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Der Zusammenhang der flächenbezogenen Eis
volumensumme und der Winterzahl
In der Arbeit “Die flächenbezogene Eisvolumen
summe, eine neue Maßzahl für die Bewertung
des Eiswinters an der Ostseeküste Schleswig-
Holsteins und ihr Zusammenhang mit dem Cha
rakter des meteorologischen Winters“ (Koslowski,
1989) wurde die Regressionsanalyse zwischen
der flächenbezogenen Eisvolumensumme (V AI )
und der Winterzahl (W z *) für die Schleswig-
Holsteinische Ostseeküste durchgeführt. Inzwi
schen wurde eine solche Abhängigkeit auch für
die Küste Mecklenburg-Vorpommerns analysiert.
In den Abbildungen 5.11 und 5.12 werden dazu
gehörige, empirisch gefundene Gleichungen mit
den Werten der letzten 10 Eiswinter überprüft. Im
betrachteten Zeitraum sind drei Eiswintertypen
vertreten gewesen: schwache Eiswinter durch die
Winter 1994/95, 1997/98, 1998/99, 1999/2000,
2000/01, 2001/02 und 2003/04; mäßige Eiswinter
durch die Winter 1993/94, 1996/97 und 2002/03;
starke bis sehr starke Eiswinter durch den starken
Eiswinter 1995/96. Für die meisten der oben ge
nannten Winter sind die Stärke des Eiswinters,
ausgedrückt durch V AI , und sein meteorologischer
Charakter, ausgedrückt durch die modifizierte
Winterzahl (W z *), in einer sehr guten Überein
stimmung. Eine größere Abweichung vom theore
tischen Wert weist der V AI - Wert der Eissaison
2002/03 auf. Bei Herleitung der Regressionsglei
chung wurde bereits festgestellt, dass die Werte
im Bereich der mäßigen und starken Eiswinter
erheblich streuen. Hier könnten neben den Luft
temperaturen auch andere meteorologische Fak
toren einen nicht vernachlässigbaren Einfluss auf
die Eisentwicklung haben. Zum Beispiel wird der
V AI - Wert der Eissaison 2002/03 durch die Glei
chung, die für die Winter mit “hoher“ relativer
Luftfeuchtigkeit (Taupunktdifferenz für Schleswig
= 1,4 °C) abgeleitet wurde, besser beschrieben
als durch die allgemeine Gleichung (Koslowski,
1989).
Der Eiswinter 2003/04 im nördlichen Ostseeraum
Der Eiswinter im nördlichen Ostseeraum be
gann in der letzten Novemberwoche, gut zwei
Wochen später als im langjährigen Mittel, und
endete etwa zum durchschnittlichen Termin. Da
mit war diese Eissaison diesmal kürzer als nor
mal, aber die maximale Eisausdehnung in der
Ostsee erreichte mit ca. 155 000 km 2 die Ausdeh
nung eines mäßigen Eiswinters (Seina, Palosuo,
1993). Der Vereisungshöhepunkt mit einer voll
ständigen Eisbedeckung des Finnischen, Ri
gaischen und nördlichen Bottnischen Meer
busens, mit den breiteren Treibeisgürteln entlang
der Bottenseeküsten und einem schmalen Neu
eisgürtel entlang der Küste der Nördlichen Ostsee
wurde um den 11. März registriert (siehe Abbil-
Correlation between the accumulated areal ice
volume and the “Winterzahi“
In the paper “Die flächenbezogene Eisvolumen
summe, eine neue Maßzahl für die Bewertung
des Eiswinters an der Ostseeküste Schleswig-
Holsteins und ihr Zusammenhang mit dem
Charakter des meteorologischen Winters“
(Koslowski, 1989), a regression analysis was
performed between the accumulated areal ice
volume (VJ and the “Winterzahl“ (W z *) for the
Baltic coast of Schleswig-Holstein. Meanwhile,
this correlation has also been analysed with re
spect to the coast of Mecklenburg-Vorpommern.
In Figures 5.11 and 5.12, relevant equations
based on empirical data are checked against the
data of the past ten ice winters. Three types of ice
winter occurred in the period under review, weak
ice winters in 1994/95, 1997/98, 1998/99,
1999/2000, 2000/01, 2001/02 and 2003/04, mod
erate ice winters in 1993/94, 1996/97 and
2002/03, and severe to very severe ice winters in
1995/96. For most of the above winters, the se
verity of the ice winter, expressed by V AI , and its
meteorological characteristics, expressed by the
modified „Winterzahl“ (W z *), are in very good
agreement. A major deviation from the theoretical
V AI value was found in the 2002/03 ice season.
When deriving the regression equation, it had
already been found that the values in the range of
moderate and strong winters scatter considerably.
Here, other meteorological influences apart from
air temperatures may have had a noticeable im
pact on the development of ice. For example, the
V AI value of the ice season of 2002/03 is de
scribed better by the equation for winters having a
high relative humidity (dew point difference = 1.4
°C) than by the general equation (Koslowski,
1989).
The ice winter of 2003104 in the northern region of
the Baltic Sea
The ice winter in the northern Baltic began in the
last week of November, more than two weeks
later than the long-term mean, and ended at about
the normal date. Although the ice season conse
quently was shorter than normal, the maximum
ice cover of the Baltic Sea (about 155,000 km 2 )
was that of a moderate ice winter (Seina, Palo
suo, 1993). Maximum ice coverage, with the Gulfs
of Finland and Riga as well as the northern Gulf of
Bothnia completely covered with ice, a wide belt
of drift ice along the coasts of the Sea of Bothnia
and a narrower belt of new ice on the coasts of
the northern Baltic, was reached around 11 March
(see Figure 5.13). At this point, the maximum
thickness of fast ice in the skerries region was 50-