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Nutzung der Meere
Mit einem weiteren wichtigen Standard „Baugrund
erkundung“ stellt das BSH verbindliche und einheitli
che Mindestanforderungen auf für die geologischen
und bautechnischen Voruntersuchungen für Grün
dungsarbeiten von Offshore-WEA-Fundamenten. Die
ebenfalls unter Mitwirkung zahlreicher Experten aus
dem In- und Ausland entwickelte Vereinheitlichung
dient der Rechts- und Investitionssicherheit in allen
Projektphasen. Bisher gab es nur Standards ver
schiedener Klassifikationsgesellschaften und einzel
ne Fachvorschläge. Die Arbeiten für ein übergreifen
des standardisiertes Schutz- und Sicherheitskonzept
sind aufgenommen worden und sollen rechtzeitig vor
Errichtung der ersten Anlagen in der AWZ, voraus
sichtlich noch 2006 abgeschlossen werden.
Den Entwicklungsprozess begleiten Forschungspro
jekte des Umweltbundesamtes sowie des Bundes
ministeriums für Umwelt (z.B. Forschungsplattform
FINO 1, dazu Seite 78). Weitere Erkenntnisse sind
auch von Messplattformen zu erwarten, die von ein
zelnen zukünftigen Windparkbetreibern noch vor
Errichtung der Windparks geplant sind. 2005 wurde
erstmalig ein Messmast errichtet. Dieser war 2004
gemeinsam mit dem Windpark „Amrumbank West“
auf der Grundlage der Seeanlagenverordnung ge
nehmigt worden.
Letztlich können jedoch fast alle möglichen Auswir
kungen nur in der Praxis an bereits bestehenden An
lagen untersucht werden. Erste Eindrücke aus Unter
suchungen im benachbarten Ausland werden auf
merksam verfolgt. Weder bei den schwedischen
noch bei den drei dänischen Windparks, die in den
letzten drei Jahren errichtet wurden, haben sich bis
her gravierende negative Auswirkungen ergeben. Da
dies jedoch noch nicht annähernd als gesicherte Er
kenntnis gelten kann, lässt das BSH zunächst nur
einen stufenweisen Auf- bzw. Ausbau der Windparks
zu, was von den meisten Antragstellern auch akzep
tiert wird. Dies bedeutet, dass in den meisten Verfah
ren zunächst nur über Anträge auf Teilerrichtungsge
nehmigungen entschieden wird, die kleinere Pilot
phasen des Gesamtprojektes umfassen.
Rohrleitungen und Kabel
Wie auch im vergangenen Jahr verlief der Betrieb
der Transit-Gasrohrleitungen NORPIPE, EUROPIPE I,
EUROPIPE II, ZEEPIPE, FRANPIPE sowie der beiden
Verdichterplattformen im deutschen Festlandsockel
ohne Störungen. Für die Transit-Gasrohrleitung
EUROPIPE II wurde 2005 ein Änderungsbescheid
hinsichtlich der Überdeckung eines Teilabschnitts
erlassen.
Forschungshandlungen
Fünf Anträge ausländischer Institute auf Durchfüh
rung von meereskundlichen Forschungshandlungen
im Meeresboden wurden genehmigt. 37 genehmi
gungsfreie Fahrten ausländischer Forschungsschiffe
zur Untersuchung der Wassersäule wurden zustim
mend zur Kenntnis genommen.
Marine Raumplanung
Die in der AWZ bereits existierenden und noch zu
nehmenden vielfältigen Nutzungsansprüche durch
Schifffahrt, Fischerei, Offshore-Aktivitäten, Windener
gieparks, Meeresforschung und Marine können zu
Konflikten untereinander bzw. mit den Zielen des
Umwelt- und Naturschutzes führen. Gerade die Dis
kussionen um Offshore-Windenergieparks zeigen,
dass die traditionellen Nutzungsarten starke Konkur
renz bekommen und vielfältige Schutz- und Nut
zungskonflikte zu lösen sind, um ein erfolgreiches
Nebeneinander aller Interessen zu erreichen. Auf
gabe der Raumordnung ist es daher, für eine nach
haltige Raumentwicklung Sorge zu tragen, um die
sozialen und wirtschaftlichen Ansprüche an den