Auswirkungen des Elbehochwassers vom August 2002 auf die Deutsche Bucht
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6.4 Organische Schadstoffe
Auf den GAUSS-Überwachungsfahrten Nr.
387, 388 und 392 wurden Wasser-,
Schwebstoff- und Sedimentproben im El
be-Ästuar und in der Deutschen Bucht ent
nommen und auf organische Schadstoffe
untersucht. Die Reihe der untersuchten
Schadstoffe umfasst folgende Gruppen:
• Erdölkohlenwasserstoffe,
• Polyzyklische aromatische Kohlenwas
serstoffe (PAH),
• chlorierte Kohlenwasserstoffe (CKW),
• Organozinn-Verbindungen und
• polare Pestizide.
Einige wenige Proben werden einem all
gemeinen Non-Target-Screening unterzo
gen. Aufgrund der sehr aufwendigen Ana
lysenverfahren sind die Screening-Unter
suchungen z.Z. noch nicht abgeschlossen.
Als Begleitparameter wurde der Salzgehalt
und der Schwebstoffgehalt bestimmt.
Ferner wurden im Auftrag der Wassergü
testelle „ARGE Elbe“ Proben aus dem
Unter- und Mittellauf der Elbe analysiert,
die durch Hubschrauber-Beprobungskam-
pagnen am 21. und 26.8.2002 gezogen
worden waren. Diese Proben wurden auf
polare Pestizide und HCH-Isomere unter
sucht.
6.4.1 Chlorierte Kohlenwasserstof
fe (CKW)
In der Zeit vom 28. bis 30.8. erreichte die
Hochwasserwelle die Elbmündung. Diese
Zeit fällt mit dem Beginn der Ga 387-
Messungen zusammen. In diesen Zeit
raum fallen auch die Proben der von der
ARGE Elbe durchgeführten Hub-
schrauberbeprobung, die analysiert und
zur Bewertung mit herangezogen wurden.
Die Messungen zeigten bei einigen orga
nischen Schadstoffen in der Elbe stark
erhöhte Konzentrationen.
6.4.1.1 Hexachlorcyclohexan-
Isomere (HCH,)
In den Proben vor Brunsbüttel und Cuxha
ven vom 28.8. sind insbesondere die Kon
zentrationen von a-HCH und ß-HCH auf
fallend hoch. Das eigentliche Insektizid
Lindan (y-HCH) ist dagegen nur geringfü
gig erhöht. In Abb. 71 sind die HCH-
Konzentrationen vom 28.8.02 denen aus
dem Vorjahr bei Stade gegenübergestellt.
Abb. 71: HCH-Konzentrationen [ng/l] im August 2002 vor Stade und Brunsbüttel
und typische Vergleichswerte aus dem Jahr 2001