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Full text: Bundesfachplan Offshore für die deutsche ausschließliche Wirtschaftszone der Nordsee 2013/2014

Anbindungsleitungen für Offshore-Windparks 
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5.1.1.2 Gleichstromsystem: Selbstgeführte Technologie 
Das Gleichstromsystem auf der Konverterplattform wird als selbstgeführte 
Hochspannungsgleichstromübertragung ausgeführt. 
Die bestehenden und geplanten Netzanschlusssysteme in der Nordsee werden in 
selbstgeführter (sogenannte VSC - voltage sourced Converter) Technologie ausgeführt. Im 
Rahmen des BFO-N wird diese Variante als Standard festgelegt. 
Die selbstgeführte HGÜ kann im Gegensatz zur klassischen, netzgeführten Technologie ein 
Netz wiederaufbauen ohne dass Blindleistung aus dem angeschlossenen Drehstromsystem 
bereitgestellt werden muss. Beim Netzanschluss der Offshore-Windparks ist auf der Seeseite 
kein stabiles Netz vorhanden. Daher ist diese Eigenschaft notwendig, um die Übertragung nach 
einem Netzfehler selbstständig wieder aufzubauen, im Normalbetrieb zu steuern und das 
umliegende Drehstromnetz zu stabilisieren. 
Auch im Technologiekonzept für den Netzausbau an Land ist im Rahmen des durch die BNetzA 
bestätigten Netzentwicklungsplans ein Ausbau mit selbstgeführter HGÜ vorgesehen. Der 
Einsatz der selbstgeführter HGÜ eröffnet zudem die Möglichkeit, zukünftig ein vermaschtes 
Gleichstromnetz - sowohl offshore als auch in Verbindung mit dem HGÜ-Landnetz - 
umzusetzen. 
Mit dem Einsatz der selbstgeführten HGÜ-Variante ergeben sich weitere Vorteile gegenüber der 
klassischen Technologie, die für den Einsatz zum Anschluss der Windparks auf See von 
besonderer Bedeutung sind: Die klassische hat gegenüber der selbstgeführten HGÜ 
grundsätzlich einen deutlich höheren Platzbedarf. Für einen isolierten Anschluss mit 
netzgeführter Technologie wären zudem zusätzliche Generatoren auf der Offshore-Plattform 
bzw. Verbindungen zu VSC-Anschlüssen notwendig, um das Übertragungssystem zu starten, 
so dass die Plattform gegenüber der VSC-Technologie insgesamt um ein mehrfaches größer 
und damit mit den gängigen Plattformkonzepten kaum umsetzbar würde. 
Die selbstgeführte HGÜ kann zudem unter Einsatz von Kunststoffkabeln realisiert werden. 
Diese sind gegenüber Papier-Öl-isolierten Massekabeln (Ml-Kabel) grundsätzlich umwelt 
freundlicher. Zum anderen ist die Verfügbarkeit der Kunststoffkabel am Markt deutlich höher 
und die Verlegung kann bedeutend schneller erfolgen. Aufgrund der Vielzahl der in den 
nächsten Jahren zur Erreichung der Ziele der Bundesregierung für den Ausbau der Offshore- 
Windenergie umzusetzenden Projekte, fallen Verfügbarkeit und Lieferzeit der Kabel deutlich 
mehr ins Gewicht als dies bei Einzelprojekten wie z. B. grenzüberschreitenden Stromleitungen 
der Fall ist. 
In der Gesamtschau dieser Argumente überwiegen die Vorteile der selbstgeführten HGÜ- 
Technologie, obwohl diese nur in einem Leistungsbereich verfügbar ist, der deutlich unter der 
klassischen HGÜ liegt, mit der der Gesamttrassenbedarf wie auch die Übertragungsverluste 
reduziert werden könnte. Die im Rahmen des Erstaufstellungsverfahrens vorgebrachten 
Beispiele für einen Einsatz der klassischen HGÜ sind nicht mit den im Rahmen des BFO-N 
geplanten Projekten vergleichbar, da es sich um Verbindungen handelt, die jeweils in stabile 
Drehstromnetze eingebunden sind und deren Kopfstationen an Land errichtet werden. 
Die Festlegung des Einsatzes der selbstgeführten HGÜ gilt für die sukzessive Erschließung der 
Cluster sowie den grundsätzlichen Aufbau eines Offshore-Netzes. Im Rahmen der 
Fortschreibungen wird weiter zu prüfen sein, inwiefern ggf. auch Anbindungen mit anderen 
Konzepten unter Nutzung der netzgeführten HGÜ in die bestehende Infrastruktur eingebunden 
werden können. Hier könnten ggf. bestehende VSC-Anbindungen das notwendige Netz für 
netzgeführte HGÜ-Verbindungen aufbauen. So kann ggf. durch die größere Leistung der 
netzgeführten HGÜ-Anbindungen die Gesamtzahl der Anschlusssysteme und damit der in 
Anspruch genommene Raum reduziert werden bzw. modulare HGÜ-Konzepte umgesetzt 
werden.
	        
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