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Full text: Jahresbericht 2005

Seekarten und mehr 
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Seekarten und mehr 
Die Herausgabe amtlicher Seekarten und Seehand 
bücher ist in Deutschland nach dem Seeaufgaben 
gesetz die Aufgabe des BSH. Das komplette nauti 
sche Informationssystem des BSH umfasst für die 
europäischen Gewässer 510 Seekarten, 50 See 
bücher, amtliche Seekartendaten für das digitale 
Navigationsinformationssystem ECDIS sowie kleinfor 
matige Kartenserien für die Sportschifffahrt. Hinzu 
kommen amtliche Hafenhandbücher, die das BSH 
gemeinsam mit dem Deutschen Seglerverband 
(DSV) und Deutschen Motoryachtverband (DMYV) 
herausgibt. 
Aktuelle Seekarten und andere nautische Publika 
tionen gehören zur Pflichtausrüstung seegehender 
Schiffe und sind an Bord stets auf dem neuesten 
Stand zu halten, um sicher zu navigieren und Schä 
den an der Meeresumwelt zu vermeiden. Da es auf 
grund von Strömungsverhältnissen und Sedimentum 
lagerungen laufend nautisch bedeutsame Verän 
derungen, z.B. in den Tiefenverhältnissen der Schiff 
fahrtswege gibt, müssen all diese Informationen 
immer wieder aktualisiert werden. Regelmäßig neue 
Informationen und Vermessungsdaten liefern die fünf 
Vermessungs- und Wracksuchschiffe des BSH, die 
zu den modernsten weltweit zählen. Je nach den ört 
lichen Gegebenheiten sieht das BSH systematische 
Wiederholungsvermessungen in Abständen von 
1 bis 30 Jahren vor. 
Seevermessung 
Seevermessung ist die topographische Aufnahme 
des Meeresbodens und der Wattflächen. Dazu zählt 
auch die Ortsbestimmung von Hindernissen, d.h. 
unbewegten Objekten unter oder über der Wasser 
oberfläche. 
Das Vermessungsgebiet des BSH erstreckt sich über 
die Hoheitsgewässer und die Ausschließliche Wirt 
schaftszone (AWZ) Deutschlands. Damit umfasst es 
eine Fläche von etwa 57 000 km 2 ; dies entspricht 
einem Sechstel der Fläche Deutschlands. Sowohl die 
Deutsche Bucht als auch die südwestliche Ostsee 
sind ausgesprochen stark befahrene Gewässer, die 
nur geringe Wassertiefen aufweisen und deren vieler 
orts sandiger Meeresboden ständigen Veränderun 
gen unterliegt. Eine zuverlässige Kenntnis der aktuel 
len Meerestopographie ist also von besonderer Be 
deutung für die Sicherheit und Leichtigkeit des See 
verkehrs. 
2005 führten die Vermessungsschiffe KOMET und 
CAPELLA sowie die Vermessungs-, Wracksuch- und 
Forschungsschiffe ATAIR, DENEB und WEGA See 
vermessungsarbeiten mit insgesamt 19700 sm 
(36500 km) Lotungsprofilen in der Nordsee 
(24 000 km) und in der Ostsee (12 500 km) durch. 
In der Nordsee wurde u.a. die Vermessung für den 
Terschelling-Deutsche Bucht-Weg abgeschlossen; in 
der Ostsee wurde die Vermessung der Hauptschiff 
fahrtswege insbesondere nordöstlich Rügens und im 
Fehmarn Belt sowie der Ansteuerungen zu den 
Haupthäfen auf der Grundlage der Kopenhagen- 
Deklaration der Helsinki-Kommission intensiv fortge 
setzt. 
Der in der Kopenhagen-Deklaration zugrundegelegte 
IHO-Standard fordert u.a., dass auf den Hauptschiff 
fahrtswegen Objekte ab der Größenordnung eines 
Würfels mit zwei Metern Kantenlänge flächen 
deckend erkannt werden. Ziel ist es, die Topographie 
des Meeresbodens auf diesen viel befahrenen und 
überwiegend relativ flachen Schifffahrtswegen 
lückenlos zu bestimmen. Dementsprechend wurden 
in der Ostsee insbesondere die Hauptschifffahrts 
route nach Lübeck hochauflösend, d.h. mit einem 
dichten Netz von Lotprofilen und mit Einsatz des 
Side Scan Sonars vermessen. Dies ermöglicht eine 
Kombination von Tiefenvermessung und Suche nach 
Objekten auf dem Meeresboden.
	        
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