Skip to main content

Full text: Jahresbericht 1869

54 
Meteorolo 
gisches. 
Wind- und 
Wetter 
karten des 
Nord- 
Atlantic. 
Allgemeines 
über die 
Vortheilung 
der Winde. 
5. dass die besten Rückwege in den Eismonaten, Januar bis September, 
sich anfangs südlich in der Nähe von 41V2 0 N. zu halten pflegen, von 
30° W. an aber recht wohl sich auf 60° N. und darüber bringen dürfen. 
Auf Grund einer speoiellen Uebersicht der in jedem Monat gemachten 
Reisen, einer für 8 Striche abgelegten Windtafel, einer Uebersicht der durch 
schnittlichen Anzahl und Richtung der Stürme für jeden Monat, der Eisver- 
bältnissc und der Häufigkeit vou Nebel, Regen, Schnee und Hagel ist dann für 
jeden Monat ein Normalweg für die Ausreisen und Rückreisen berechnet. 
Um diese allerdings mehr geschäftlich bedeutsamen Arbeiten auch dem 
grossem seemännischen Publikum, namentlich der Segelsebifffabrt dienstbar zu 
machen, sind zwei Windkarten für jene Zone des Nordatlantisehcn Oceans 
zwischen 52° und 40 0 N. entworfen, und damit ein erster Anfang gemacht, dass 
auch unser Vaterland sich an diesen oceauiseh-nacteorologischeu Arbeiten be 
theilige. Die eine dieser ersten deutschen Windkarten des Nordatlantio 
ist entworfen nach dem System von Maury's Pilotebarts, und zeigt die monat 
liche Yertheilung von etwa 50,000 Winden, welche in den betreffenden 5 Grad- 
Feldern des Oceans zwischen 55« N. und 40« N und 5»W. bis 75 «W. beob 
achtet, und von Maury (25,000), vou Andrau (15,000), von uns (10,000) zu- 
sammengestellt sind. Da aber die Wege der Dampfer an ihren beiden End 
stationen Lizard und Newyork nur Zoueu von sehr geringer nordsndlicher Aus 
dehnung bilden, die von den Dampfern beobachteten Winde also in der That 
auf weit engenu Raume wahrgenonmien sind, so ist in der zweiten Windkarte 
diese Tliatsache berücksichtigt, und sind hier nur die von den Dampfern in dem 
cigcuthtiuilich schmalen Raume notirten Winde von 0 Stunden durchschnitt 
licher Dauer berücksichtigt. Zugleich ist dafür eine neue Darstellungsweise 
eingeführt, indem statt der Windzahlen Maury's, 16 aequivalente in Millimeter 
eiugetbeilte Wludstriche gezeichnet sind, und jedem Millimeter der Werth von 
OVs 0 /«, o 1111 "- =• 10% der Windzahl beigelegt ist. In jedem Felde bat jeder 
Monat seine zukömmliohc Windrose, und übersieht man so mit einem Blick die 
Verthcilung der Winde durch alle Monate des Jahres und über den ganzen 
Ooean. Diese völlig exacte und durchsichtige Darstellungsweise gewährt nun 
überdies den Vortheil, dass andere wichtige meteorologische Daten sich leicht 
ebenfalls unterbringen lassen. So stehen an dem Ende bestimmter Windstriche 
hie und da Zahlen, welche die Anzahl der beobachteten Stürme (circa 800 
im Ganzen) augebeu; ferner unter- und oberhalb der Kompassrosen die Menge 
der beobachteten Windstillen und Variablen (je 500 circa); endlich findet 
man in den 4 Ecken der Roseu seitlich oben links in braun die Menge der 
beobachteten Nebel (über 2000 Beobachtungen), oben rechts in blau die abso 
luten Bogenzahlen (3000 Beobachtungen), unten links in grün die Menge der 
Eisbeohachtungen (64 Beobachtungen), unten rechts in roth die Schnee- 
und Hagclzahlen (600 Beobachtungen), wodurch das meteorologische Bild 
eines jeden Monats vervollständigt ist. 
Ein begleitender Text illustrirt eine Anzahl statistischer Uebersichten über 
diese in dem weiten Raume vertheilteu Zahleumassen. Queer über deu Oceau 
zusammengefasst, erkennt man deutlich eine zweimalige Periode der zunehmenden 
Häufigkeit der NW.- bis Ost-Winde im Frühjahr und (schwächer) im Herbst, 
bei gleichzeitigem Zurticktreteu der südwestlichen Winde; letztere dominiren im 
Winter und ganz besonders im Sommer. Die Thatsache ist ferner bemerkens- 
werth, dass auf dem freien Ocean im Sommer die Anzahl der NW.- und Nord-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.