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Köppen-Heft der Annalen der Hydrographie usw, 1926.
mung nach der Spiegelung weit häufiger sein als ein schroffer Temperaturfall
vor derselben.
In der Tat paßt diese Stellung im Zyklonenschema wenigstens in zahlreichen
Fällen außerordentlich gut zu dem beobachteten Witterungsverlauf, Das Wetter-
journal vom Danmarks-Havn!) gibt eine ganze Anzahl von Belegen dafür. Hier
seien nur die Registrierungen der beiden Perioden vom 15. bis 17, Februar 1907
and vom 2. bis 5, Januar 1908 wiedergegeben (Fig. 1 und 2).
Fig. 2.
3.Januarı:908 4 Jan. 5.Jan.
A
2.Jan.
760 --
750
740
p
Pa
10
a MAT
0 -
Die Wärmeperiode vom 3. bis 5. Januar 1908 am Danmarks-Havn;
anfangs Rauhreif, am 3, Luftspiegelung nach oben.
Temperatur
Ffm
.
20
Kve
Wegen dieser Beziehungen zur Theorie und zum Bjerknesschen Zyklonen-
schema erschien mir mein in Grönland mehr gefühlsmäßig erworbener Eindruck
eines Zusammenhanges der Spiegelungen mit nachfolgender Erwärmung doch
einer zahlenmäßigen Untersuchung wert, auf die ich seinerzeit im Bestreben, zu
einem Abschluß zu kommen, verzichtet hatte, Wie im folgenden gezeigt werden
wird, bestätigt sich dabei die Regel. Betont sei, daß sie nur für Spiegelungen
nach oben gilt, Diejenigen nach unten entstehen bekanntlich unter anderen Be-
dingungen.
Zu dem angegebenen Zweck habe ich aus dem Wetterjournal vom Danmarks-
Hayn alle Beobachtungen über Luftspiegelung‘ nach oben herausgezogen und in
der umstehenden Tabelle zusammengestellt. Die erste Spalte enthält Datum und
Tageszeit der Spiegelung, Die drei nächsten Spalten geben einen Vergleich der
Tagesmittel der Temperatur am Tage der Spiegelung und am nachfolgenden
Tage. Um den physikalischen Vorgang noch etwas schärfer zu erfassen, ist dann
in den letzten drei Spalten der Tabelle noch die Augenblicks-Temperatur zur
Stunde der Spiegelung mit der genau 24 Stunden später gemessenen verglichen.
Hierbei wurde in solchen Fällen, wo die Luftspiegelung nicht am Ablesetermin
selbst, sondern zwischen zwei solchen beobachtet war, immer die vorangehende
Temperatur als zur Spiegelung gehörig betrachtet, Eine Ausnahme hiervon
macht nur die letzte Beobachtung; hier wurde die nächste nachfolgende Tem-
peraturablesung als zur Spiegelung gehörig betrachtet, weil nämlich zwischen
den beiden in Frage kommenden Terminen die Temperatur stark fiel und das
Wetterjournal ausdrücklich angibt, daß die Spiegelung erst nach dem Fall der
Temperatur beobachtet wurde.
Beim Vergleich der Tagesmittel sind im ganzen 33 Fälle verfügbar, vom
denen 23 die Regel bestätigen. Man könnte hiernach an einem Tage mit Spiegelung
nach oben. mit 70%, Wahrscheinlichkeit schließen, daß der nächste Tag ein
höheres Temperaturmittel hat. Zahlenmäßig beträgt diese Erhöhung im Mittel 2.1°,
doch kommen zweimal Werte über 13° vor.
') A. Wegener, Meteorologische Terminbeobachtungen am Danmarks-Havn. Danmark-Eks-
peditionen usw., Bd. 2, Nr. 4 (Meddelelser am Grönland XLII), Kübenhayn 1911; siehe namentlich
hd U an wiedergegebenen Registrierungen von Druck ‚und Temperatur auch diejenigen auf
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