koeffizienten D keinen Unterschied erkennen lassen, der auf eine Ursache 
dieser Art, d. h. des langsamen oder raschen Schwaiens der Schiffe, zurückzuführen wäre. Auch Evans hat bei 
seinen zahlreichen Untersuchungen über die Deviationsverhältnisse der Kriegsschiffe der englischen Marine einen der 
artigen Unterschied nicht entdecken können. Yergl.: Evans und Smith: „On the magnetic character of the armour- 
plated ships of the Royal Navy and on the effect on the compass of particular arrangements of iron in a ship.“ Phi 
losophical transactions of the Royal Society 1865, pag. 287. —■ Es soll damit keineswegs dem raschen Schwaien der Schiffe 
zum Zwecke der Deviationsbestimmungen das Wort geredet werden, da das langsame Schwaien schon der grösseren 
Genauigkeit der Beobachtungen wegen vorzuziehen ist. 
Archiv 1879. 4. 
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