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Full text: 1, 1878

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III. Beobaehtungstermine, Beobachtungen ohne Instrumente, das 
Ausfällen der Beobachtungsbücher u. s. w. 
39. Beobaehtungstermine. Für die Beobachtungsstationen der Seewarte sind die Stunden 8 Uhr 
Morgens, 2 Uhr Nachmittags und 8 Uhr Abends gewählt, für die fehlenden Nachtbeobachtungen werden 
späterhin, so weit als möglich, Aufzeichnungen von Registrirapparaten eintreten. Die Angaben des Psychro 
meters und des Stationsbarometers, so wie die Beobachtungen über Windrichtung und Stärke, über Be 
wölkung und Wettercharakter werden zu allen diesen drei Terminen notirt, die Regenmessungen sind zwei 
mal täglich um die im vorigen Paragraphen angegebenen Stunden vorzunehmen, am Maximum- und am 
Minimumthermometer ist um 8 Uhr Morgens der Stand des Index abzulesen und derselbe beim ersteren 
gleich darauf, beim letzteren erst lim 2 Uhr p. m. vorlaufen zu lassen. Für die Entnahme des Anemo 
graphenstreifens bleibt der Zeitpunkt, wenigstens vorläufig, dem Ermessen des Beobachters überlassen, 
nur muss derselbe auf jedem Streifen vermerkt werden. Am Kontrol - Barometer sind allmonatlich 20 bis 
30 Ablesungen zu den gewöhnlichen Beobachtungsterminen, 8“, 2 P oder 8 p zu machen, welche im Be 
obachtungsbuche am.Fusse der jeweiligen linken Seite eingetragen werden müssen unter genauer Angabe: 
der Zeit, des abgelesenen Barometerstandes ohne jegliche Korrektion, und des gleichzeitigen Standes 
des Thermometers am Barometer. Bei diesen Ablesungen, welche die allfälligen Aenderungen des Stations 
barometers verfolgen lassen sollen, ist es nöthig, alle Vorsicht, besonders heim Einstellen der unteren 
Quecksilberkuppe (in der kurzen Röhre) gegen das feste Visir zu beobachten und die oben § 20 gegebenen 
Anweisungen wohl zu berücksichtigen. Die Anstellung und Notirung ergänzender Beobachtungen über 
Wind uud Wetter, insbesondere über Bewölkung und Wolkenzug, in den Zwischenstunden 6 1 * a, 10 h a, 4 h p 
und 10 h p ist zwar wünsehenswerth, jedoch nicht durchaus erforderlich und wird den Beobachtern freigestellt. 
Auf Veranlassung des Generals Myer, Chief Signal Officer. of the U. S. Army, werden seit 1874 
an einer grossen Anzahl Stationen auf der ganzen Erdoberfläche täglich einmalige meteorologische Beob 
achtungen um dieselbe absolute oder Simultan- (nicht Orts-) Zeit angestellt und in Washington publicirt; 
der gewählte Zeitmoment ist 7 h 35“ Mg. Washingtoner, oder l h 23™ Nachmittags Hamburger Zeit. Für 
Deutschland hat die Deutsche Seewarte die Einsammlung dieser Beobachtungen übernommen; die Be- 
theiligung an denselben ist eine freiwillige und wird auch von Seiten derjenigen Beobachter der Seewarte, 
welche gesonnen sein sollten, die ihrige zu gewähren, als eine Privatarbeit derselben mit Dank entgegen 
genommen werden. 
40, Ausfüllung des Beobachtungsbuches und der Beobaehtungstabelle. Die Beobachtungs- 
bücber, welche die Seewarte an ihre Beobachter vertheilt, sind so eingerichtet, dass auf zwei gegenüber 
liegenden Seiten sämmtliche Beobachtungen eines Tages nebst den ersten daran anzubringenden Reduktionen 
Platz finden. Die Seite links ist den Ablesungen an den Instrumenten gewidmet, in die erste Horizontal 
reihe nächst der Ueberschrift sind täglich die von der Seewarte mitgetheilten Instrumental-Korrektionen 
einzuschreiben; alsdann folgen für jede der drei Beobachtungsstunden je zwei Horizontalreihen, in deren 
obere die direkt abgelesenen Werthe, in deren untere aber diejenigen Grössen eingetragen werden, welche 
man nach Hinzufügung der oben angegebenen Korrektionen an die abgelesenen Werthe erhält. Die An 
bringung dieser Korrektionen hat am Thermometerstande so zu geschehen, dass bei einer Plus-Korrektion 
(+) die Temperatur um den Werth derselben höher (wärmer), als die abgelesene genommen Avird, bei einer 
Minus-Korrektion (—) entsprechend tiefer (kälter). Folgende Beispiele werden das Verfahren hinreichend 
klar machen: 
Korrektion. 
Ablesung. 
Korrigirter Werth, 
+ 0.2° 
+ 5.7° 
+ 5.9° 
+0.s 
—O.i 
+ 0.2 
+0.1 
—3.4 
—3.3 
—0.2 
+ 6.9 
+ 6.7 
— 0.2 
+0.1 
—0.1 
—0.3 
—1.3 
— 1.6 
Archiv, 1878. 2.
	        
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