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Full text: 33: Nordsee und Deutsche Bucht 2002

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BSH 
Ozeanographischer Zustandsbericht 
Obwohl eine Regimeanalyse wie für die Oberflächentemperatur (vgl. Abschnitt 2.3.4 und 
Abb. 2-11) bislang nicht durchgeführt wurde, würde eine solche wohl (wenigstens) für die 
vergangenen 30 Jahre zu ähnlichen Ergebnissen führen, nämlich dergestalt, dass die Warm- 
und Kaltphasen in diesem Zeitraum mit salzreichen und salzarmen Phasen korrespondieren. 
Besonders augenfällig ist das abrupte Ende der sehr frischen Dekade der 1980er Jahre, dem 
extrem salzarme Bedingungen unmittelbar vorausgingen, und das zeitgleich mit dem spon 
tanen Übergang zur gegenwärtigen Warmphase eintrat. Die seither andauernde salzreiche 
Phase zeichnet sich besonders durch anomal hohe Werte im Sommerhalbjahr aus. Darüber 
hinaus fällt eine graduelle Vorverlegung des saisonalen Minimums vom Frühjahr in den 
Winter auf. 
In welchem Umfang sich diese Besonderheiten aus der NAO erklären lassen, muss an die 
ser Stelle unbeantwortet bleiben. Inwieweit sich die sog. Great Salinity Anomaly (Dickson et 
al. 1988) in der geschilderten Entwicklung manifestiert, ist eine mit der vorausgehenden in 
Zusammenhang stehende, ebenso interessante Frage, zumal der Übergang zum salzarmen 
Regime um 1976 sich etwa zeitgleich mit der Annäherung der GSA an den europäischen 
Kontinent ereignete. 
3.4 Temperaturschichtung an MARNET-Stationen 
ln der Deutschen Bucht bestand das Marine Umweltmessnetz des BSH (MARNET) im Jahr 
2002 aus den drei Stationen UFS Deutsche Bucht, TW Ems und NSB II, deren Positionen 
aus Abb. 2-1 ersichtlich sind. Auf diesen unbemannten Stationen wurden u. a. Temperatur 
und Salzgehalt in unterschiedlichen Tiefenniveaus stündlich gemessen und via Satellit in 
Echtzeit an das BSH übermittelt. Wegen technischer Probleme (Biofouling, Zusammenbruch 
der Stromversorgung und/oder der Kommunikation, etc.) waren die Zeitreihen im Jahr 2002 
lückenhaft. Zusätzlich zu den MARNET-Daten liegen werktägliche Oberflächenbeobachtun 
gen der Biologischen Anstalt Helgoland (BAH/AWI) vor. 
Die Deutsche Bucht lässt sich als relativ homogenes Gebiet bezüglich langfristiger 
Veränderungen durch die Helgoländer Reihe beschreiben (Becker und Kohnke 1975). Zur 
Beschreibung kurzfristiger Ereignisse, wie etwa die Ausbreitung des Elbehochwassers, sind 
die MARNET-Daten unverzichtbar, zumal sie im Gegensatz zur Helgoländer Reihe auch 
Informationen zur Vertikalverteilung von Temperatur und Salzgehalt bieten. Der Wegfall der 
MARNET-Station UFS ELBE 1 nach der Havarie im Jahr 1999 ist in diesem Zusammenhang 
ein schwerer Verlust, denn diese Station registrierte unmittelbar den Eintrag durch die Elbe 
in die Deutsche Bucht. 
Dargestellt werden die Isoplethen der Temperatur an den Stationen Deutsche Bucht, TW 
EMS und NSB II (Abb. 3-12). Die Jahresminima und -maxima an den drei Stationen liegen 
zwischen 5.1 und 6.1 °C sowie 20.1 und 20.8 °C. Die Temperaturschichtung setzt an allen 
Stationen Anfang Mai ein und wird ohne große zeitliche Ünterschiede im September bis 
Oktober abgebaut. Insgesamt ist die thermische Schichtung an den MARNET-Stationen im 
Jahr 2002 aber relativ schwach.
	        
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