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Full text: 10: Entwicklung eines Analysenverfahrens zur Bestimmung von chlorierten Kohlenwasserstoffen in marinen Sedimenten und Schwebstoffen unter besonderer Berücksichtigung der überkritischen Fluidextraktion

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Kapitel 6 
Tabelle 6.1 zeigt die Größenordnungen der Dichte, der Viskosität und des Diffusions 
koeffizienten von Gasen und Flüssigkeiten im Vergleich zu überkritischem Kohlen 
dioxid am kritischen Punkt und bei kritischer Temperatur und sechsfachem kritischen 
Druck [218]. 
Dichte 
[g- cm- 3 ] 
Viskosität 
[g- cm' 1 - s' 1 ] 
Diffusionskoeffizient 
[cm 2 - s" 1 ] 
Gase 
C0 2 (T c , P c ) 
C0 2 (T c , 6 P c ) 
Flüssigkeiten 
0,1 -10 3 - 2-10 3 
0,47 
1,0 
0,6 - 1,6 
1 -10 4 - 3-10 4 
3-1 o 4 
1 -10 3 
0,2-10' 2 - 3-10‘ 2 
0,1 - 0,4 
7-10‘ 4 
2-10' 4 
0.2-10' 5 - 2-10 5 
Tab. 6.1 Dichte, Viskosität und Diffusionskoeffizient von Gasen, Flüssigkeiten und 
überkritischem Kohlendioxid 
Vergleicht man Gase, Flüssigkeiten und überkritische Fluide anhand der genannten 
Eigenschaften, so kann zusammenfassend gesagt werden, daß die für ein Extraktions 
verfahren erforderlichen Eigenschaften durch überkritische Fluide besser gewährleistet 
werden als durch Flüssigkeiten und Gase. Hohes Lösungsvermögen (Dichte und 
Polarität), kombiniert mit guten Transporteigenschaften und guter Durchdringung der 
Matrix (Diffusion, Viskosität und Oberflächenspannung), ermöglichen eine effiziente 
und schnellere Extraktion als mit organischen Lösungsmitteln. Durch die Variation von 
Druck und Temperatur können die Lösungseigenschaften eines überkritischen Fluides 
im Gegensatz zu denen eines organischen Lösungsmittels verändert werden, so daß 
eine selektivere Extraktion möglich ist. Die Selektivität ist allerdings begrenzt; eine 
fraktionierte Extraktion von verschiedenen Stoffgruppen mit ähnlicher Polarität (z.B. 
Trennung von chlorierten und aromatischen Kohlenwasserstoffen) ist nicht möglich. In 
der Regel ist der Extrakt bei der Anwendung von überkritischen Fluiden auf Umwelt 
proben geringer mit koextrahierten Matrixbestandteilen verunreingt als bei den anderen 
Extraktionsmethoden. In manchen Fällen kann daher auf eine aufwendige Nachreini 
gung verzichtet werden (siehe Kap.5). 
Das Lösungsvermögen von Fluiden innerhalb einer elutropen Reihe kann durch den 
Hildebrandt-Parameter ö beschrieben werden. Ein höherer Wert dieses Parameters 
bedeutet ein besseres Lösungsvermögen des Solvens für polare Verbindungen. Für 
überkritische Fluide wird der Hildebrandt-Parameter, in Abhängigkeit vom kritischen 
Druck (P c ) und der kritischen Dichte des Solvens im überkritischen (p r SF ) bzw. im 
flüssigen (p rJ ) Zustand, nach Gleichung 6.1 beschrieben [222].
	        
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