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Full text: Jahresbericht 1966

Probleme des deutschen Seekartenwerkes 
- Seite 13 
Zeit für die Vereinheitlichung der Signaturen in den Seekarten verwendet 
wurde. Diese Konferenzen in Monaco wiederholen sich alle 5 Jahre. An ihnen 
nehmen Vertreter von 41 schiffahrttreibenden Nationen teil. 
Als Ergebnis der Beratungen während dieser Konferenzen wurde ein ein 
heitlicher Zeichenschlüssel für alle Seekarten aufgestellt, der bereits 
von den meisten Nationen benutzt wird. Ein und derselbe Gegenstand hat 
jetzt in allen Seekartenwerken dieselbe Signatur, 
Die geodätischen Grundlagen 
Neben dieser Modernisierung auf dem technischen und dem kartographischen 
Sektor muß noch die Vereinheitlichung der geodätischen Grundlagen bei den 
internationalen Seekartenwerken erwähnt werden. Bis vor wenigen Jahren 
zeigten sich bei dem Übergang von dem einen Seekartenwerk in das des Nach 
barlandes Differenzen bei identischen Punkten. Diese entstanden dadurch, 
daß jedes Land ein anderes geodätisches Bezugssystem anwandte. Dieser Un 
terschied wirkte sich naturgemäß in den großmaßstäbigen Karten am stärksten 
aus. So mußte man beim Übergang von deutschen Seekarten in die seiner 
Nachbarländer Korrekturen anbringen, die bis zu + 6" in der Breite und - 9" 
in der länge betrugen. 
Durch die zentral europäische trigonometrische Netzausgleichung unter 
Zugrundelegung des internationalen Erdellipsoides von Hayford sind diese 
Unstimmigkeiten beseitigt worden, so daß bei allen Seekarten von Deutsch 
land, Dänemark, Schweden und den Niederlanden jetzt ein lückenloser Über 
gang möglich ist. Da die läge der identischen Punkte im örtlichen Netz geo 
dätisch richtig war, mußte eine Netzverschiebung um einen je nach Land 
unterschiedlichen Betrag vorgenommen werden. Dänemark und die Niederlande 
haben ihre Seekartenwerke schon vollständig auf dieses 'sogenannte European 
Datum, abgekürzt E.D., umgestellt. 
Der Umfang des deutschen Seekartenwerkes 
Seit 1861 hat also das Seekartenwerk mannigfache Veränderungen erfahren, 
die durchs die Entwicklung der Schiffahrt, der Navigationsverfahren, der 
Seevermessung und der Kartographie bedingt waren. Bewußt hat das DHI davon 
abgesehen, ein weltweites Seekartenwerk zu schaffen, wie es die USA und 
Großbritannien besitzen. Die personellen und sächlichen Mittel reichen 
hierfür keineswegs aus, ganz abgesehen davon, daß die deutsche Handels 
schiffahrt nicht den weltweiten Umfang besitzt wie die der erwähnten Län 
der. Bei der Herausgabe von deutschen Seekarten werden daher nur solche
	        
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