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Full text: S-100 Auf dem Weg zum Weltmodell

HN 98 — 06-2014 — Forschung & Entwicklung 
12 
Literatur 
HSSC (2013): HSSC5 Fina 
Minutes, Shanghai, 
November 2013 
HO (2010): IHO S-100 Standard 
Version 1.0.0 - January 2010 
HO (2014): IHO S-100 Value 
added Roadmap, May 2014 
IMO (2009): IMO-MSC86/26: 
Report of the Maritime 
Safety Committee on 
Its eighty-sixth Session, 
London,i2June 2009 
International Lighthouse Authority IALA 
S-201 to S-299 
• IALA S-201 Aid to Navigation Information, 
• IALA S-20x Inter-VTS Exchange Format, 
• IALA S-20x Application Specific Messages, 
• IALA S-20x (Maritime Safety Information). 
International Oceanographic Commission IOC 
S-301 to S-399 
Varlous 
S-401 to ... 
• IEHG S-401 Inland ENC, 
• JCOMM S-411 Sea Ice (bereits verfügbar), 
• JCOMM S-412 Met-ocean forecasts. 
Auf dem langen Weg von der Vision des S-100- 
Ansatzes zu dessen Realisierung In Form abgelei 
teter Datenproduktdefinitionen Ist dabei vor allem 
der Vorteil der Interoperabilität der Datensätze 
unterschiedlicher Themengebiete als wirklich be 
deutender Technologieschritt Immer deutlicher 
geworden. Bel konseguenter Anwendung können 
nun auf der Anwenderseite auf vergleichsweise 
einfache Art Informationen aus Wissensgebieten 
miteinander verknüpft werden, die sich bisher 
zwar Immer thematisch, aber selten technisch 
nahe waren. Offensichtliche Assoziationen sind 
hier die Hydrographie, die Ozeanographie und 
die Meteorologie. Die E-Navlgatlon-Strategle 
der IMO könnte allerdings den Anlass bieten, die 
S-100-Archltektur thematisch noch erheblich wei 
ter ausgreifen zu lassen. 
8 E-Navigation baut auf S-ioo auf 
Der Ausdruck »E-Navlgatlon« tauchte erstmals 
2008 auf dem Arbeitsplan des Schiffssicher 
heitsausschusses MSC der IMO auf (IMO 2009). 
Die seinerzeit eingerichtete Korrespondenzar 
beitsgruppe unter norwegischer Leitung erfuhr 
enorme Zustimmung und führt seitdem eine 
leidenschaftliche Debatte, wie die seemänni 
sche Schiffsführung Im Zusammenwirken mit 
der von Land aus betriebenen Verkehrslenkung 
Im 21. Jahrhundert technisch ausgestaltet sein 
könnte. Eine der wenigen allgemein akzeptierten 
Ergebnisse dieser noch andauernden Diskussion 
Ist das Erfordernis der Definition eines übergrei 
fenden E-Navlgatlon-Datenmodells, welches alle 
schlfffahrts- und umweltbezogenen Thematiken 
strukturell abbilden kann. 
Diese sogenannte »Common Maritime Data 
Structure« (CMDS) soll laut Beschluss der IMO auf 
dem S-100-Rahmenwerk der IHO aufbauen. Die 
CMDS bildet eine der sogenannten »sieben Säu 
len der E-Navlgatlon« (siehe den Beitrag auf S. 14). 
Möglicherweise Ist sie das bedeutendste Element, 
denn sie liefert den verbindenden >Zement< für die 
anderen sechs Trägerelemente: 
• die generelle Systemarchitektur, 
• die technische Schiffsausrüstung, 
• maritime Informations- und Datendienste 
der Landseite (»Maritime Service Portfolios«), 
• die Kommunlkatlonstechnologle, 
• die hochverfügbare Bestimmbarkeit von 
Position, Kurs und Zelt, 
• die landseitige Infrastruktur. 
Das S-100-Reglster Ist In seiner gegenwärtigen 
Struktur für diesen über die Hydrographie hinaus 
enorm erweiterten thematischen Umfang nicht 
eingerichtet. Der Autor dieses Artikels hat deshalb 
vorgeschlagen, die S-100-Reglster-Definltlon auf 
zuweiten. Ziel Ist die Transformation der gegen 
wärtigen »Geospatlal Information Registry« In eine 
»Marine Information Registry« unter Beibehaltung 
der grundsätzlich In S-100 vorgegebenen Struk 
turen und technischen Realisierungen. Zu diesem 
Zweck sollten folgende Registertypen eingeführt 
werden: 
• Feature (Objektklassen und Attribute), 
• Exchange (Datenaustausch), 
• Portrayal (Visualisierung), 
• Interactlon (Bedienerschnittstelle), 
• Metadata (Daten über Daten). 
Diese Registertypen können zu einer Gruppe zu 
sammengefasst werden, die das »Basic Register« 
bildet. Das Gruppenelement »Exchange« wurde 
eingefügt, um Datenaustauschformate aufzu 
nehmen. Ebenfalls neu Ist das Gruppenelement 
»Interactlon«. Es beheimatet Vereinbarungen über 
ergonomische Anforderungen an Bedienknöpfe, 
über Menüs und Ähnliches In Hard- und Software. 
Neben dem »Basic Register« wird ein »Product Re 
gister« aufgebaut. Es soll Produktspezifikationen 
enthalten, die - In Abwandlungen des gegenwär 
tigen S-100-Konzepts - nicht auf Datenaustausch 
formate beschränkt sind, sondern auch komplexe 
Modelle von Dienstleistungen und physischen Ge 
räten abbilden können. Möglicherweise bedarf es 
hier auf einer weiteren Ebene der Unterscheidung 
zwischen »Services« und »Devices«. Daraus würde 
sich z. B. ergeben, dass für ECDIS eine komple 
xe maschinenlesbare Funktionsbeschreibung als 
Produktspezifikation Im »Product Register« bzw. 
»Product Device« enthalten sein könnte. Die Spe 
zifikationen für Datenaustauschformate der Geo 
spatlal Information Registry würden In den Regis 
tertyp »Exchange« verschoben. Die Spezifikation 
für S-101-ENCs würde sich dann unter dem Eintrag 
»Basic Reglster/Exchange/Envlronment/Hydrogra- 
phy« wiederfinden. 
Um tatsächlich alle Felder des E-Navlgatlon- 
Konzepts In einer Registerstruktur abbilden zu 
können, sollten - bis auf den Bereich »Metadata« 
- alle Registertypen In weitere thematische Haupt 
kategorien gegliedert werden: 
• Environment, 
• Infrastructure, 
• Units, 
• Operation, 
• Load.
	        
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