Skip to main content

Full text: 22: Niederfrequente Variabilität meridionaler Transporte in der Divergenzzone des nordatlantischen Subtropen- und Subpolarwirbels. Der WOCE - Schnitt A2

36 
Kapitel 2: Der Nordatlantische Ozean 
Ende der Flämischen Kappe und breitet sich nach Norden bis ca. 52°N aus. Dort wird er im 
“North West Corner” [Worthington, 1976] reflektiert und breitet sich ostwärts nach Nord 
europa aus. Die Rezirkulation des NAC mit der größten Intensität ist die von Mann [1967] 
beschriebene mit dem Zentrum bei 42°N, 44°W - der “Mann-Eddy”. Er ist auf den Einfluss 
der Kette submariner Berge zwischen 44°-45°N vor Neufundland zurückzuführen. Aufgrund 
'der starken Krümmung des Kontinentalabhangs ist eine zweite quasi-permanente Antizyklo 
ne östlich der Flämischen Kappe (ca. 47°N) zu finden [Aeams, 1998] und eine dritte ist das 
“North West Corner”. Die die Antizyklonen separierende Zone stellt den Durchgang für war 
me, nach Nordosten propagierende Mäander des NAC dar. Die Region, wo der NAC entlang 
der Neufundlandbänke auf den südwärts propagierenden kalten Labradorstrom trifft, ist der 
Ursprung der subpolaren Front. Sie entspricht der konvexen oder kalten Seite des NAC. Ihr 
Ausbreitungspfad wird beispielsweise von Rossby [1996] ausführlich beschrieben. 
2.2.2 Thermohaliner Antrieb 
Nördlich des Subtropenwirbels weist die geostropische Zirkulation an der Wasseroberfläche 
des Nordatlantiks bis in Tiefen von 3000 m [Reid, 1994] einen zyklonalen Drehsinn auf. 
Der Subpolarwirbel besitzt ebenfalls, mit dem Ostgrönland- und dem Labradorstrom, einen 
westlichen Randstrom. Der Antrieb des Subpolarwirbels erfolgt hingegen hauptsächlich durch 
einen geostrophiseh balancierten horizontalen Druckgradienten aufgrund horizontaler Dich 
tevariationen und nicht, wie der des Subtropenwirbels, durch den Impulseintrag des Wind 
feldes. Horizontale Dichtevariationen resultieren aus geänderten vertikalen Dichtegradienten, 
die ein Maß für die Stabilität der Schichtung der Wassersäule darstellen. Der sogenannte 
“thermohaline” Antrieb spiegelt demnach Gewichts- bzw. Auftriebsänderungen der Was 
sersäule wider aufgrund von Wechselwirkungsprozessen zwischen Ozean und Atmosphäre 
und Vermischungsvorgängen im Ozeaninneren. An der Wasseroberfläche ruft der asymmetri 
sche Schmelzwassereintrag im nördlichen Nordatlantik horizontale Dichtevariationen hervor. 
Durch die vom Äquator nach Norden kontinuierliche Verringerung des vertikalen Dichte 
gradienten aufgrund der Wärmeabgabe an die Atmosphäre entstehen ebenfalls horizontale 
Dichtevariationen. Im Ozeaninneren werden horizontale Dichtevariationen überwiegend durch 
die Advektion von Wassermassen mit unterschiedlichen vertikalen Salzgehaltsgradienten ver 
ursacht. Generell geht aus den thermischen Windgleichungen (siehe Kapitel 1.1) eine antizy- 
klonale Zirkulation um ein Temperaturmaximum hervor und entsprechend eine zyklonale um 
ein Temperaturminimum. 
Erste Versuche die geostrophische Zirkulation des Nordatlantischen Ozeans aus hydrogra 
phischen Daten abzuleiten wurden von Wüst [1935] und Defant [1941] unternommen. Wüst 
[1935] konzentriert sich auf die geostrophischen Strömungen unterhalb des Zwischenwassers. 
Dort sind die Wassermassen von direkten Einflüssen der Atmosphäre isoliert und deshalb 
die saisonale Variabilität ihrer Charakteristika vernachlässigbar. Defant [1941] untersucht die 
Zirkulationsmuster oberhalb 2000 m. Die Norwegen- und Grönlandsee als Entstehungsregio 
nen des Tiefenwassers werden zu diesem Zeitpunkt noch nicht genannt. Beide Autoren geben 
die Irminger- und Labradorsee als Entstehungsregion des Tiefenwassers an. Die vertikal in 
tegrierte geostrophische Zirkulation der gesamten Wassersäule im Nordatlantik konzentriert 
sich nach Worthington [1976] auf zwei antizyklonale Wirbel auf der Westseite des Nordat 
lantiks. Das Tiefenwasser wird nach seiner Theorie von einer warmen Oberflächenströmung 
nach Norden am östlichen Rand kompensiert. Die Amplitude des meridionalen Volumen 
transports beträgt 13 Sv nach Norden und 14 Sv nach Süden. Dieses Zirkulationsmuster
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.