Skip to main content

Full text: 1, 1878

125 
Bei der Ableitung bestimmter Zablenwertbe, welche einen Ausdruck für die Ergebnisse der Sturm 
warnungen, mit Bezug auf das Gelingen oder Misslingen, während der Jahre 1877 und 1878, geben sollen, 
werden die Fälle der Erfolge in Prozenten der Gesammtzald der Warnungen, welche an einer jeden der 
Signalstellen gegeben wurden, ausgedrückt aufgeführt. Das Kriterion für den Erfolg oder Misserfolg liefern 
die Aufzeichnungen, welche an den einzelnen Signalstellen von den Beamten in den Tagebüchern, die nach 
Instruktion der Seewarte geführt und allmonatlich eingesandt werden, niedergelegt sind. Dabei wurden 
die für das Zutreffen eines Sígnales mit Bezug auf Zeit gegebenen Normen innegehalten, während auf den 
Yortheil verzichtet wurde, welcher sich für eine günstigere Beurtlieilung aus der Definition für das Gelingen, 
wie dieselbe in der Instruktion gegeben wird und wonach eine Sturmwarnung für einen bestimmten Ort 
als zugetroffen zu erachten ist, wenn ein stürmischer Wind (8 oder über 8 der Beaufort’schen Skala) inner 
halb eines Umkreises von 185 Kilometern beobachtet wurde. Es wurde einfach die Auffassung des Signa 
listen über die Lage der Dinge an der betreffenden Signalstelle als für das ürtheil maassgebend angenommen. 
Diese Tabelle ist der oben angeführten Abhandlung entnommen, in welcher auch die hier folgenden An 
gaben über die Erfolge der Sturmwarnungen enthalten sind. 
Es wurden die einzelnen Signalstellen (32) nach, bei denselben erzielten Prozenten der eingetroffenen 
"Warnungen in folgende Gruppen geordnet: von 50% und darunter, über 50°/o bis inklusive 60°/o, über 
60°/o bis inklusive 70%, über 70% bis inklusive 80% und schliesslich über 80%. Bildet man alsdann 
für die einzelnen Gruppen die Mittelwerthe der Prozente nach der Anzahl, so ergeben sich für beide Jahr 
gänge 1877 und 1878 die nachfolgenden Resultate: 
Ergebnisse der in den Jahren 1877 und 1878 von der Seewarte gegebenen Sturmwarnungen. 
Gruppe der Signalstellen. 
Jahr 
1. 
2. 
3. 
4 
B. 
50% nnd darunter 
über 50 bis inkl. 60 % 
Ober 60 Hs inkl. 70 % 
Oker 70 bis inkl. 80% 
über 89°/o 
Anzahl 
Prozente 
Anzahl 
Prozente 
Anzahl 
Prozente 
Anzahl 
Prozente 
Anzahl 
Prozente 
1877 
li 
42 
7 
55 
9 
66 
5 
73 
1 
82 
1878 
7 
44 
7 
56 
14 
66 
3 
72 
1 
82 
Mittel 
! 9 
48 
7 
55.b 
11 
66 
4 
72.b 
1 
82 
VI. Uebersicht der wettertelegraphischen Arbeiten an der Zentralstelle. 
Wegen der in 25 Minuten (raschen Ganges) zurückzulegenden Entfernung des Seemannshauses vom Tele 
graphenamte (Hamburg I), war die Frage einer regelmässigen und schnellen Verbindung zwischen der Seewarte 
und diesem Amte eine sehr wesentliche. Da die Herstellung der von Anfang an in Aussicht genommenen und im 
Winter 1875—1876 bewilligten Drahtleitung sich durch entgegenstehende Schwierigkeiten und die seitens 
der Telegraphie erforderlichen Vorbereitungen verzögerte, so wurde der Verkehr in dem ersten Semester 
1876 durch Boten des kaiserl. Telegraphenamtes auf Kosten der Seewarte besorgt. Die Verzögerung von 
einer Stunde, welche dadurch in der Ahsendung der von der Seewarte, auf Grund des bei ihr einlaufenden 
Depeschen-Materiales, abgegebenen Telegramme entstand, führte im Februar zu dem Versuche, die Zusammen 
stellung dieser Telegramme und die Bearbeitung des Materiales in einem gemietheten Lokale unmittelbar neben 
dem Telegraphenamte durch Beamte der Seewarte ausführen zu lassen. Da indessen dieser Versuch bezüg 
lich des hauptsächlich dabei in’s Auge gefassten Telegrammes, des Abonnements-Wetterberichtes an die Zeitun 
gen, das gewünschte Resultat, nämlich die rechtzeitige Lieferung desselben zur Aufnahme in die auswärtigen 
Abendzeitungen am gleichen Tage, nicht ergab, andererseits aber ausserordentlich störend auf die übrige 
Thätigkeit der Abtheilung III einwirkte, so wurde derselbe nach einigen Wochen wieder aufgegeben, be 
sonders da inzwischen durch die Einrichtung der bereits erwähnten kleineren Wetterberichte an die am 
Nachmittage erscheinenden Zeitungen dem Bedürfnisse der letzteren thunlichst Genüge gethan war. 
Beginn des telegraphischen Verkehrs der Seewarte mit dem Telegraphen - Amte Hamburg I. Am 
10. Juli 1876 konnte der telegraphische Verkehr der Seewarte mit dem Telegraphenamte Hamburg I be 
ginnen , nachdem die Leitung gelegt *) und die für die Bedienung des Telegraphenapparates auf Seite der 
*) Bei der Legung der Leitung wurden gleichzeitig 2 Punkte in der Nachbarschaft des Seemannshauses, für welche 
das Bedürfniss bereits früher vorlag, mit dem Keichtstelegraphennetze verbunden, nämlich die Sternwarte Hamburg und der 
Unterhafen, für welche eine öffentliche Telegraphenstation im Neben-Postamte am Hafenthore errichtet wurde.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.