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Witterung“ von Abtheilung I gelieferten Abschnitt III „Atmosphärische Vorgänge auf dem Nordatlantischen
Ozean“ mehr und mehr die Form einer übersichtlichen und eingehenden Schilderung des Verlaufes der
Witterung zu geben. Dabei wurde der von der Seewarte für die „Uebersicht der Witterung“ aufgestellte
Grundsatz, — die natürlichen Witterungsepochen zu cliarakterisiren und in der Besprechung hervorzu
heben — mehr und mehr zur Geltung gebracht.
Für das 1879 in Angriff genommene Studium der Witterung des Jahres 1878 auf dem Nordatlantischen
Ozeane konnte folgendes Material zur Verwendung gelangen:
Für den Monat:
die Journale
von
Januar
. . . 35
Segelschiffen und 27
Februar
.. 26
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25
März
. .. 32
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26
April
. .. 31
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30
Mai
. . . 40
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29
Juni
. . . 44
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30
Juli
. . . 40
V v
26
August
. . . 55
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32
September
. . . 67
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29
Oktober
. . . 65
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31
November
. . 49
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34
Dezember
. . . 43
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28
Diese ergaben an Beobachtungssätzen
für die täglichen 'Wetterkarten:
704
824
750
899
1020
930
1028
960
1000
819
1054
Wenn wir aus den obigen Zahlen Mittelwerthe ableiten, so ergiebt sich, dass im Mittel von 44 Segel
schiffen und 29 Dampfern ungefähr 30 Beobachtungssätze für jede einzelne tägliche Karte erhalten werden.
Zur Beurtheilung des Werthes des auf diese W T eise erzielten Beitrages möge bemerkt werden, dass die von
Abtheilung I für die synoptischen Wetterkarten benutzten Formulare von demselben Umfange sind, wie jene
von Kapitän Hoffmeyer für die „Cartes synoptiques journalières“ verwendeten, den südlichen und südwest
lichen Theil des Nordatlantischen Ozeans also nicht enthalten.
Die Tabelle meteorologischer Beobachtungen auf dem Nordatlantischen Ozean. Es
wurde in dem Jahresberichte 1875—78, Seite 68, auseinandergesetzt, dass die meteorologischen Beobacht
ungen aus den Schiffsjournalen für morgens 8 ülir und für das Gebiet des Nordatlantischen Ozeans aus
gezogen und in eine Tabelle gebracht und seit Juli 1877 in der „Monatliche Uebersicht der Witterung“
veröffentlicht werden. Diesem Verfahren lag der Gedanke zu Grunde, die Anregung zu einem gleichen
Schritte von Seiten jener anderen Zentralinstitute, welche sich mit maritim-meteorologischen Beobachtungen
beschäftigen, zu geben. Bei der Wichtigkeit der synoptischen Arbeiten über das ganze Gebiet des Nord
atlantischen Ozeans für das Studium der Witterungskunde in Europa konnte man sich von diesem Vor
gehen und zwar, wie wir glauben, in der rechten Richtung einen erheblichen Erfolg versprechen. Aus
diesem Grunde wurde denn auch der fraglichen Tabelle jede mögliche Erweiterung gegeben, sodass dieselbe
in der That als ein höchst wichtiger Beitrag für das eingehende Studium der Witterungsphänomene einer
bestimmten Epoche bezeichnet werden darf. Durchschnittlich enthielt die monatliche Tabelle für die ersten
9 Monate der Veröffentlichung nur 442 Beobachtungssätze. Nach Verlauf der genannten Zeit wurde das
Format der Tabelle erheblich vergrössert und die Zahl der einzelnen Beobachtungssätze auf 584 gesteigert,
während sich aus den oben für die Karten geltenden Zahlenwerthen für die allmonatlich zur Verfügung
stehenden Beobachtungssätze eine Durchschnittszahl von 893 ergiebt. Dieser Unterschied erklärt sich un
gezwungen daraus, dass die Tabellen viel früher, wie die Karten herzustellen waren und das Beobachtungs
material sich zur Zeit der Herstellung jener daher noch nicht zu dem Grade vollständig angesammelt hatte,
wie zur Zeit der Herstellung der letzteren.
Es ist einleuchtend, dass durch die Veröffentlichung der Witterungsübersichten die Resultate der
synoptischen Arbeit keineswegs erschöpft werden konnten; aber es muss betont werden, dass das Studium
der synoptischen Karten, in welchen die Wege einer Anzahl von Schiffen von Tag zu Tag verfolgt und zu
gleich die Ursachen der Förderung oder der Verzögerung der Reisen, der Gefährdung, oder der Vermeid
ung von Gefahren erkannt werden können, besonders geeignet ist, in Hinsicht auf die Sicherung und
Erleichterung des Seeverkehres werthvolle Winke zu geben. Die Errungenschaften der Statistik über See