Geodäsie
NAUTISCHE HYDROGRAPHIE
Seevermessung und Geodäsie
Die Ergebnisse der Seevermessung und
Wracksuche innerhalb des Küstenmeeres und
der 60 000 km 2 großen Ausschließlichen Wirt
schaftszone der Bundesrepublik Deutschland
liefern die topographischen und hydrographi
schen Grunddaten für die Seekarten, die für
diese Seegebiete vom BSH zusammengestellt
und herausgegeben werden. Hier sind etwa
1700 Wracks und andere Unterwasserhinder
nisse registriert, die in Abhängigkeit von ihrer
Gefährlichkeit für die Seeschiffahrt in festgeleg
ten Zeitabständen überprüft werden müssen.
Außerdem wird der Meeresboden in nautisch
relevanten Seegebieten (Reeden, Verkehrstren
nungsgebiete, Schiffahrtswege u. a. m.) nach
Unterwasserhindernissen abgesucht.
Seevermessung und Wracksuche
Das VFS Komet mit sechs, die VWFS Atair,
Deneb und Wega mit je zwei Vermessungsboo
ten und die VE Mercator/Bessel führten Kontroll-
vermessungen mit rund 27 000 sm (50 000 km)
Lotungsprofilen in der Nordsee und in der Ost
see durch (Abb. 20, 21). Die Ergebnisse werden
in 136 Arbeitskarten dargestellt und sind die
Grundlage für die fortlaufende Aktualisierung der
amtlichen Seekarten des BSH. Den Anforderun
gen entsprechend werden sie auch den Wasser-
und Schiffahrtsdirektionen Nord und Nordwest,
deren nachgeordneten Ämtern und den im
Küstenbereich tätigen Landes- und Kommunal
behörden der Bundesländer Niedersachsen,
Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und
Mecklenburg-Vorpommern zur Verfügung ge
stellt.
Atair, Deneb und Wega fanden 56 neue
Wracks, untersuchten 12 Positionen, auf denen
Unterwasserhindernisse vermutet wurden, und
kontrollierten bei 144 bekannten Wracks und Un
terwasserhindernissen die Veränderung ihrer
Lage oder geringsten Tiefe. In 20 Fällen (17%)
von den 121 Positionen, an denen Vergleichstie
fen Vorlagen, wurden Mindertiefen von bis zu
4,5 m gegenüber der vorherigen Wrackvermes
sung festgestellt. Lageänderungen der Wracks
haben sich in 51 Fällen ergeben; dies sind 38%
der 134 Positionen, für die Vergleichsuntersu
chungen Vorlagen.
Im nautischen Festpunktfeld wurden 186
Festpunkte kontrolliert; 34 Festpunkte wurden neu
bestimmt. Außerdem wurden 78 km Küstenlinie
und 9 Häfen, die in den amtlichen Seekarten
dargestellt werden, topographisch aufgenommen.
Alle von den Schiffen des BSH automatisch
erfaßten Positionen und digitalisierten Tiefen
werte sind aufbereitet und in Tiefenpunkteplänen
dargestellt worden. Eine Kopie der Datenbe
stände des Jahrganges 1995 wurde mit dem um
gerechneten Tiefenbezug auf Normal-Null (NN)
an die Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) in
Karlsruhe abgegeben. Desgleichen wurden auf
Antrag diverser Landesämter Tiefendaten ein
zelner Vermessungsgebiete auf Floppy Disk zur
81