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Full text: Jahresbericht 1991

die das Leuchtfeuerverzeichnis letztendlich über 
flüssig macht. Sie schlägt vor, zunächst die orts 
festen Signalstellen in das Seehandbuchwerk zu 
übernehmen. Nach Abschluß dieser Maßnahme 
soll das vom BSH herausgegebene Leuchtfeuer 
verzeichnis mit Ausnahme der Bände für die na 
tionale Küste und die angrenzenden Gewässer 
eingezogen und für eine Übergangszeit durch die 
britische „List of Lights“ ersetzt werden. In der 
Übergangszeit kann dann die Einarbeitung der 
notwendigen Restinformationen aus dem bisheri 
gen Leuchtfeuerverzeichnis - insbesondere die 
für die Tagesnavigation eventuell noch erforder 
lichen Angaben zu wichtigen Leuchttürmen in 
exponierter Lage - in die Seehandbücher erfol 
gen. 
Nach Beendigung dieser Arbeiten und der 
weltweit abgeschlossenen Umstellung des See 
kartenwerks auf INT-Standards braucht auch die 
„List of Lights“ nicht mehr an Bord mitgeführt zu 
werden, da dann alle Angaben zur Befeuerung 
und zu den Signalstellen in den Karten bezie 
hungsweise Seehandbüchern enthalten sind. 
Voraussetzung dafür ist allerdings, daß alle Län 
der gleichermaßen ihre Kartenwerke umstellen 
und daß die Schiffssicherheitsverordnung, die un 
ter anderem die Ausrüstung mit nautischen Veröf 
fentlichungen regelt, entsprechend geändert 
wird. Für die deutschen Gewässer werden die 
Daten der nationalen Leuchtfeuer natürlich wei 
terhin gesammelt und laufendgehalten werden 
müssen, da man sie für die Seekarten und See 
bücher der eigenen Küste und für den reibungslo 
sen Informationsaustausch zwischen den ver 
schiedenen hydrographischen Diensten benötigt. 
Das Ergebnis der Untersuchung dient zu 
Leuchtfeuerverzeichnis 
nächst als Grundlage für eine zum Jahresanfang 
1992 beabsichtigte Umfrage in der Seeschiffahrt. 
Sie bezweckt, Erfahrungen und Vorschläge aus 
der Schiffahrtspraxis zu sammeln und im Rah 
men einer weitergehenden Analyse auszuwer 
ten. 
Überlegungen zu einer Umstrukturierung 
des konventionellen nautischen Informationssy 
stems werfen zwangsläufig die Frage auf, inwie 
weit die herkömmlichen Veröffentlichungen vor 
dem Hintergrund verstärkter Anstrengungen zur 
Schaffung eines rechnergestützten elektroni 
schen Seekartensystems (ECDIS - Electronic 
Chart Display and Information System) künftig an 
Bord noch eine Rolle spielen. In ECDIS sind See 
karten- und Leuchtfeuerdaten vollends zu einer 
einzigen Datenbasis zusammengefaßt. Aller 
dings kann ein weltumspannendes ECDIS wohl 
nur schrittweise realisiert werden, so daß ECDIS 
in der nahen Zukunft zunächst nur für die daten 
seitig hinreichend erfaßten Fahrtgebiete verfüg 
bar sein wird. 
Das heutige nautische Informationssystem, 
bestehend aus Papierseekarte und Seebüchern, 
wird deshalb längerfristig für viele Schiffe in zahl 
reichen Fahrtgebieten noch nicht von der Brücke 
wegzudenken sein; seine kontinuierliche und 
praxisnahe Weiterentwicklung ist im Interesse der 
Schiffsführung bislang unverzichtbar. 
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