Arnold-Alabieff, W.: Über die Schiffahrtsverhältnisse im Finnischen Meerbusen usw. 371
auf der ganzen Strecke von Kronstadt bis Reval. Ihre größte Mächtigkeit hatte
die Eisdecke in der Gegend des Nerwaer Leuchtturmes; hier übertraf die Dicke
des geschichteten Eises im ebenen Eisfeld alle in den letzten Wintern, einschließlich
des überaus strengen 1922/23, erreichten Werte!); sie betrug fast 1 m. Es sei
ausdrücklich betont, daß es sich hier nicht um Eisauftürmungen und Unter-
schiebungen handelt, die auch ihrerseits eine im Hinblick auf die frühe Jahres-
zeit beträchtliche Mächtigkeit aufwiesen, wie sie deren sonst später auftretenden
Maximum entspricht, Vergleicht man den oberen Querschnitt der Fig. 8 mit den
Ergebnissen der in den Wintern 1922/23?) und 1923/24 zur Zeit der größten
Eisstärken gemachten Messungen, so zeigt sich, daß vom 15, bis 26. Januar 1926
die Dicke des Eises nur wenig geringer war als 1922/23, dagegen bedeutend
Fig. 8,
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stärker als 1923/24 (Fig. 8). Diese Maximalstärken (1926) sind indes in jenen Wintern
erst Ende Februar-Anfang März erreicht worden; die Schiffahrtsverhältnisse
im Eise konnten 1923/24 fast als normal gelten. Zieht man zum Vergleich den-
gelben Zeitraum heran (20. bis 21. Januar 1924; Fig. 8 unterer Querschnitt), so
fallen die abnormen Verhältnisse des letzten Winters ganz erheblich auch bei
dieser Betrachtungsart ins Auge.
Die Forschungen von Eisbrechern aus und deren Tätigkeit selbst im Finnischen
Busen haben erwiesen, daB die größere Ausbreitung des Eises daselbst an sich
noch nicht als wesentliches Hindernis der winterlichen Schiffahrt zu gelten braucht;
das gilt vor allem, wenn das Eis spröde, eben und nicht zu dick ist. Sobald
jedoch zur „großen Eisstrecke“ noch weitere erschwerende Umstände hinzukommen,
wie es in der ersten Hälfte des vergangenen Winters der Fall war, kann die Be-
binderung des Schiffsverkehrs ein großes Ausmaß erreichen. Die Sachlage wurde
so verhängnisvoll infolge der Schnelligkeit, mit welcher der Zugangsprozeß vor
sich ging.
') Jedoch zu bedeutend vorgerückterer Jahreszeit.
7, Zapiski po Gydrographii, Bd. 49, 1925 (im russ, Spr.).