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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 1924. Heft 3.
vom März bis August zwischen 2,0 und 2,5 Tagen. Die größte Länge wird im Mai mit 2,5 Tagen er
reicht. Die Länge der negativen Perioden liegt Unter 2,0 nur im März und April mit 1,9 Tagen, sie
ist am größten mit 2,5 Tagen im Februar. Gleich sind die Längen beider Perioden mit 2,0 Tagen im
August und 2,2 im Juli als erneuter Beweis für die Gleichmäßigkeit ihrer Temperaturen.
4. Kälte- und Wärmeperiodcn.
In der Tabelle 10 sind die mittleren Werte der Anzahl von Frost-, Winter- und Sommertagen
aus den 45 Jahren 1876—1920 zusammengestellt. Zur Bestimmung dieser Tage ist die übliche Be
wertung benutzt worden, nur ist eine Trennung von Frost- und Wintertagen erfolgt dergestalt, daß
sich aus den Summen beider die gesamte Zahl von Frosttagen ergibt. Demnach sind über 50% aller
Tage des Januar und Februar solche mit Minimum unter dem Nullpunkt, 37 bis 38 % des Dezember
und März, 22 % des November, 8 % des April, annähernd 2% des Oktober und nur 0,4% des Mai. Alle
10 Jahre ist im Mai somit ein Frosttag! Die mittlere Frostzeit dauert vom 10. November bis 11. April,
der früheste Frost ist am 4. Oktober, der späteste Frost am 11. Mai in dieser Zeitspanne eingetreten.
Über die Sommertage gibt die letzte Spalte erschöpfende Auskunft.
Aus den 40 Jahren 1881 bis 1920 sind fernerhin die Perioden dieser hohen und tiefen Tempera
turen in den Tabellen 11 und 12 näher untersucht worden. In diesen sind die Sommer- und Wintertage in
der üblichen Weise bewertet worden, ihre Anzahl und somit Prozentzahlen weichen jedoch von den vor
her angeführten um ein geringes ab, -weil das Jahrfünft 1876—1880 hierbei nicht berücksichtigt ist. Die
Hitze- und Frostperioden sind nach den Tabellen der Tagesmitteltemperaturen der 40 Jahre aufgestellt,
sie geben also zusammenhängende Tage mit der Mitteltemperatur unter Nullgrad und von mindestens
20 Grad. Ferner sind die Perioden nach Monaten getrennt und in der ganzen Jahreszeit zusammen
aufgeführt, um auch die über Monatsende hinausreichenden Tagesfolgen gleicher Temperaturen zu
erfassen. Auf diese Weise ergibt sich natürlich bei den Jahreszeiten öfters eine kleinere Zahl von
Perioden als die Summe der Monatsperioden beträgt.
So sind nach Tabelle 11 in den Monaten Oktober bis April bei der Einzelzählung 410 Frost
perioden gewesen, die Jahreszeit ergibt aber deren nur 372; die Tagessumme ist die gleiche nämlich
1482 Tage. Hieraus bestimmt sich die mittlere Dauer einer Frostperiode zu 3.6 bezw. 4.0 Tagen. Im
40jährigen Durchschnitt kann man demnach 9 wirkliche Frostperioden zu 4 Tagen, an denen das Tages
mittel unter 0 Grad liegt, erwarten gegenüber 46 Frosttagen mit Minimum unter 0 Grad nach Ta
belle 9. Entsprechend sind 263 bezw. 253 Winterperioden mit 731 Tagen gewesen, so daß jährlich
6 Winterperioden mit durchschnittlich 3 Tagen Dauer, also 18 Wintertage wie in Tabelle 9, Vorkommen
können.
Die Prozentzahlen in den Monatsspalten beziehen sich auf die einzelnen Monate, in den Spalten
der Jahreszeiten auf die Gesamtzahl der Tage in den 5 Monaten November bis März. In der Anmerkung
sind die wenigen Frosttage des Oktober und April außerdem berücksichtigt. Die höchsten Prozent
zahlen weist der Januar mit 37.7 % Frosttagen und 23.7 % Wintertagen auf, dann folgt der Februar und
weiterhin der Dezember. Auch bei den Periodenprozenten zeigt der Januar auffallend hohe Zahlen: 4.8%
sind Frostperioden zu 3 Tagen; 4% zu 7; 3.1% zu 1; 2.7 % zu 2; 2.6 % zu 16 Tagen, davon sind 3.9 %
Winterperioden zu 1 Tage; 2.6 zu 8; 2.4 zu 6 und 3 Tagen; 2.0 % zu 12 Tagen. Auch der Februar hat
noch an Frostperioden 3.6 % zu 2 Tagen; 3.0 % zu 8 Tagen; 3.2 zu 6; 2.6 -zu 1; 2.5 zu 7; 2.4 zu 3 sowie
3.3 % einzelne Wintertage und 2.1 % Winterperioden zu 3 Tagen. Im Dezember fallen auf 4.0 % Frost
perioden zu 2 Tagen; 3.7 zu 3; 2.8 zu 1; 2.1 zu 26 Tagen; 1.8 % einzelne Wintertage, 1.7 % Winter
perioden zu 3 Tagen.
Die längste Frostperiode war 26 Tage lang im Dezember 1890, die noch um drei Tage im Januar
1891 auf 29 Tage verlängert wurde. Die nächst kürzeren waren 8 Tage Januar 1895, daran anschließend
20 Tage im Februar, also 28 Tage und 23 Tage im Januar 1893, denen 2 Tage im Dezember 1892 vor
ausgingen, so daß diese Gesamtperiode 25 Tage dauerte. In den -angeführten Monaten waren nur wenige
Tage frostfrei. Von den 29 Frosttagen im Dezember 1890 bis Januar 1891 waren 21 zusammenhängende
Wintertage. Diese Länge bildet das Maximum der Winterperiode für unseren Ort und wiederholte sieb