Beobachten + Vorhersagen
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Beobachten und Vorhersagen
Als zentrale Meeresbehörde des Bundes stellt das
BSH qualitativ hochwertige und aktuelle
Informationen über die marine Umwelt bereit:
• Wasserstandsvorhersagen und Sturmflutwarnun
gen für die deutsche Nord- und Ostseeküste;
• Gezeitenanalysen und -Vorausberechnungen;
• Eisberichte und -karten sowie Routenberatung In
eisbedeckten Seegebieten;
• Karten der Oberflächentemperatur von Nord- und
Ostsee;
• Überwachung und Bewertung des physikalischen
und chemischen Zustands von Nord- und Ostsee
sowie der angrenzenden Meeresgebiete;
• Prognose von Veränderungen Im marinen System,
Beurteilung von deren Folgen und Warnung vor
aufkommenden Gefahren.
Wasserstände und Sturmfluten
Rund um die Uhr verbreitet das BSH Vorhersagen für
die Hoch- und Niedrigwasser an der deutschen
Nordseeküste und für die Wasserstände an der Ost
seeküste. Die Vorhersagen werden regelmäßig mor
gens und abends über Rundfunk bekannt gegeben;
Sturmflutwarnungen werden bei Bedarf stündlich
wiederholt.
Besonders die tideabhängige Fahrt von Schiffen, die
den maximal möglichen Tiefgang ausnutzen wollen,
verlangt eine hohe Genauigkeit In der Wasserstands
vorhersage. Daher werden für die Tideflüsse Unter
elbe, Unterweser und Unterems jeweils spezielle nu
merische Modelle eingesetzt, um für die Verkehrslen
kung die Abweichungen vom mittleren Hoch- bzw.
Niedrigwasser auf dem gesamten Revierbereich von
See bis zum Hafen vorherzusagen.
An der Nordseeküste erhalten die Verkehrszentralen
der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes,
der Schiffmeldedienst und die Hafenämter alle sechs
Stunden die Vorhersagen für die kommenden zwei
Hoch- und Niedrigwasser In Ihren Aufsichtsberei
chen. An der Ostseeküste werden die Vorhersagen
den Verkehrszentralen In Stralsund und Travemünde
zur Verfügung gestellt. Im Einzelnen werden 298
Kunden - vornehmlich Betriebe und Ämter - durch
ein telefonisches, rechnergestütztes Alarmierungs
system vor erhöhten oder erniedrigten Wasserstän
den gewarnt.
Im Jahr 2005 ereigneten sich an der deutschen
Nordseeküste neun Sturmfluten (Wasserstände von
150 cm und mehr über mittlerem Hochwasser). Die
höchste von Ihnen wurde am 20.1.2005 registriert,
und zwar mit Werten von 188 cm über mittlerem
Hochwasser In Cuxhaven, 162 cm In Emden, 177 cm
In Husum und 236 cm In Hamburg (Pegel St. Pauli).
An der Ostseeküste kam es zu drei Sturmfluten
(Wasserstand von 100 cm und mehr über dem mittle
ren Wasserstand). Der höchste Wasserstand des
Jahres wurde am 23.2.2005 In Schleswig mit 144 cm
über dem mittleren Wasserstand erreicht.
Häufigkeit der Sturmfluten in Cuxhaven von 1950 bis 2005
Gemeinsam mit polnischen Wissenschaftlern veröf
fentlichte das BSH einen Sturmflutreport für die Ost
seeküste, der die Entstehung und Häufigkeit von
Sturmfluten für den Zeitraum 1976 bis 2000 mit Ins
gesamt 73 Sturmfluten untersucht. Danach nahm die