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Full text: 1, 1878

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dient eine prismatische Ablesung mit Diopter-Vorrichtung — ein Theilkreis ist nicht vorhanden. Für die 
Beobachtungen am Lande ist ein starkes Stativ beigegeben. 
2. Der Bootskompass mit Peilvorrichtung von C. Bamberg ist an der Zentralstelle und in Bremer 
haven im Gebrauch. In letzterem Falle namentlich zur Verwendung bei reziproken Peilungen. 
8. Das Deviations-Magnetometer nach Dr. Nenmayer von C. Bamberg in Berlin. Dieses Instrument 
dient in erster Linie zur Ausführung der Fundamentalbeobachtungen für das Verhalten der Kompasse an 
Bord eiserner Schiffe und ist für diesen Zweck auch in der kaiserlichen Marine eingeführt. Es wird das 
selbe nur an die Agenten der Seewarte in solchen Fällen gegeben, wo sich dieselben an Orten befinden, 
an welchen auch der Eisenschiff-Bau betrieben wird. Fragen über die geeignetsten Stellen, einen Regel 
kompass an Bord eiserner Schiffe aufzustellen und den Krängungsfehler und die horizontale Richtkraft der 
Nadel an einem gewählten Kompassorte können mittelst des Inklinatoriums (der Vertikal-Nadel) und des 
Deklinatoriums (der Horizontal-Nadel) entschieden werden, welche je nachdem auf den kleinen Theodolit, 
welcher den Untertheil des Instrumentes bildet, aufzusetzen sind. Der ganze Apparat kann auf einem 
Messing-Kreuze, welches entweder auf die Büchse des zu untersuchenden Kompasses gelegt wird oder auch 
auf ein Stativ aufgeschraubt werden kann, benutzt werden. Zur Bestimmung der Horizontal-Richtkraft der 
Nadel wird eine kleine, 78 mm lange und nicht umlegbare Magnetnadel angewendet, indem man damit ent 
weder die Schwingungszeiten oder auch mittelst eines für Temperatur kompensirten Ablenkungsmagneten 
(Lamont) Ablenkungen beobachtet. Bis jetzt ist dieses nützliche Instrument, welches ausser der Zentral 
stelle auch noch die Agenturen Bremerhaven, Neufahrwasser, Swinemünde und Flensburg besitzen, nur in 
einer autographirten Beschreibung und Instruktion für den Gebrauch behandelt worden. 
Das Deviationsmagnetometer kann auch mit Vortheil zur Bestimmung der magnetischen Elemente am 
Lande benutzt werden, wenn es sich nur um die Erlangung einer Genauigkeit der betreffenden Werthe 
handelt, wie sie für die Zwecke der ausübenden Navigation erforderlich ist. Begreiflicher Weise erhält man, 
da auch die Vertikalnadel nicht umzumagnetisiren ist, nur relative Werthe und müssen deshalb die ver 
schiedenen Konstanten und Korrektionen des Apparates zu Oefterem an einer Basisstation, wo die magneti 
schen Elemente bekannt sind, ermittelt werden. 
Eine weitere Verwendung findet dieser Apparat zum Untersuchen der magnetischen Momente, der zur 
Kompensation der Kompasse benutzten Magnetstäbe verschiedener Grössen (siehe Abschnitt über Deviation); 
dabei wird derselbe aufgestellt auf das Deviationsmodell. 
4. Das Deviationsmodell nach Dr. Neumayer und konstruirt von der Aktien-Gesellschaft zur Anf. 
meteorol. Präzisions-Apparate vormals Greiner & Geissler (jetzt R. Fuess) oder von C. Bamberg in Berlin. 
Dasselbe besteht aus einem Schiffsmodell, welches auf einer Säule im horizontalen Sinne drehbar ist. Die 
Säule trägt eine Kompassrose, welche nach dem magnetischen Meridian des Aufstellungsortes orientirt ist, 
nicht an der Drehung des Modells theilnimmt und somit jederzeit Ablesungen der magnetischen Richtung 
des Schiffskiels gestatten. Auf dem Deck ist ein kleiner Kompass (oder wie oben erwähnt, das Deviations 
magnetometer) aufgestellt, welcher, so lange das aus Holz ausgeführte Modell frei ist von Eisenmassen, mit der 
unteren (der Orientirungs -)Rose korresjiondiren muss. Eine auf dem Decke aufliegende drehbare hölzerne 
Schiene, deren Achse durch den Mittelpunkt der Kompass-Aufstellung geht, ist eingerichtet einen Magnet 
aufnehmen zu können, welcher die durch den Baukurs des Schiffes bedingte magnetische Achse des Schiffes 
versinnbildlicht. Indem nun das Modell mit diesem Magnetstabe durch alle Azimute gedreht wird, kann der 
Verlauf der halbkreisartigen Deviation, welche durch den permanenten Magnetismus des Schiffskörpers 
hervorgerufen wird, veranschaulicht werden. Messingene Träger, in bestimmter Anordnung um den Kompass 
ort befestigt, dienen ferner zur Aufnahme von zylindrischen Stangen aus vollkommen weichem Eisen, welche 
alsdann längsschiffs oder dwarsschiffs zu liegen kommen. Auch können diese Eisenstangen ununterbrochen 
unter dem Kompass hingeführt werden oder zu beiden Seiten desselben ihre Lage erhalten. Es ist darum 
sofort klar, dass diese Einrichtung dazu dienen kann den Verlauf der viertelkreisartigen Deviation zu 
illustriren für Fälle, wo die Richtkraft des Kompasses durch das weiche Eisen vermindert, (—e) oder auch für 
solche, wo die Richtkraft vermehrt wird (+e). Aehnliche Träger zur Aufnahme vertikaler Eisenstäbe dienen 
dazu, den Einfluss vertikal stehender Eisenmassen wie Davits, Masten, Steven u. s. w. zu erklären. Mit 
diesen Einrichtungen kann auch die Natur und die Wirkungsweise des Krängungsfehlers beleuchtet werden. 
Unter der Mitte des Kompasses ist ein vertikal aufgeschraubtes Messingstäbchen angebracht, an 
welchem ein kleiner Stahlmagnet in verschiedener Entfernung vom Kompass und in jedem Azimute festge
	        
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