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Full text: Jahresbericht 2008

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Beobachten + Vorhersagen 
Beobachten und Vorhersagen 
Als zentrale Meeresbehörde des Bundes stellt das 
BSH aktuelle Informationen und Vorhersagen über 
die marine Umwelt bereit: 
• Wasserstandsvorhersagen und Sturmflutwarnungen 
für die deutsche Nord- und Ostseeküste; 
• Gezeitenanalysen und -Vorausberechnungen; 
• Elsberlchte und -karten sowie Routenberatung In 
eisbedeckten Seegebieten; 
• Karten der Oberflächentemperatur von Nord- und 
Ostsee; 
• Überwachung und Bewertung des physikalischen 
und chemischen Zustands von Nord- und Ostsee 
sowie der angrenzenden Meeresgebiete; 
• Prognose von Veränderungen Im marinen System, 
Beurteilung von deren Folgen und Warnung vor 
aufkommenden Gefahren. 
Wasserstände und Sturmfluten 
Rund um die Uhr verbreitet das BSH Vorhersagen 
für die Hoch- und Nledrlgwasser an der deutschen 
Nordseeküste und für die Wasserstände an der Ost 
seeküste. Die Vorhersagen werden regelmäßig über 
Rundfunk und auch unter bsh.de bekannt gegeben, 
Sturmflutwarnungen bei Bedarf sogar stündlich 
wiederholt. Über ein telefonisches, rechnergestütztes 
Alarmierungssystem werden viele Adressaten 
- vornehmlich Betriebe und Ämter - direkt gewarnt. 
An der Nordseeküste erhalten die Verkehrszentralen 
der WSV, Schiffsmeldedienste und die Hafenämter 
alle sechs Stunden die Vorhersagen für die kom 
menden zwei Hoch- und Nledrlgwasser In Ihren 
Aufsichtsbereichen. An der Ostseeküste werden die 
Vorhersagen den Verkehrszentralen Warnemünde, 
Stralsund und Travemünde zwei mal pro Tag aktuali 
siert zur Verfügung gestellt. 
Besonders die tideabhängige Fahrt von Schiffen, die 
den maximal möglichen Tiefgang ausnutzen wollen, 
verlangt eine hohe Genauigkeit In der Wasserstands 
vorhersage. Daher werden für die Tideflüsse Unterelbe, 
Unterweser und Unterems auch eindimensionale 
numerische Modelle eingesetzt, um für die Verkehrs 
lenkung die Abweichungen vom mittleren Hoch- bzw. 
Nledrlgwasser auf dem gesamten Revierbereich 
von See bis zum Hafen vorherzusagen. Zur weiteren 
Verbesserung der Wasserstandsvorhersagen In den 
Tideflüssen wurde unter Federführung des BSH 
zusammen mit HPA (Hamburg Port Authorlty), DWD 
(Deutscher Wetterdienst) und BAW (Bundesanstalt 
für Wasserbau) ein vom BMBF (Bundesministenum 
für Bildung und Forschung) gefördertes Projekt mit 
dem Namen OPTEL gestartet, welches die Entwick 
lung eines operationeilen, dreidimensionalen Modells 
der Tideelbe zum Ziel hat. Nach erfolgreicher Ent 
wicklung sollen entsprechende Modelle der anderen 
deutschen Ästuare Ems, Weser und Jade realisiert 
werden. 
2008 ereigneten sich an der deutschen Nordseeküste 
7 Sturmfluten, d. h. Ereignisse, bei denen Wasser 
stände von 1,50 m und mehr über dem mittleren 
Hochwasser (MHW) eintraten. Dabei wurde die 
höchste Sturmflut am 1. März 2008 mit Werten von 
2,62 m über dem mittlerem Hochwasser In Emden 
und 2,75 m In Hamburg (Pegel St. Pauli) gemessen. 
An der Ostseeküste traten 2008 drei Sturmhoch 
wasser auf. Der maximale Wasserstand betrug am 
22. März In Lübeck +1,54 m über mittlerem Wasser 
stand. Bel zwei Sturmnledrlgwassern wurde der 
niedrigste Wasserstand von -1,09 m am 5. Oktober 
In Flensburg erreicht. Die per NAVTEX verteilten 
Warnungen vor Nledrlgwasser In der südlichen 
Ostsee wurden International harmonisiert, das 
Warnniveau beträgt-60 cm. Die modellgestützten 
Untersuchungen zu extremen Sturmflutereignissen 
an der deutschen Ostseeküste Im Forschungsprojekt 
MUSTOK wurden 2008 weitergeführt. 
Der Wasserstandsdienst Ostsee setzte zudem die 
Digitalisierung alter Wasserstandsaufzeichnungen 
fort, um damit eine bessere Grundlage für statis 
tische Vorhersagemethoden, Abschätzungen von 
Folgen des Klimawandels und bessere Gefahrenein 
schätzung für Schifffahrt und Küste zu bekommen.
	        
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