14
4 Anwendung der UV-Strahlung
4.1 Vorbemerkung
Bei der Schwermetallanalyse im Ultraspurenbereich treten oft erhebliche
Störungen auf. die entweder die Meßmethode selbst oder die vorberei
tende Anreicherung beeinflussen. Diese Störungen werden meist durch
anorganische und organische Komplexe verursacht.
Ein Teil der Störungen wird bereits durch Abfiltrieren der suspendierten
Materie beseitigt. Dennoch verbleiben in dem Filtrat die kolloidal gelö
sten labilen und stabilen (non-labilen) Metallkomplexe. Daneben bein
haltet das Filtrat gelöste organische Materie (DOM, dissolved organic
matter). Die labilen Komplexe werden nach Ansäuerung durch Liganden
austauschreaktion zerstört. Stabile Komplexe gehen diese.Reaktion nicht
ein. Sie müssen, wie auch die gelöste organische Materie, durch andere
Methoden zerstört werden.
Zur Zersetzung von DOM und den stabilen Komplexen, die sich vielfach
aus Metall-Lipiden, -Huminsäuren, -Polysacchariden, -peptiden usw.
zusammensetzen, eignet sich besonders für Wasserproben die Photooxida
tion. Mit ihr werden:
1. die organischen Moleküle durch energiereiche Photonen zerlegt und
2. die Oxidation von Kohlenstoff zu C0 2 , das die saure flüssige Phase
verläßt, bewirkt 8 .
Die Vollständigkeit der Oxidation haben bereits mehrere Autoren bestä-
tigt. Als einer der Ersten haben bereits 1966 Armstrong et al. eine Reihe
von organischen Stoffen, z.B. Huminsäuren, Pyridine, einige Alkanole,
Glucosamine, ein- und mehrwertige organische Säuren, Aminosäuren usw.
in Meerwasser durch Photooxidation zerstört.
Von Fitzgerald und Lyons 10 19T3, Frimmel und Winkler' 1 19T5 und
Agemian und DaSilva 12 19T9 wurden Untersuchungen organischer Queck
silberverbindungen durchgeführt. Alle Gruppen setzten als Aufschluß
methode die Photooxidation ein.
Ein direkter Vergleich der Arbeiten ist jedoch schwierig, weil die Autoren
keine einheitlichen Systeme benutzten und teilweise auch nicht näher be
schrieben. Angaben über Intensitäten, pH-Wert, Oxidationsmittel, Gefäße
oder Zeiten fehlen oft.