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Hydrographischen Dienst CHS und dem Britischen Hydrographischen Dienst. Inzwischen
definiert sind verschiedene Methoden der Aufdatierung der in den an Bord installierten
Anlagen enthaltenen Datenbasen. Die Realisierung der als eine Option vorgesehenen
automatischen Aufdatierung über Funkstrecken ist bisher allerdings über das Experimental
stadium nicht hinausgekommen. Auf absehbare Zeit wird die Aufdatierung deshalb über
Datenträger wie Disketten und CD erfolgen. Über eine geeignete Rückfallposition bei Ausfall
des primären ECDIS-Systems konnte bisher noch keine internationale Einigung erzielt werden.
Ungeachtet dieser Schwierigkeiten kann erwartet werden, daß alle Normungsfragen noch 1997
abgeschlossen werden können. Damit ist der Weg frei für die Aufnahme von Baumuster
prüfungsverfahren für ECDIS im Sinne der IMO. Die technische Realisierung der eigentlichen
Kartendarstellung stellt für die in Frage kommenden Hersteller kein Problem dar. Die
Schwierigkeiten treten bei der Gestaltung von Funktionen auf, die über die Visualisierung der
Seekartendaten hinausreichen. Sicherheitsrelevant sind dabei insbesondere die Bahnplanung
und Bahnführung. Die Vielzahl der angebotenen Funktionen macht aber auch die Umsetzung
schlüssiger, nach ergonomischen Grundsätzen entwickelter Anzeige- und Bedienkonzepte
notwendig.
Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß IMO konforme ECDIS-Systeme derzeit noch nicht
zur Verfügung stehen. An die Stelle von ECDIS treten daher als verfügbare Technologien die
auf von privaten Anbietern erstellten Daten basierenden Elektronischen Seekartensysteme,
sowie die ARCS-Systeme. Mit dem Aufbau der WEND-Struktur ist jedoch zu erwarten, daß
die wichtigsten Regionen weltweit innerhalb der nächsten 10 Jahre mit S-57-Daten überdeckt
werden können. Es ist dann auch anzunehmen, daß sich die S-57-Daten gegenüber ARCS
durchsetzen können, da deren eingeschränkte Funktionalität einer vollen Integration mit
anderen Navigationsanlagen (Radar, integrierte Bahnführung) im Wege stehen.
3.4 Integrierte Bahnführungssysteme
Bisherige Hauptgeräte integrierter Bahnführungssysteme sind entweder der automatische
Seekartenplottisch oder die Radar/ARPA-Anlage. Mit Schnittstellen zu sensorischen Geräten
wie GPS, GLONASS, Kreiselkompaß, Log und der Ansteuerung von Selbststeueranlagen