Skip to main content

Full text: Köppen-Heft der Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie

3 
Köppen-Heft der Annalen der Hydrographie usw, 1926, 
wechselnden Bodenprofil die Vertikalbewegungen an der Schichtgrenze vermehrt, 
wie Skizze 2 anzudeuten versucht. 
Außerdem kommen auch Mischungsnebel vor, bei denen sich (nach Georgii) 
zwei entgegengesetzte Luftströme verschiedener Temperatur und Feuchtigkeit 
mischen — ein gesättigt feuchter, warmer mit einem trockenen kalten oder ein 
gesättigt kalter mit einem trockenen warmen —, so daß in bedeutender Vertikal- 
arstreckung Kondensation der gesamten sich mischenden Luftmassen eintritt, 
Längs der Konvergenzlinie beider Luftströme im Stromlinienfelde zeigt sich dann 
ain Nebelstreifen im Wetterkartenbilde. Einen derartigen Fall stellt z. B. der 
Fire. 2 
m m. 
5 warm mt sa 5 
200 m ER VE . 
2 SE „TE KLEE ZZ El al Wfl 3 
nm > LS zn“ | „z SD S > EN 
Bildung von Wogennebel über Hügelgelände, 
24. Juli 1924 dar, Der in Kopenhagen um 8°% Ym. nach Hamburg gestartete 
Flugzeugführer Funk berichtet, zunächst eine flache Dunstschicht, von der 
Kjöge-Bucht an eine flache Nebelschicht überflogen zu haben. Weiter südlich 
iraf er dann längs einer Front etwa von Faxe-Ladeplatz bis Naestved eine bis 
wenigstens 2000 m emporwachsende Nebelwand. An seinem Notlandeplatz bei 
Roskilde gingen dann bei leichtem Nebel zwischen 9 und 10% Vm, zwei Regen- 
schauer nieder; ein Beweis, wie verwickelt die Vorgänge an einer derartigen 
Front sein können: Während an der einen Stelle der Front die warme und 
kalte Luft sich vollständig durchdringend mischt und einen Mischungsnebel er- 
zeugt, schiebt sich in geringer Entfernung davon die kalte Luft unter die warme 
und bewirkt durch Hebung der Warmluft die Bildung von Regenschauern, — 
In den meisten Fällen gehören diese Mischungsnebel wandernden Fronten an; 
für einen bestimmten Streckenabschnitt sind sie daher meist bald vorübergehende 
Erscheinungen. Die Hügelgelände wirken jedoch auch bei Mischungsnebeln ent- 
schieden nebelverstärkend. Bei den starken Höhenunterschieden und der 
wechselnden Reibung bei dem wiederholten Übertritt von Land auf Wasser und 
umgekehrt (Holsteinische Seenplatte, Südseeland, Hügel an der Niederelbe) müssen 
zum mindesten in den untersten Luftschichten. sehr verwickelte Luftbahnen zu- 
standekommen, die eine reichere Durchmischung der Luftmassen bedingen. In- 
Folgedessen ergibt sich die schwierigste Lage stets dann, wenn ein Flugzeug die 
Front gerade im Hügelgelände zu passieren hat, 
2. Flußmündungsgebiete an der südlichen Nordseeküste. 
Die Mündungsgebiete von Elbe und Weser sind häufiger, namentlich im 
Winter und in den Übergangsjahreszeiten, von Schlechtwetter betroffen: Niedrige 
Wolkendecken, die an den Stellen, an denen am Ufer die Luftströmung zum 
Aufsteigen gezwungen wird, teilweise bis nahe an den Boden herabreichen, 
schlechte Sicht und anhaltender Sechmuddel- (Staub-) Regen, 
Die Ursache dieser Witterungserscheinungen sind im wesentlichen Unstetig- 
keiten im Strömungsfelde der Luft, die über der Helgoländer Bucht und den 
großen Flußmündungen sich infolge von Reibungsunterschieden ausbilden, Die 
über Bucht und Mündungstrichter geströmten Luftmassen erleiden beim Über- 
iritt auf Land eine negative Beschleunigung, die nicht nur eine Aufkomponente, 
sondern auch eine Änderung des horizontalen Stromlinienverlaufs bedingt, Es 
entetehen auf diese Weise Konvergenzen im Stromlinienverlauf, denen im Luft- 
druckfelde eine Isobarenausbuchtung, ein Teiltief, entspricht, Temperatur- 
anterschiede zwischen Wasser und Land wirken modifizierend ein, namentlich 
im Winter. Es strömt dann häufig wärmere Seeluft über kältere Landluft und
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.